Von Cannes nach Menton

Der Stadtteil Le Suquet ist die Wiege von Cannes und zelebriert die Farben des Südens. Die gelben, rosa- und ockerfarbenen Fassaden seiner drei- oder vierstöckigen Häuser sind mit in noch lebhafteren Farbtönen gehaltenen Fensterläden verziert. Vom Alten Hafen aus gesehen bildet dieser Stadtteil ein großes buntes Gemälde, eines der schönsten Panoramen der Stadt. Bereits ab den ersten Frühlingstagen erblühen Bougainvillea in den pflanzengeschmückten Gassen von Le Suquet. Jeden Vormittag (außer Montag in der Nebensaison) erwarten uns die Stände des Marktes Forville mit ihren duftenden bunten lokalen Produkten und Blumen. Das Stadtviertel Le Suquet steht auch für Kreativität: die ehemalige Leichenhalle wurde nach ihrer Renovierung zum Ausstellungsraum für Gegenwartskunst umfunktioniert: Le Suquet des Artistes. Unser Rundgang führt uns dann in das vornehme Viertel La Croix des Gardes, mit seinen Korkeichen und Eukalyptusbäumen eine regelrechte grüne Lunge der Stadt. Während der Mimosenblüte im Februar erstrahlt es ganz in Gelb. Krönender Abschluss des Tages: der Blick auf die Bucht von Cannes, die Leriner Inseln und das ocker-orange leuchtende Estérel-Massiv.

– Fahrt von Nizza nach Antibes: TER (Regionalexpress)

Bereit für den zweiten Tag unserer Reise von Cannes nach Menton? Besuchen Sie das ganz dem Maler Bonnard gewidmete Museum. Dieser Meister der modernen Kunst gilt als einer der bedeutendsten Koloristen des 20. Jahrhunderts. Er war von den Landschaften von Le Cannet begeistert und erwarb deshalb 1926 ein Haus auf den Anhöhen der Stadt. Setzen Sie den Museumsbesuch mit dem Spaziergang „Auf den Spuren von Bonnard“ fort, der mit Abbildungen seiner Werke gesäumt ist. Der Weg verläuft entlang der Ufer des Kanals der Siagne, von wo aus wir die roten Ziegeldächer von Le Cannet überschauen. Unsere letzte Etappe des Tages sind die malerischen Gassen hinter der Rue Saint-Sauveur. Dort finden Sie Kunstgalerien, Kunsthandwerkerläden und einen prächtigen Blick auf das Mittelmeer auf dem Place Bellevue, dessen Name demnach nicht von ungefähr kommt.

– Fahrt von Cannes nach Le Cannet: mit der Palmbus-Linie 1

Zeit für einen Besuch in Grasse, der Welthauptstadt des Parfüms. Hier lässt Sie die Besichtigung einer Parfumerie sogleich in eine Welt für sich eintauchen, in der die vielschichtigen Düfte die blühenden Landschaften der Côte d’Azur wachrufen und die Seifen in vielen Farben verlocken. Die geschichtsträchtigen Fabrikgebäude von Fragonard und Molinard (beachten Sie dessen beeindruckende rote Fassade!) befinden sich im Zentrum von Grasse, die Fabrik von Galimard etwas außerhalb. In Grasse gehört auch ein Spaziergang durch ein Blumenfeld ganzjährig zum Pflichtprogramm: Kohlrose, Jasmin, Tuberose, Veilchen, Mimose, Lavendel … Wie es Ihnen gerade gefällt! Oder wie wäre es erneut mit Malerei? Steuern Sie in diesem Fall die Villa Jean-Honoré Fragonard an, ein Ende des 17. Jahrhunderts erbautes Landhaus mit Garten, das Werke des aus Grasse stammenden Malers beherbergt. Als Sahnehäubchen auf diesen schönen Tag können Sie noch das nur 8 km entfernte typische Dorf Peymeinade aufsuchen und dort zwischen pastellfarbenen Häusern, Waschhäusern und bunten Skulpturen umherschlendern.

Stehen Sie heute in aller Frühe auf, um die Alleen des provenzalischen Marktes des Cours Masséna in der Altstadt von Antibes zu erkunden. Dieser buntscheckige ausgelassene Markt findet im Juni, Juli und August täglich und ansonsten täglich außer Montag statt und verlockt uns mit Wurstwaren, Käse, Gewürzen, Blumen, Obst und Gemüse. Spazieren Sie anschließend in das blumengeschmückte Stadtviertel Le Safranier. Zwischen der Rue du Bas Castelet und der Rue du Haut Castelet sprießen Lorbeerbäume, Bougainvillea und Agaven zwischen malerischen Häuschen mit bunten Fensterläden. Antibes ist auch die Region der Glasbläser, die mit ihrem altehrwürdigen Kunsthandwerk prächtige bunte Glaswaren herstellen. Werfen Sie also unbedingt einen Blick in ein Glasbläser-Atelier. Sie werden staunen! Besuchen Sie zu guter Letzt das unumgängliche Picasso-Museum mit seiner beeindruckenden Terrasse am Meer.

– Fahrt von Grasse nach Antibes: TER (Regionalexpress)

Kurs auf die Hauptstadt der Côte d’Azur zu einer neuen Etappe unserer Reise von Cannes nach Menton. Wenn Sie den Zug nehmen, beschert Ihnen bereits die Bahnfahrt an der Küste mit Blick auf das tiefblaue Meer eine grandiose Auszeit. Nizza und ihr Licht haben berühmte Künstler aus dem 20. Jahrhundert inspiriert. Ein Besuch im Nationalen Marc-Chagall-Museum oder im Matisse-Museum ist eine Schlüsseletappe auf dieser farbenfrohen Route und hält Ihnen vor Augen, wie diese großen Meister der Malerei intensive Primärfarben in höchste Sphären hoben. Von dort aus gehen Sie zum Blumenmarkt des Cours Saleya. Seit 1861 ist er für seine unter den gestreiften Markisen zu sehr attraktiven Preisen verkauften Blumenarrangements, Sträuße, Pflanzen und Einzelblumen bekannt. Danach schlendern wir durch die Gassen der Altstadt und lassen ihre Ockertöne auf uns wirken. Falls uns dabei der Magen knurrt, behelfen wir uns mit einem Nizza-Salat, einem Ratatouille oder einem „Pan-Bagnat“, der örtlichen Variante eines Hamburgers. Diese Spezialitäten der einheimischen Küche erfreuen nicht nur den Gaumen, sondern sind noch dazu eine Augenweide. Setzen Sie sich schließlich bei Sonnenuntergang auf einen der berühmten blauen Stühle der Promenade des Anglais, einem Werk des Künstlers Jean-Michel Wilmotte.

– Fahrt von Antibes nach Nizza: TER (Regionalexpress)

Von Nizza aus fährt Sie der „Wunderzug“ (Train des Merveilles), der seinen Namen ganz zurecht trägt, auf einer der schönsten Bahnstrecken des Südens nach Tende. Vor dem Zugfenster gleiten einzigartige Landschaften der Küste und der Täler des Mercantour in je nach Jahreszeit wechselnden Farben vorbei. Betrachten Sie in Tende, einem Dorf mit italienischem Flair, das smaragdgrüne Wasser der Roya und spazieren Sie durch die lauschigen Gassen. Die Krönung dieser Szenerie ist die Stiftskirche Notre-Dame-de-l’Assomption, ein Barockgebäude aus dem 12. Jahrhundert. Diese ehemalige Kathedrale überrascht mit ihrer leuchtend roten Fassade und ihrem rosafarbenen Glockenturm. Am Nachmittag auf der Rückfahrt mit dem Wunderzug nach Nizza erscheinen uns die Landschaften noch dazu in einem ganz anderen Licht als am Morgen.

– Fahrt von Nizza nach Tende: TER-Zug „Train des Merveilles“ (Bauarbeiten auf der Strecke bis Ende 2025). Ersatzverkehr ab Bahnhof Nizza-Stadt:
täglich: TER-Regionalexpress nach Vintimille, dann mit Trenitalia nach Tende / Montag bis Freitag: SNCF-Bus nach Breil-sur-Roya, dann Zestbus-Linie 25

Zurück an der Küste. Wie von Antibes nach Nizza ist auch die Fahrt von Nizza nach Menton ein Gedicht. Beaulieu-sur-Mer, Èze, Cap d’Ail, Monaco, Roquebrune-Cap Martin … Wundervolle Ausblicke auf das Mittelmeer und auf die Küste reihen sich aneinander. Der Rausch des Südens. Die Altstadt von Menton, die letzte Etappe unserer Reise, beeindruckt mit ihren tausenden Fassaden in warmen Tönen. Die als „Bemerkenswerter Garten“ ausgezeichnete Citronneraie beherbergt Zitronenbäume (die berühmte Zitrone aus Menton besitzt eine ggA), Olivenbäume, aber auch Grapefruit-, Orangen- und Kumquatbäume in einer Kulisse mit tropischem Flair. Auch der Garten Fontana Rosa kann besichtigt werden. Dieser denkmalgeschützte, nach dem Vorbild der Innenhöfe Andalusiens angelehnte Garten besticht durch seine bunten Tragwerke. Ein Abstecher zur Markthalle „Les Halles“, eine Institution Mentons seit Ende des 19. Jahrhunderts, ist ein ausgezeichneter Abschluss für diese farbenprächtige Route. Gönnen Sie sich eine Schachtel kandierter Früchte, die Sie sich dann bei der Rückfahrt nach Nizza auf der Zunge zergehen lassen.

– Fahrt von Nizza nach Menton: TER (Regionalexpress)
– Fahrt vom Zentrum von Menton zur Citronneraie: Zestbus-Linie 1 oder 15
– Fahrt vom Bahnhof Menton zum Garten Fontana Rosa: Regionalexpress TER bis zum Bahnhof Menton Garavan