Pont Du Gard HellolarouxPont Du Gard Hellolaroux
©Pont Du Gard Hellolaroux|Hellolaroux
[SLOW EXPERIENCE IN DER PROVENCE]

Von den Weinbergen des Rhonetals bis zur Camargue

❤️ Die Provence ist eine Region, die zum Betrachten, Wohlfühlen und zu kulinarischem Genuss anregt und die durch ihre landschaftliche Vielfalt mit ihren abenteuerlichen Möglichkeiten verlockt. Um die schönen Seiten der Provence entspannt zu erleben, sind die öffentlichen Verkehrsmittel die beste und zugleich umweltfreundlichste Wahl. Wir haben vier Mikroabenteuer zusammengestellt – hier nun der zweite Teil –, die zu Fuß, mit dem Rad oder mit Bus und Bahn absolviert werden, damit Sie die Touren so klimaneutral wie möglich gestalten können.

Sie mögen Natur, einheimische Produkte und Geschichte? Dann ist diese Route genau das Richtige für Sie. Wir schlagen Ihnen eine 5-tägige Reise von Orange nach Châteauneuf-du-Pape und dann auf der Via Rhôna von Avignon nach Arles vor. Lassen Sie sich von den Wonnen dieser umweltbewussten Fahrt durch die symbolträchtigen Weinberge des Rhonetals bis zum Rand der Camargue treiben. Eine weitere Einladung, die feine Lebensart der Provence mit der Bahn, zu Fuß und mit dem Rad bewusst zu genießen.

Des vignobles de la Vallée du Rhône à la Camargue
Des vignobles de la Vallée du Rhône à la Camargue
Des vignobles de la Vallée du Rhône à la Camargue

Tag 1: Mit dem Rad rund um Orange

Unsere Route beginnt in Orange, das von Marseille leicht mit dem Zug zu erreichen ist. Nachdem wir bei Nature Bike Provence ein E-Bike geliehen haben, lassen wir uns auf dieser 32 Kilometer langen Runde auf von Weingütern gesäumten Nebenstraßen von unseren Sinnen leiten. Dank seiner Vielfalt und Schönheit ist das Weinbaugebiet besonders gut zum Radfahren geeignet. Die zahlreichen Ausblicke auf die Weinfelder und auf den Mont Ventoux im Hintergrund versprechen absoluten Hochgenuss.

Diese Radtour im Departement Vaucluse führt uns zunächst nach Courthézon und dann in das Dorf Châteauneuf-du-Pape, das für seine ausgezeichneten Weine bekannt ist. Wenn Sie sich genauer für das Thema interessieren, müssen Sie unbedingt die Vinothek besuchen (vergessen Sie nicht zu reservieren).

Nach dem Mittagessen auf der Terrasse des Comptoir de la Mère Germaine begeben wir uns zu Fuß oder mit dem Rad den Berg hinauf zu den Ruinen der päpstlichen Burg (schöne Aussicht) und fahren dann auf unserem Rundweg nach Orange zurück.

Besichtigung von Orange

Zu Fuß erkunden wir nun Orange und fühlen der drittgrößten Stadt des Departements Vaucluse auf den Puls. Die „Stadt der Fürsten“ überrascht uns mit ihrem symbolträchtigen antiken Theater. Seine am Fuß des Hügels Saint-Eutrope eingebettete, 103 Meter lange und 37 Meter hohe Monumentalbühne macht uns einfach sprachlos. Noch dazu gehört dieses Theater neben den antiken Theatern von Antalya und Bosra zu den weltweit einzigen drei Theatern, deren Bühnenhaus original erhalten ist. Es kann tagsüber eigenständig oder am Abend im Rahmen einer Klangodyssee besichtigt werden. Wir haben uns für das neue Augmented-Reality-Erlebnis entschieden, das uns in das goldene Theaterzeitalter zurückversetzt.

Ein weiteres sehenswertes antikes Denkmal ist der Triumphbogen von Orange. Die beiden symbolischen Bauten sind im Welterbeverzeichnis der Unesco eingetragen und bekräftigen den Status der Stadt als unumgängliche Etappe für alle Kulturerbe-Fans. Auch die Altstadt mit ihren schattigen Terrassen ist sehr angenehm und lässt sich bequem zu Fuß erkunden.

→ Den Track unserer Radtour finden Sie hier.

Tipps und nützliche Adressen für Tag 1:

  • Marseille <> Orange: Je nach Strecke dauert die Zugfahrt 1,5 bis 2 Stunden
  • Nature Bike Provence ist ein E-Bike-Verleih im Zentrum von Orange. Bei Bedarf werden auch Gepäckträgertaschen zur Verfügung gestellt.
  • Châteauneuf-du-Pape: Mittagessen auf der sonnigen Terrasse des Comptoir de la Mère Germaine. Die Vinothek bietet Verkostungen ab 25 € an.
  • In Orange übernachten: Wir haben das Hotel Le Glacier getestet. Sehr heimelige Zimmer mit eigenem kleinem Balkon. Auf der schönen Hotelterrasse kann man etwas trinken und/oder zu Abend essen.
  • Eintrittspreis Antikes Theater Orange: 11,50 € bis 13 € Erwachsene je nach Saison (einschließlich Audioguide und Museum). 5 € für Augmented-Reality-Erlebnis.

Tag 2: Avignon

In unserem Mikroabenteuer „Von der Okzitanischen Provence zum Mont Ventoux“ (das Sie hier finden) haben wir bereits über Avignon gesprochen: Die Geschichte der Stadt spiegelt sich in allen ihren Winkeln wider. Für einen ersten Aufenthalt können wir Ihnen den berühmten grandiosen Papstpalast natürlich nur wärmstens empfehlen. Auch an der Brücke Saint-Bénézet, der „Brücke von Avignon“, führt kein Weg vorbei. Alle unumgänglichen Sehenswürdigkeiten können wir an einem halben Tag bequem zu Fuß erkunden.

Falls Sie die Klassiker Avignons schon gesehen haben, können Sie die andere Tageshälfte (oder den ganzen Tag) der Kunst und der Kultur widmen. Zum Beispiel der Lambert-Sammlung (Zeitgenössische Kunst), dem Angladon-Museum (Malerei) oder dem Louis-Vouland-Museum (Dekorative Kunst). Die Tourist Information Avignon bietet zum Kennenlernen der Stadt außerdem drei Themen-Rundgänge an. Einen klassischen Rundgang rund um die Geschichte des Papsttums. Einen zweiten über Kunst und Stadtpalais (von denen einige gut versteckt sind). Beim dritten Rundgang schlendern wir durch das Avignon aus früheren Zeiten.

→ Unseren heutigen Spaziergang in Avignon finden Sie hier.

Tipps und nützliche Adressen für Avignon:

  • Orange <> Avignon: Nur 15 Minuten mit dem Zug!
  • Unser Geheimtipp: Der Vaucluse Provence Pass ist interessant, wenn wir mehrere Besichtigungen planen (Papstpalast, Brücke von Avignon, Museen und auch das Antike Theater von Orange). Ab 30 € / Person.
  • In Avignon übernachten: Wir schlagen Ihnen mehrere Hotels vor: Le Magnan, ein 3***-Boutique-Hotel, Le Bristol, 4****-Hotel (mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis) in der Nähe der wichtigen Sehenswürdigkeiten. Eine noch vornehmere Wahl (um sich etwas mehr zu gönnen) ist La Maison de l’Olivier mit Schwimmbecken mitten in der Altstadt.
  • Vorzügliche Restaurants: Wir empfehlen Ihnen das Première Édition (übersichtliche originelle Karte mit lokalen Gerichten), Les Halles (mit diversen Imbissbuden), Pinocchio (italienisch) oder das Carré du Palais (für ein kulinarisches Erlebnis gegenüber dem Papstpalast).
  • La Princière: Wahrscheinlich die beste Eisdiele Avignons!

Tag 3: Mit dem Rad auf der Via Rhôna

Avignon ist ein traumhafter Ausgangspunkt für eine Radtour auf der Via Rhôna. Für unseren 2-tägigen Ausflug wenden wir uns an die Firma Véloc’Sud, die uns das Leihrad an den gewünschten Ort liefert. Sie können die Tour also in aller Ruhe direkt vor Ihrem Hotel beginnen. Bevor Sie die Bischofsstadt hinter sich lassen, fahren Sie bei Lisette vorbei, der Lieblingsbäckerei der Einheimischen, die mit einem ganzen Arsenal provenzalischer Spezialitäten aufwartet: Fladenbrot, Schmorgemüse, Gebäckringe, belegte Brote – eine wahre Gaumenfreude für die Mittagspause.

Nachdem wir die Rhone überquert haben, stoßen wir bereits auf die grün-weißen Markierungen des Radwegs, die uns auf die Ruhe kleiner Sträßchen einstimmen.

Für diesen Fahrradtag schlagen wir Ihnen zwei Möglichkeiten mit unterschiedlicher Streckenlänge vor. Sie können zum einen auf der Via Rhôna von Avignon nach Beaucaire fahren. Das sind etwa vierzig Kilometer im hauptsächlich flachen Gelände. Sie durchqueren dabei insbesondere das reizende Dorf Aramon. Wenn Sie es etwas sportlicher mögen, empfehlen wir Ihnen, in Montfrin auf den Rad- und Wanderweg der Pont du Gard abzubiegen. Dieser Ausflug ins Nachbardepartement bietet uns als absolutes Highlight den Blick auf die einzigartige Pont du Gard. Dieses meisterhafte Bauwerk der Antike ist Unesco-Welterbe und das höchste römische Aquädukt der Welt. Die Anstrengung im Sattel wird daher durch den WOW-Effekt mehr als kompensiert! Essen Sie wie wir am Fuß dieser gigantischen Brücke zu Mittag. Oder erfrischen Sie sich im Gardon und kehren Sie dann auf dem Rad- und Wanderweg nach Montfrin zurück, von wo aus Sie nach Beaucaire weiterfahren.

Um diesen sportlichen Tag gebührend abzuschließen, haben wir nach einem außergewöhnlichen Landgut Ausschau gehalten und sind fündig geworden! Gastfreundliches Personal, ein von majestätischen Zypressen umrahmtes Schwimmbecken, absolute Ruhe: willkommen im Domaine des Clos. Dieses inmitten der Weinberge eingebettete schöne Landhaus bietet Ihnen eine entspannte unkonventionelle Umgebung für eine erholsame Auszeit. Unserer Meinung nach ein besonderer Tipp.

→ Wenn Sie unsere Herausforderung annehmen, finden Sie hier unseren GPX-Track dieses dritten Tages mit dem Abstecher zur Pont du Gard.

Tipps und nützliche Adressen für Tag 3:

  • Die Via Rhôna ist eine 815 km lange Radstrecke vom Genfersee bis zur Rhonemündung, von der etwa 150 km zwischen den Vaucluse-Ebenen und der Camargue in der Provence verlaufen.
  • Gepäcktransport: Wir haben die Dienste von Amandine von HELLOVTC in Anspruch genommen, die unser Gepäck von Avignon nach Beaucaire und von Beaucaire nach Arles transportiert hat.
  • Preise Pont du Gard: Die Zufahrt zum Aquädukt ist mit dem Fahrrad kostenlos. Das Museum kostet 8 € für Erwachsene; die Besichtigung des 3. Stocks kostet 15 € für Erwachsene (nur mit Führung. Wirklich sehr zu empfehlen, aufgrund der Aussicht und um mehr über die Geschichte und die Erfindungsgabe der Römer zu erfahren!).
  • In Beaucaire übernachten: Domaine des Clos, ein reizendes 4****-Landhotel in Beaucaire.

Tag 4: Von Beaucaire nach Arles auf der Via Rhôna

Wir erwachen gut erholt und heiter. Nach dem ausgezeichneten Frühstück im Garten steigen wir wieder aufs Rad und setzen unsere Tour viel entspannter fort. Schauen Sie sich um. Wie in unserer schönen Region üblich, scheint die Sonne. Die zahlreichen Weingüter und Obstplantagen rufen uns den großzügigen Charakter der Gegend in Erinnerung. Was für eine Stille! Was für ein Vergnügen!

Nach nur wenigen Kilometern schlagen wir Ihnen eine erste Feinschmeckerpause vor: das Domaine Mourgues du Grès. Bei einer Besichtigung, einem Spaziergang in den Weinfeldern (zu Fuß oder mit dem Rad) oder einem Winzerpicknick (oder allem zusammen) lernen wir das (Bio-)Weingut Costières de Nîmes kennen.

Hören Sie bei diesem umweltbewussten Aufenthalt auf Ihr Inneres und teilen Sie sich die Zeit entsprechend ein. Wenn Sie Lust haben, mit einem Gläschen trockenem Weißwein auf dem Weingut herumzuzotteln, dann tun Sie es einfach! Steht Ihnen der Sinn hingegen eher nach Kultur und Besichtigung, so radeln Sie weiter nach Beaucaire. An den Ufern der Rhone drängen sich vielerlei Sehenswürdigkeiten, wie das in den Felsen gehauene ehemalige Kloster Saint-Roman oder die mittelalterliche Festung. Die auf einem Felsvorsprung errichtete Burg war früher der Sitz der Grafen von Toulouse und bietet uns heute eine wunderschöne Aussicht auf das Rhonetal. Von hier schweift der Blick nach Tarascon und sogar bis zu den Alpillen.

Auf unserem treuen Drahtesel folgen wir der von der Tourist Information vorgeschlagenen Route der Stadtpalais und der schönen Fassaden. Ein letztes Päuschen auf dem Place de la République im Schatten der hundertjährigen Platanen und weiter geht’s auf der Via Rhôna entlang des in Richtung Sète fließenden Rhonekanals nach Arles.

GPX-Track von Beaucaire nach Arles mit dem Rad.

Tipps und nützliche Adressen für Tag 4:

  • Das Domaine Mourgues du Grès bietet unterhaltsame Führungen durch die Weinfelder und Weinkeller mit Winzerpicknick an (auch als vegetarische Variante). 38 € für Erwachsene.
  • Eintrittspreis Kloster Saint-Roman: 6 € Erwachsene, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei.
  • Der Zugang zu den Ruinen der Burg von Beaucaire ist kostenlos.

Tag 5: Kultur und Kunst in Arles

Nach der zweitägigen Radtour auf der Via Rhôna entdecken wir Arles nun am besten zu Fuß, denn auch hier liegen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten nahe beieinander, und die Stadt bietet uns ein wunderbares Umfeld zum Spazierengehen. Um das kleine Rom Galliens unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten, gibt es auch originelle Spazierfahrten mit Dreiradtaxis (mehrere Strecken mit unterschiedlicher Dauer).

Arles ist eine antike Stadt mit vielfältigem Kulturerbe (Arena, antikes Theater, Kryptoportiken), aber auch bei Kunstliebhabern für ihre zahlreichen Galerien und Museen und bei Künstlern als kreatives Zentrum bekannt. Ihr Aushängeschild sind die jeden Sommer stattfindenden Fotografiebegegnungen, eines der großen Events für Fotografen und einer der Höhepunkte des Veranstaltungskalender, bei dem sogar die Sehenswürdigkeiten als künstlerische Kulisse eingespannt werden. Doch auch das restliche Jahr über gibt es immer etwas zu bestaunen. Zwei unserer Lieblingsorte sind beispielsweise die Van-Gogh-Stiftung und die Galerie Lee Ufan.

Auch an dem am Himmel von Arles schimmernden Turm aus Stahl und Beton von Franck Gehry führt kein Weg vorbei. Der Turm des LUMA Arles ist das Wahrzeichen des Parc des Ateliers, eines ehemaligen Bahngeländes, das zu einer regelrechten Drehscheibe für Kunst und Kultur umgestaltet wurde. Die Ausstellungen kosten zwar Eintritt, doch der Zugang zur Panoramaterrasse ist weiterhin kostenlos.

→ Unseren Spaziergang in Arles finden Sie hier.

Tipps und nützliche Adressen für Arles:

  • In Arles übernachten: Das Hôtel de la Muette ist ein gut gelegenes, untypisches Hotel (fragen Sie die Rezeption nach der Geschichte des Gebäudes) mit der Zertifizierung „Accueil Vélo“ für fahrradfreundlichen Empfang.
  • Vorzügliche Restaurants: Wir haben im Camargue Social Club und in der Epicerie du Cloître geschlemmt, zwei besonders schmackhafte Restaurants. Das erste bietet unter anderem Gerichte aus der Camargue, das zweite eine übersichtliche, originelle Speisekarte in den Farben des Mittelmeers. Zum Kaffee und Kuchen empfehlen wir Ihnen das Mazette und das Peach.
  • Eintrittspreis Van-Gogh-Stiftung: 10 € oder 17 € für Erwachsene in Verbindung mit dem LUMA.
  • Eintrittspreis Galerie Lee Ufan: 9 € Erwachsene

Option: Mit dem Rad rund um Arles die Camargue entdecken

Wie wäre es, wenn Sie noch 1 oder 2 Tage länger blieben, um die symbolträchtigen Landschaften rund um Arles von der Camargue bis zur Plaine de La Crau zu erkunden? Wir schlagen Ihnen dafür zwei Radtouren vor:

Die erste führt Sie zum Etang du Vaccarès (50 km), wo Sie in die vielfältigen Landschaften der Camargue eintauchen (Landwirtschaft, Reisanbau, Sümpfe, Saline von Giraud), Wein auf dem Domaine de Valériole verkosten und im Mazet du Vaccarès mit prächtigem Ausblick auf den Teich zu Abend essen können. Nach einem Ausritt zu Pferd auf dem Domaine de Méjanes, der unseren Ausflug in die Camargue abrundet, kehren wir nach Arles zurück.

Als zweite Möglichkeit können wir auf der Via Rhôna über Saint-Gilles und Gallician nach Aigues-Mortes fahren (55 km). Auch auf dieser Route begegnen wir vielfältigen Landschaften (Reisfelder, Teiche, Röhricht, Stiere und Wildpferde) und lernen den für seine Türme, seine Stadtmauer und seinen „Sandwein“ bekannten Ort Aigues-Mortes kennen. Sie können sich dann überlegen, in einem traditionellen Landhaus mitten im regionalen Naturpark zu übernachten oder mit dem TER (mit Fahrradmitnahme) nach Arles zurückzukehren.