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Die Calanques, ein Schmuckstück vor Marseille

Der Nationalpark Calanques erstreckt sich über 20 Kilometer zwischen Marseille und Cassis und begeistert alle seine Besucher. Das Wanderparadies birgt Naturschätze, denen wir mit Respekt und Wohlwollen begegnen müssen.

Die Calanques

Ein außergewöhnlicher Naturpark

Willkommen in einer Oase der Natur, die wie ein kleines Paradies anmutet. Die Calanques sind urzeitliche Täler, die vor 10.000 Jahren vom Meer überflutet wurden. Der weiße Glanz der von Rissen und Geröll durchsetzten Kalkfelsen dieser Buchten steht im Kontrast zum azurblauen Meer und bietet ein beeindruckendes Schauspiel. Der sich auf 20 Kilometern über die Gemeinden Marseille, Cassis und La Ciotat erstreckende Nationalpark Calanques ist eine durch die Erosion des Windes und des Meeres geformte Relieflandschaft mit schroffen Gipfeln, steilen Hängen und majestätischen Ausblicken auf das bis zum Horizont reichende Mittelmeer. Wir dürfen nämlich nicht vergessen, dass der Nationalpark Calanques – übrigens der erste und einzige Stadtrandnationalpark Europas – sowohl auf dem Land als auch im Wasser verläuft.

Die Wege des Nationalparks

Das Paradies für Wandervögel

Die meisten der für Kraftfahrzeuge gesperrten Buchten sind nur zu Fuß erreichbar und daher ein wahres Eldorado für Wanderer, sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Der Nationalpark Calanques wimmelt von steinigen Wanderwegen mit duftender Vegetation am Wegesrand. Der bekannteste von ihnen ist der GR 98-51, der auf 28 Kilometern Länge den Windungen der Küste folgt, sich über die Bergkämme zieht und Marseille mit Cassis verbindet. Wer würde nicht bei einer Wanderung durch die Buchten, in der schönen Jahreszeit unterbrochen von Badepausen im kristallklaren Wasser, ins Schwärmen geraten über diese Augenblicke des Einklangs mit der Natur?

Pflanzen- und Tierwelt der Buchten 

unberührte Schätze

Typisch für die in der trockensten mediterranen Klimazone gelegenen Buchten ist die dort herrschende Dürre. Trotzdem hat sich dort ein außergewöhnliches Ökosystem entfaltet, das sich dabei eines Tricks behilft: die Wurzeln der Pflanzen sind in den Felsspalten verankert. So sind im Nationalpark Calanques 1600 Pflanzenarten verzeichnet, darunter 32 national und 40 regional geschützte Arten, wie beispielsweise das sehr seltene Provence-Sandkraut. Im Bergmassiv begegnen wir auch dem Meerfenchel, der Myrte, dem Rosmarin, der Kermeseiche und der Aleppo-Kiefer. Im Bereich der Tierwelt gibt es in den Buchten ganze 25 geschützte Vogelarten, darunter den sehr berühmten Habichtsadler.

La flore en Provence

Der Meeresgrund

ein Schutzgebie

Auch der Meeresgrund des Parks ist reich an Schätzen, die seit 1923 unter dem wohlwollenden Auge des Komitees zum Schutz der Buchten stehen. Diese Maßnahme wurde 2012 mit der Einrichtung des streng regulierten Naturparks weiter verstärkt. Diese Naturoase bietet ein Schutzgebiet für Neptungraswiesen, die wiederum den örtlichen Meerestieren zur Nahrungssuche und als Zuflucht dienen. Der Naturpark schützt auch auf hoher See den Großen Tümmler, den Finnwal und die Unechte Karettschildkröte. Der Diademseeigel wandert nachts ganz ruhig auf der Neptungraswiese umher, um sich zu ernähren. Der Braune Zackenbarsch wiederum, der als Weibchen geboren wird und im Alter von etwa 12 Jahren zum Männchen wird, hat sich seit einigen Jahren den Meeresgrund zurückerobert.

Ein Geschichts- und Kulturerbe

seit dem Cro-Magnon-Menschen

Seit der Vorgeschichte waren die Buchten Nahrungs- und Rohstoffquelle für die ersten Menschen. Die 1991 in der 37 Meter unter dem Meeresspiegel gelegenen Cosquer-Höhle entdeckten Höhlenmalereien legen Zeugnis von der Anwesenheit des Cro-Magnon-Menschen in den Buchten ab. Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. wurde in den Buchten ausgehend von mehreren Häfen, wie Montredon und Port-Miou, Thunfischfang betrieben. Später angelten die Fischerkähne aus Marseilles in den Buchten Seebrassen, Tintenfische, Seezungen und Krebse. Diese Tätigkeit hat die Identität von Marseille stark geprägt. Davon legen die Fischerhütten Zeugnis ab, die die Buchten von Sormiou, Morgiou, Goudes oder Callelongue säumen.

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