balade-cheval-plage-camargue-cchillio.jpg

Die Camargue, eine Küste zwischen Stränden, Lagunen und Sümpfen

Die Küste der Camargue hebt sich definitiv von allen anderen Küsten ab. Sie ist eine Welt für sich, in der sich Land und Meer endlos miteinander abwechseln und Meeres- und Sumpflandschaften beleben, soweit das Auge reicht.

Die Küste der Camargue

Land der Freiheit

Mit ihren unermesslichen Stränden steht die Küste der Camargue für weite Räume, lange Ausflüge zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd. Kurz und gut, ein Synonym für Freiheit. Sie ist ein Land der Abenteuer und der Naturverbundenheit, das den ganzen Winter lang von einem herrlichen Licht gebadet wird. Um die Seele der Camargue-Küsten zu erfassen, muss man abseits der Straßen die zahlreichen kleineren Wege erkunden. Die Küste der Camargue erstreckt sich zwischen Port-Saint-Louis-du-Rhône im Osten an der Mündung des Hauptarms der Rhone (Grand Rhône) und Saintes-Maries-de-la-Mer im Westen an der Mündung der kleinen Rhone. Dazwischen schützt der Seedamm, ein um 1860 errichteter Kieselsteinweg, die Küsten vor dem Eindringen des Meeres.

Sümpfe, Lagunen und Reisfelder

Ein einzigartiges Biotop

Die Küste der Camargue bekennt sich zu einer starken Identität im Hinblick auf ihre Natur. Sie ist eine Abfolge von Sümpfen, Lagunen und Reisfeldern. Hier geht es um die Erhaltung des anfälligen Gleichgewichts zwischen Süß- und Salzwasser. Der mitten im Regionalen Naturpark Camargue gelegene Vaccarès-Teich, der mit zahlreichen anderen angrenzenden Seen verbunden ist, bildet ein Brackwasserbecken, das je zur Hälfte Süß- und Salzwasser enthält. Wenn man sich von ihm entfernt, durchquert man die Süßwassersümpfe, die als Anbauflächen genutzt werden. In der Nähe des Meeres hingegen bestehen die Gewässer aus Salzwasserlagunen. Der Salzgehalt des Wassers in den einzelnen Küstengebieten begünstigt die Ausbreitung einer sehr spezifischen Flora und Fauna, die zum einzigartigen Biotop der Camargue-Küsten beitragen.

Pferde, Stiere, Vögel

Eine erhaltenswerte Fauna

Pferde und Stiere sind die Symbole der Tierwelt der Camargue und an der Küste allgegenwärtig. Die kleinen weißen Pferde wurden ursprünglich gezüchtet, um den Hirten bei der Auswahl der Stiere in den Herden zu helfen. Sie werden inzwischen für den Reittourismus verwendet. Die früher für ihr Fleisch gezüchteten Stiere nehmen heutzutage an Stierkampfspielen teil. Die von der UNESCO als „Biosphärenreservat“ anerkannte Camargue ist auch das Reich der Vögel, die hier im Winter Zuflucht suchen. Unter ihnen befinden sich Rosaflamingos (konzentriert auf die Teiche von Fangassier und Galabert), Reiher, Blässhühner und Enten, die im Vogelkundepark Pont-de-Gau aus nächster Nähe beobachtet werden können.

Der Regionale Naturpark Camargue

Ökotourismus und nachhaltige Entwicklung

Mit Blick auf Ökotourismus und nachhaltige Entwicklung wurde 1970 der Regionale Naturpark Camargue ins Leben gerufen, der sich über 75 Kilometer Küste erstreckt. Der allgemein zugängliche Park betreut das Ökotourismusvorhaben beispielsweise durch Auswahl von Reitausfluganbietern, die sich nach bestimmten Grundsätzen richten und bei denen die menschliche Dimension und die Eigenheiten des Gebiets im Vordergrund stehen.

 

Die Küsten der Camargue

Ein von Menschenhand geprägter Raum

Die Camargue ist eine bewegte amphibische Umgebung, die sich im Laufe der Jahrhunderte durch den Einfluss des Menschen entwickelte. Das seit der Antike als Anbaugebiet genutzte Delta wurde besonders im Mittelalter durch Zisterzienser- und Benediktinermönche zur Geltung gebracht. Sie stauten nach und nach die Arme der Rhone auf (der Lauf der kleinen Rhone wurde 1532 und der Lauf der großen Rhone 1711 endgültig festgelegt), entwaldeten und entfalteten das Dorf Saintes-Maries-de-la-Mer und betrieben dort Landwirtschaft. Die Küste der Camargue erhielt ihr heutiges Aussehen nach dem Bau des Seedamms, der das Eindringen des Meeres verhinderte, und im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft nach dem zweiten Weltkrieg.

Schließen