Belle-Époque-Tour an der Côte d’Azur
Cannes zeichnete sich in der Belle Époque durch seine Luxushotels aus. Selbst wenn Sie diese noch nicht mit eigenen Augen gesehen haben, so haben Sie sicherlich deren für Luxus und feine Lebensart stehenden Namen bereits gehört: Hotel Splendid, Hotel Barrière Le Majestic oder das Carlton. Um ihre Fassaden und Verzierungen zu bewundern, gehen Sie vom Alten Hafen aus die Croisette hinauf. Unsere zweite Station in Cannes sind die Gärten der Villa Rothschild, ein kleines Paradies mit einer außergewöhnlichen Pflanzenwelt. Wenn Sie sich die App „Cannes Jardin“ herunterladen, können Sie sogar in Erfahrung bringen, wie der Garten 1927 aussah! Die 1871 errichtete Villa wiederum beherbergt heute die Mediathek Noailles, und die ehemaligen Empfangssäle wurden zu Lesesälen umfunktioniert. Rund fünfzig Jahre später ließ sich der Maler Jean-Gabriel Domergue 1926 im vornehmen Stadtteil La Californie die Villa Domergue im Art-déco-Stil erbauen. Ihre Gartenterrassen mit Becken und Wasserfällen sind in jedem Fall einen Besuch wert. (Für Sonderausstellungen geöffnet)
– Fahrt zu den Gärten der Villa Rothschild: Palmbus-Linie 2 oder Zou!-Bus 662
– Fahrt zur Villa Domergue: Palmbus-Linie 9
Gute Adressen in Cannes
Wissen Sie, woher der Name der Villa Eilenroc stammt, eines architektonischen Prachtexemplars an der Spitze des Kaps von Antibes? Eilenroc ist das Anagramm von Cornelie, der Gattin des vermögenden Holländers Hugh-Hope Loudon, der sich diese prunkvolle Bleibe 1867 errichten ließ. In den 1920er Jahren wurden dort grandiose Empfänge gegeben, zu denen die Gäste in Luxusautomobilen vorfuhren. Die Besichtigung der am Meer gelegenen Villa Eilenroc (samstags geöffnet) ist zugleich eine wunderbare Gelegenheit, um auf dem Küstenweg zu flanieren. Um ganz und gar in das Antibes der Belle Époque, seine Villen, Tanzlokale und exotischen Gärten einzutauchen, ist die von der Tourist Information angebotene Führung sehr zu empfehlen!
– Fahrt zur Villa Eilenroc: Vom Bahnhof Antibes mit der Envibus-Linie 2
Die guten Adressen in Antibes – Juan-les-Pins
Die Hauptstadt der Côte d’Azur versammelt rund 600 Gebäude im Art-déco-Stil! Damit haben Sie genug Stoff für eine lange, schöne Reise in die Baugeschichte. Einige Highlights: zunächst natürlich die Promenade des Anglais. Bei Ihrem Spaziergang bewundern Sie die neoklassisch und barock inspirierte Fassade des Hotels Negresco und dann die imposante weiße Silhouette und die Arkaden des Palais de la Méditerranée (des heutigen Hotels Hyatt Regency), der bei seiner Einweihung 1929 als das luxuriöseste Kasino der Welt galt. Ein absolutes Muss ist auch die prestigeträchtige Villa Masséna, die heute das Kunst- und Geschichtsmuseum beherbergt. Sehenswert sind außerdem die Fassaden des Gebäudes Gloria Mansions (Rue de France, 1934) und der Rotonde (Boulevard Gambetta, 1929). Wir lassen dann die Küste hinter uns und begeben uns zur Kirche Sainte-Jeanne d’Arc zwischen den Stadtteilen Cimiez und Valrose. Die Kirche mit dem Spitznamen „Meringue“ besticht durch ihren futuristischen Art-déco-Stil. Im Stadtteil Cimiez werfen wir einen Blick auf das Majestic sowie auf das ehemalige Hotel Regina, das 1897 nach nur zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde, um den Ansprüchen von Königin Victoria von Großbritannien zu genügen. Letzte Etappe ist das Stadtviertel Les Baumettes und seine „drei Tollheiten“: die Villa Kotschoubey (das heutige Kunstmuseum), die Villa La Tour und das Château des Ollières.
– In Nizza unterwegs: mit den Bussen „Lignes d’Azur“
Die guten Adressen in Nice
Béatrice de Rothschild, geboren 1864, war eine der größten Kunstsammlerinnen ihrer Zeit. 1912 ließ sie in Saint-Jean-Cap-Ferrat die Villa und Gärten Ephrussi de Rothschild errichten, einen wie aus einem Roman entsprungenen Ort, dessen Besuch Sie für immer prägen wird. Schlendern Sie durch die Prunksalons, die Appartements, den italienischen Innenhof und vor allem durch die neun Gärten, in denen ganz unterschiedliche märchenhafte Welten geschaffen wurden. Nicht weit von der Villa Ephrussi de Rothschild entfernt erwartet uns eine weitere Perle der Belle Époque, die Villa Kérylos in Beaulieu-sur-Mer, die auf dem Meer zu schwimmen scheint. Sie ist eine Neuinterpretation einer antiken griechischen Villa nach dem Kenntnisstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Faszinierend. Beim Spaziergang durch Beaulieu-sur-Mer entdecken wir noch weitere majestätische Fassaden wie das ehemalige Hotel Le Victoria (Boulevard Morinori, 1893), das Bristol (Rue Colonelli, 1899), La Rotonde (Avenue des Héllènes, 1899) oder das Kasino (Avenue Dunan, 1929). Die Tourist Information bietet außerdem eine Führung zum Thema „Sur les pas de la Belle Époque“ an.
– Fahrt zur Villa Ephrussi de Rothschild: vom Bahnhof Beaulieu-sur-Mer, „Lignes d’Azur“-Buslinie 15.
– Fahrt zur Villa Kérylos: 7 Gehminuten vom Bahnhof Beaulieu-sur-Mer entfernt
Die guten Adressen in Saint-Jean-Cap-Ferrat und Beaulieu-sur-Mer
„Notre Dame du Cap fleuri“, „Lumières“ oder „The Rock“ … In Cap d’Ail laden die Namen der Belle-Epoque-Villen zum Träumen ein. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in dieser wie ein Balkon über das Meer ragenden Stadt neben Monaco Dutzende majestätische Luxusbauten mit üppigen exotischen Gärten errichtet. Um eine regelrechte Zeitreise in die Belle Epoque zu unternehmen, bietet die Tourist Information Cap d’Ail drei kostenlose Führungen an. Die erste erläutert die Geschichte von Cap d’Ail anhand ihrer Gärten (3 Std.) und führt uns auf den Küstenweg, zum Château des Terrasses und in den Park Sacha Guitry, benannt nach dem Regisseur, der in seiner Villa „Les Funambules“ mehrere Theaterstücke schrieb. Drei Stunden lang tauchen Sie vollständig in eine illustre romantische Vergangenheit ein. Die zweite Tour „Den Reiz der Belle Epoque in Cap d’Ail entdecken“ (3 Std.) enthüllt die Beziehungen zwischen der russischen Kaiserfamilie, der Stadt und dem Stadtteil Mala, in dem zahlreiche Berühmtheiten wohnten. Zu guter Letzt widmet sich die Führung „Le Château des Terrasses“ (1 Std.) dieser um 1890 erbauten Villa und ihrem Garten, der mediterrane und exotische Düfte verströmt.
Die guten Adressen in Cap d’Ail
Das wie ein Balkon über dem Mittelmeer thronende mittelalterliche Dorf Roquebrune-Cap-Martin war ebenfalls ein begehrter Ferienort für Winterkurgäste. Um diese Episode nachzuerleben, nehmen wir den Le-Corbusier-Küstenweg, der um das Kap herumführt. Bei diesem Ausflug genießen wir nicht nur den fantastischen Meerblick, sondern erspähen auch das 1891 eingeweihte Grand Hôtel du Cap Martin und einige bemerkenswerte Anwesen, wie die 1902 im neoklassischen Stil erbaute Villa La Vigie, ehemaliges Ferienhaus von Karl Lagerfeld, oder die Villa Cypris (1904) mit ihren byzantinisch angehauchten Säulengängen. Ein Abstecher auf die Anhöhen der Stadt zum ehemaligen Friedhof Saint-Pancrace bietet uns einen wunderbaren Ausblick auf das Meer und das alte Dorf. Auf dem Friedhof ruhen Le Corbusier und zahlreiche ausländische Stammgäste aus der Belle Époque.
– Unterwegs in Roquebrune-Cap-Martin: Zestbus-Netz
Die guten Adressen in Roquebrune-Cap-Martin
Das an der Grenze zu Italien gelegene Städtchen bietet ein Sammelsurium an Belle-Époque-Villen, die Zeugnis von seiner prunkvollen Vergangenheit Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ablegen. Die Stadt veranstaltet Führungen in den Gärten und Außenanlagen einiger Luxushotels wie insbesondere der Orangerie und des in der Nähe des alten Hafens befindlichen, weiterhin aktiven Royal Westminster. Nicht weit davon entfernt liegt der Marché des Halles von Menton, der mit bunten Fliesen der ehemaligen renommierten Mentoner Fabrik Saïssi verziert ist. Danach geht es zu den Gärten Biovés, in denen früher die Winterkurgäste flanierten und heute alljährlich das Zitronenfest von Menton stattfindet. Wenn Sie die Küste ein Stück weit hinter sich lassen, stoßen Sie auf die Fassade des Riviera Palace (Avenue Riviera, 1897), das nun als Wohnhaus genutzt wird, ebenso wie das nahegelegene Winter Palace (Avenue Riviera, 1901), das früher 220 Zimmer und Suiten beherbergte. Steigen Sie auf die Anhöhen von Menton zum Kloster L’Annonciade und seinem Park: das Panorama ist dort überwältigend. Die letzte Etappe Ihrer Belle-Époque-Tour an der Côte d’Azur ist der Garten Val Rahmeh, eine regelrechte botanische Reise durch exotische Pflanzenwelt.
– Unterwegs in Menton: Zestbus-Netz
Die guten Adressen in Menton