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©Miroir Eau Nice Massena

Geschichte der Côte d’Azur

Die Geschichte der heutigen Côte d’Azur mit der unwiderstehlichen Begeisterung, die sie in aller Welt entfacht, begann 1763. In jenem Jahr stellte der englische Schriftsteller Thomas Smolett seinen Landsleuten in seinem 1766 erschienenen Buch „Travels through France and Italy“ (Reisen durch Frankreich und Italien) ein Land vor, in dem das Licht heller als anderswo leuchtete, der Himmel gnädiger gestimmt war und die Sonne öfter schien.

Geburt der Riviera

Das milde Winterklima in Nizza und ihrer Umgebung lockte sehr schnell die Adeligen aus Großbritannien und schließlich aus ganz Europa an. Grafen, Herzöge und Fürsten, Könige und Prominente aus England, Deutschland, Italien, Spanien und Russland machten es sich zur Gewohnheit, hier den Winter zu verbringen. Paradiesisch, zauberhaft und weit entfernt von den Nebelschwaden des Nordens. Diese Küste war fortan als „Riviera“ in aller Munde. Angesichts eines derartigen Erfolgs wurde gebaut, beleuchtet, verschönert.

1806 befahl Napoleon den Bau einer Fernstraße zwischen Italien und Nizza. Die Stadt wuchs, wurde zum Symbol für Luxus, Prunk und Vergnügen und gab sich für alle Feste und häufig auch für viele Unmäßigkeiten her. Die britischen Untertanen schwärmten für Nizza, und so war es nur eine Frage der Zeit, dass die große, am Meer angelegte Straße ihren berühmten Namen „Promenade des Anglais“ erhielt. 1834 entdeckte Lord Brougham das Städtchen Cannes, das sehr schnell den gleichen Aufschwung erlebte, ebenso wie Monaco. 1864 kam dann die Eisenbahn nach Nizza und fünf Jahre später nach Menton.

Glänzende Côte d’Azur

Zwischenzeitlich waren die kleinen bunten Häuser, in denen die ersten Wintergäste logierten, den fabelhaften Luxushotels gewichen, die überall errichtet wurden. Alles war erlaubt. Alles wurde gewagt. Die Riviera lockte nun auch das wohlhabende Bürgertum und Geschäftsleute an. Bereits damals war sie auch Inspirationsquelle für Künstler. Diese Anziehungskraft ist dem kleinen Paradies bis heute geblieben. Die größten Künstler – insbesondere Picasso und Matisse – malten hier bis zur Erschöpfung, und die berühmtesten – und oft auch reichsten – unter ihnen siedelten sich hier an oder ließen Häuser errichten.

Doch das Geheimnis dieser Côte d’Azur, um das man uns so sehr beneidet, ist wahrscheinlich, dass sie es verstand, sich weit jenseits des glitzernden Prunks ihre sonnigen Morgenstimmungen, ihre Oleanderhecken und ihre mit Schirmkiefern bewachsenen Hügel zu erhalten. Die Schönheit ihrer Strände und der Luxus ihrer Nobelhotels, der Glanz ihrer Festivals und die Aura ihrer Künstler, der Charme ihrer Städte und das internationale Treiben ihrer Kongresszentren bilden ein harmonisches Gleichgewicht mit den Wäldern und den grünen Tälern der Berge des nahe gelegenen Hochlands, den roten Ziegeldächern der altehrwürdigen Bergdörfer, dem Gold der barocken Altaraufsätze der kleinen Kirchen, den tausenden gelb blühenden Mimosen, den Malvenbänken der Hügel und den Ockertönen der steilen Felsen. Meer und Sonne, Natur und Sonne. In diesem Rahmen sind alle erdenklichen Formen von Urlaub, Aufenthalten und Entdeckungstouren möglich.

Die Bezeichnung Côte d’Azur

1887 schrieb Unterpräfekt Stephen Liégeard, seines Zeichens Literat und Dichter, ein Buch über die Meeresküste. Seine Empfehlung wurde zum Geniestreich: Er betitelte sein Buch „La Côte d’Azur“. Aus einem Titel machte er eine Bezeichnung und aus einer Bezeichnung den Anklang an ein kleines Paradies. Das Buch wurde ein Standardwerk. Zu jener Zeit wimmelte es an der Riviera mehr als je zuvor. Sie war ein Rausch von Stilen und Farben und definitiv „Côte d’Azur“. Ununterbrochen wurden neue Luxushotels eingeweiht. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Küste auch von den Amerikanern entdeckt. Sie brachten einen revolutionären Musikstil mit, den Jazz. Die Côte d’Azur baute ihre Kurbäder zu Freizeitbädern um, kam damit der Mode zuvor und erwies sich als Zugpferd der Moderne. Gleich danach brachte Coco Chanel 1925 in Grasse ihr berühmtes Parfüm Nr. 5 auf den Markt.

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