Pont Avignon Vaucluse JpeterPont Avignon Vaucluse Jpeter
©Pont Avignon Vaucluse Jpeter

Brücken(tage) im Mai!

Der milde und beschwingte Monat Mai beschert uns nicht nur zunehmend schönes Wetter, sondern auch mehrere Feiertage. Eine hervorragende Gelegenheit, um einige Brückentage einzulegen und dabei die schönsten Brücken der Provence zu überschreiten.

Brücke von Avignon

Die berühmteste

Wie wäre es zum Einstieg mit einer der bekanntesten Brücken der Welt? Der wirkliche Name der Brücke von Avignon, Pont Saint-Bénézet, ist allerdings schon weniger geläufig. Der Legende nach wurde die Brücke von Avignon im 12. Jahrhundert auf Anregung eines jungen Hirten namens Bénézet aus Vivarais errichtet. Wie es heißt, hatte der junge Mann eine „göttliche Eingebung“ erhalten, die ihm befohlen hatte, diese Brücke über die Rhone zu bauen, und schleifte dank der Übertragung übernatürlicher Kräfte ganz allein den äußerst schweren Grundstein der Brücke heran. Ob das nun wahr ist oder nicht, die Brücke wurde jedenfalls errichtet und war zu jener Zeit eines der seltenen Bauwerke, auf denen man die Rhone zwischen Lyon und dem Mittelmeer überqueren konnte. Im Laufe der Jahrhunderte erlitt die Brücke Hochwasser und Kriege und musste mehrmals wieder aufgebaut werden, bis ihr im 17. Jahrhundert mehrere aufeinander folgende Hochwasser schließlich den Garaus machten und nur noch eine halbe Brücke zurückließen, wie wir sie heute kennen. Die 1995 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommene Brücke von Avignon bleibt dennoch ein herrliches Relikt aus der Vergangenheit, das sehr einfach besichtigt werden kann!

 

Châtelet-Brücke

Die schwindelerregendste

Diese kleine Steinbrücke hängt auf 108 Metern Höhe über der Ubaye und scheint auf beiden Seiten die sich gegenüber stehenden riesigen Felswände zu stützen und im Gleichgewicht zu halten. Die Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Pont du Châtelet ist 27 Meter lang und nur 3 Meter breit und verbindet Saint-Paul-sur-Ubaye mit dem kleinen Weiler Fouillouse, aus dem die Familie des Emmaus-Gründers Abbé Pierre stammte. Wir können die Brücke entweder von der Straße zwischen Maurin und Serennes aus der Ferne betrachten und fotografieren oder sie überqueren und dabei die von ihr überspannte Höhe aus nächster Nähe spüren. Das ist jedoch nur etwas für Schwindelfreie! Die Wagemutigsten können dann einen Blick in den Abgrund und auf die ganz unten in der Schlucht plätschernde Ubaye werfen. Durch den in den Felsen getriebenen Châtelet-Tunnel gelangen Sie in das kleine Paradies Fouillouse, in dem schöne Wanderungen auf Sie warten!

Savines-Brücke

Die längste

Wie ihr Name verrät, befindet sich diese Brücke in der Gemeinde Savines-le-Lac und ermöglicht die Überquerung des Sees von Serre-Ponçon. Auf der 924 Meter langen Brücke finden wir genug Zeit, um das fesselnde, besonders fotogene Panorama rundum zu bewundern: eine türkisfarbene Wasserfläche, in der sich die Reliefs der Hautes-Alpes wie die Aiguilles de Chabrières oder der Grand Morgon spiegeln. Die 1960 fertiggestellte Pont de Savines ist ein prächtiger Abschnitt auf dem Weg nach Italien über den Col de Montgenèvre und fester Bestandteil legendärer Wettrennen wie der Tour de France oder des Embrunman. Um die Brücke in ihrer ganzen Länge aus der Ferne zu betrachten und zu fotografieren, können wir in Savines-le-Lac an Bord der Carline gehen und den See überqueren. Sollten Sie nicht so gern Boot fahren, bietet auch der Strand von Savines-le-Lac einen prächtigen Ausblick auf diese majestätische Brücke, besonders bei Sonnenuntergang.

Artuby-Brücke

Die höchste

Die auch unter dem Namen Pont de Chaulière bekannte Brücke wurde von 1938 bis 1940 erbaut und verbindet die beiden Ufer des Artuby in der Nähe der als „La Mescla“ (Okzitanisch für Mischung) bezeichneten Stelle, an der der Artuby in den Verdon mündet. Die einbogige Pont de l’Artuby ist 142 Meter lang und 182 Meter hoch und damit eine der höchsten Brücken Europas! Sie bietet ein herrliches Naturpanorama aus grün bewachsenen Kalkfelsen und einen schwindelerregenden, erhabenen Blick in die von ihr überspannte Schlucht. Wer den besonderen Kick liebt, kann sich hier auch beim Bungee-Jumping unter Anleitung der Betreuer von Latitude Challenge mit ausgebreiteten Armen kopfüber in die beeindruckende Tiefe stürzen und sich dabei den ultimativen Adrenalinstoß holen. Wenn Sie noch das Video dazubestellen, nehmen Sie außerdem eine unvergessliche Erinnerung an Ihre waghalsige Tat mit nach Hause!

 

Van-Gogh-Brücke

Die künstlerischste

Diese den Schifffahrtskanal von Arles nach Bouc überquerende Brücke wurde durch die Gemälde und Zeichnungen von Vincent Van Gogh berühmt, nach dem sie seitdem benannt ist. Der niederländische Künstler ließ sich 1888 in der Provence nieder. Er war von den Schwungrutenbrücken entlang des Kanals fasziniert und malte mehrmals die damalige Pont de Langlois. Während des zweiten Weltkriegs wurden allerdings alle Kanalbrücken einschließlich der von Van Gogh gemalten Brücke zerstört. Übrig blieb nur die der Langlois-Brücke baugleiche Brücke von Fos-sur-Mer, die 1962 von der Stadt Arles gekauft und etwa zwei Kilometer südlich der vom Künstler gemalten Originalbrücke am Kanal wieder aufgebaut wurde. Zu Ehren von Van Gogh wurde diese Brücke dann nach ihm benannt. Sie liegt nur 10 Autominuten von der Innenstadt von Arles entfernt und ist auch mit dem Bus in 15 Minuten und mit dem Fahrrad in 30 Minuten leicht zu erreichen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Brücke von allen Seiten zu bestaunen und mit der von Van Gogh gemalten Version zu vergleichen!

Pont de la Mariée

Die geheimnisvollste

Auf dieser 1923 fertiggestellten Brücke über den Var fuhr zu jener Zeit die Straßenbahn zwischen Pont de Gueydan und dem Dorf Guillaumes. Ihr Name „Brautbrücke“ geht auf einen Vorfall zurück, der sich im Sommer 1927 ereignete. Ein frisch vermähltes junges Paar verbrachte damals seine Flitterwochen in Guillaumes. Bei Einbruch der Nacht beschlossen die beiden, eine Spazierfahrt zu unternehmen, um sich die Schlucht anzusehen. Unterwegs hielten sie auf der berühmten Brücke an, und da geschah es: In der Dunkelheit lehnte sich die junge Braut zu weit nach vorne, verlor das Gleichgewicht und stürzte in den Abgrund. Panisch fuhr der Bräutigam ins Dorf zurück, um Hilfe zu holen. Doch erst am nächsten Morgen wurde die Leiche der jungen Frau im Var gefunden. Eine tragische Geschichte, bei der vermutlich auch Gerüchte über die Schuld des Ehemanns an diesem von den Behörden als schrecklicher Unfall angesehenen Ereignis kursierten. Zur Erinnerung an diesen Vorfall heißt die Brücke heute „Pont de la Mariée“. Sie ist für den Verkehr gesperrt, aber zu Fuß zugänglich. Auf der Brücke können Sie das herrliche Panorama der Daluis-Schlucht bewundern oder auch einen Bungee-Sprung wagen. Achten Sie jedoch darauf, sich nicht zu weit vorzulehnen …

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