Wandererpaar bei der Mittagspause auf der Terrasse einer BerghütteWandererpaar bei der Mittagspause auf der Terrasse einer Berghütte in Colmars in den Alpes-de-Haute-Provence.
©Wandererpaar bei der Mittagspause auf der Terrasse einer Berghütte in Colmars|Van Rijn.R

Trekking im Süden: Unterkünfte und leibliches Wohl

Auch wenn die Wanderwege für alle gleich sind, bieten sich uns verschiedene Möglichkeiten für die Übernachtung und Verpflegung auf unserer Tour. Hier ein Überblick von abenteuerlich bis komfortbewusst!

Bewirtschaftete Hütten

  • Unterkunft

Der kleine Unterschied: es gibt bewirtschaftete Hütten und Selbstversorgerhütten. Wir finden diese Hütten ganz einfach im Internet oder direkt auf den IGN-Karten und in manchen Wanderführern.

Die bewirtschafteten Hütten sind nicht ganzjährig geöffnet, sondern in der Regel von Frühlingsbeginn bis zum Ende des Sommers. Denken Sie jedoch daran, Ihren Platz im Voraus zu reservieren! Ein Hüttenplatz kostet durchschnittlich 20 bis 30 € pro Nacht. Im Allgemeinen übernachtet man dort in Schlafsälen, weshalb es ratsam sein kann, Ohrenstöpsel im Gepäck zu haben, um besser zu schlafen! Zu den schönsten bewirtschafteten Hütten der Seealpen gehören das Refuge de la Blanche oberhalb von Saint-Véran in einer prächtigen Kulisse am Ufer des Lac de la Blanche und das Refuge de Chambeyron am Ufer des Lac Premier in Alpes-de-Haute-Provence.

  • Verpflegung

In bewirtschafteten Hütten wird von den Hüttenwirtsleuten häufig ein Restaurantservice angeboten. Sie haben dann zumeist die Möglichkeit, Halb- oder Vollpension oder nur Übernachtung zu buchen. In jedem Fall können Sie auch Ihre eigene Brotzeit mitbringen.

Selbstversorgerhütten

  • Unterkunft

Selbstversorgerhütten sind schlichter und frei zugänglich. Sie sind weniger gut ausgestattet und gedämmt als bewirtschaftete Hütten, so dass ein guter Schlafsack von Nutzen ist. Diese Hütten werden meistens von Schäfern, Gemeinden, Vereinen oder Naturparks zur Verfügung gestellt. Daher ist jeder selbst für deren Erhaltung verantwortlich. Wir müssen also hinter uns saubermachen, unsere Abfälle mitnehmen, anderen Wanderern Platz machen und Türen und Fenster schließen, wenn wir die Hütte als Letzte verlassen. Als Hütten fungieren zum Beispiel kleine Häuschen, wie das Refuge du Seignas in Alpes-de-Haute-Provence, Kapellen wie die Chapelle Saint-Antoine oder sogar Trockenmauerbauten wie die Borie du Col Clapier in Alpes-Maritimes.

  • Verpflegung

Wie der Name schon sagt, müssen wir uns in diesen Hütten selbst versorgen, und meistens gibt es auch keine richtige Kochmöglichkeit, allenfalls eine Feuerstelle.

Campingplatz

  • Unterkunft

Es handelt sich natürlich um eine der günstigsten Möglichkeiten: im Allgemeinen kostet es 7 bis 15 €, um sein Zelt an einem genehmigten ausgestatteten Ort aufzustellen. Wenn Sie nicht so gern im Zelt übernachten, bieten manche Campingplätze auch komfortablere Unterkünfte wie Bungalows oder Mobilheime an. Der am Fuße des Mont Ventoux in einem herrlichen Rahmen gelegene Campingplatz Mont Serein empfängt Sie beispielsweise zur Übernachtung in seinen sehr gemütlichen Holzhütten. Je nach Jahreszeit können Sie auch das Schwimmbad nutzen! Es gibt sogar Campingplätze mit beheiztem Schwimmbecken wie den Campingplatz Les Eaux Chaudes in Dignes-les-Bains. Eine gute Wahl, um nach einer intensiven Wanderung neue Kräfte zu schöpfen!

  • Verpflegung

Jeder nach seiner Fasson: Sie können entweder Ihr eigenes Essen mitbringen, in einem Geschäft um die Ecke einkaufen oder im nächstgelegenen Dorf oder auch direkt auf dem Campingplatz ins Restaurant gehen.

Herbergen oder Gästezimmer

  • Unterkunft

Mit 50 bis 120 € pro Nacht sind diese Unterkünfte zwar etwas teurer, doch in der Regel sehr komfortabel und mit soliden Betten, Sanitäranlagen, einer Küchenzeile oder einem Restaurant ausgestattet. Sie sollten aber in jedem Fall vorher reservieren. Herbergen („Gîtes“) und Gästezimmer („Chambres d’hôtes“) finden wir im Allgemeinen in den an Wanderwegen gelegenen Städten und Dörfern. Ihr Zimmer können Sie bequem auf der Gästezimmer-Website und Ihre Herberge auf der Website von „Gîtes de France“ suchen. Auf dieser Website sind auch die Herbergen mit dem Gütesiegel „Gîte Panda“ verzeichnet, die umweltfreundlichen Tourismus fördern. Zur Wahl stehen auch die in den Regionalen Naturparks gelegenen Unterkünfte mit der Zertifizierung „Valeurs Parcs“, die das Umweltengagement dieser Betriebe auszeichnet. Schließlich gibt es noch die sogenannten Waldhäuser („Maisons forestières“). Dabei handelt es sich um vom Nationalen Forstamt eingerichtete rustikale, aber komfortable Unterkünfte.

  • Verpflegung

Diese Unterkünfte bieten oftmals Halbpension an (Abendessen, Übernachtung und Frühstück). In den Herbergen besteht die Möglichkeit, sein Essen selbst mitzubringen und zuzubereiten. Bei einigen Herbergen können Sie sich auch ein Lunchpaket für den nächsten Tag bestellen!

Biwak

  • Unterkunft

Biwakieren im Zelt oder unter freiem Himmel ist kostenlos und ermöglicht uns vollständiges Eintauchen in die Natur. Im Gegensatz zum Wildcampen, bei dem wir mehrere Tage am selben Ort bleiben, wird ein Biwak nur für eine Nacht aufgeschlagen. Aus Gründen des Umweltschutzes und der Erhaltung der Artenvielfalt ist Biwakieren allerdings in bestimmten Gebieten nicht gestattet: Naturschutzgebiete, Meeresküsten, Wege und Pfade, Bereiche in weniger als 200 Metern Entfernung von Wasserstellen u. a. Erkundigen Sie sich daher bei den jeweiligen Gemeinden, Parkverwaltungen oder Tourismusbüros vor Ort nach den geltenden Vorschriften. In den Nationalparks bestehen in der Regel Einschränkungen im Hinblick auf die Zeiten oder die Zonen der Parks. Einige Websites wie lecampingsauvage.fr verzeichnen erlaubte Biwakplätze und geben Informationen über Biwakvorschriften. Auf der Website Welcome to my garden bieten Privatpersonen ihren Garten als Zeltplatz an. Sie können außerdem auch direkt neben Wanderhütten biwakieren!

  • Verpflegung

Um für die Ungewissheiten Ihres Abenteuers gerüstet zu sein, sollten Sie auch etwas zum Essen mitführen, doch nur soviel, dass der Rucksack nicht zu schwer wird. Je nach Ihrer Route können Sie auch in den Restaurants der Städte und Dörfer, die auf Ihrem Weg liegen, zu Mittag oder zu Abend essen.

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