Ein TER ZOU auf der Wache von Tende, mit den Bergen im HintergrundTER auf dem Bahnhof von Tende in den Seealpen.
©TER auf dem Bahnhof von Tende in den Seealpen. |Matgrt

Wanderideen im Mercantour

Routen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind

Der Nationalpark Mercantour ist ein wahres Wanderparadies. Er bietet eine Vielzahl von Routen aller Schwierigkeitsgrade, von denen viele mit öffentlichen Verkehrsmitteln und ohne Auto zu erreichen sind. Hier finden Sie eine Auswahl an Wanderungen, mit denen Sie den Mercantour entdecken und gleichzeitig Ihren CO2-Fußabdruck verringern können!

Ubaye

Lac du Lauzanier ab Larche

Diese einfache Wanderung wurde mit dem Gütesiegel „Tourisme et Handicap” ausgezeichnet: Die ersten 500 Meter sind dank eines speziell angelegten Weges, der auch mit einem multisensorischen Lesetisch für Seh- und Hörbehinderte ausgestattet ist, mit dem Rollstuhl zugänglich. Der gesamte erste Teil der Wanderung verläuft entlang des linken Ufers der Ubayette. Er führt durch ein unberührtes Feuchtgebiet und durch Wiesen, auf denen die berühmte „Königin der Alpen” wächst – die Blaue Distel. Unterwegs kommen Sie an der Hirtenhütte von Tardieu vorbei und treffen je nach Jahreszeit vielleicht sogar einen Hirten mit seinen Schafen. Diese Wiesen sind auch ein Tummelplatz für Murmeltiere. In speziellen „Ruhezonen” können Sie sie ungestört beobachten: Vielleicht stellt sich ja eines auf die Hinterbeine und streckt die Nase in den Wind! Es ist übrigens streng verboten, sie zu füttern. Die Wanderung geht weiter mit einem kleinen Aufstieg zum wunderschönen Lac du Lauzanier, in dem sich die umliegende Berglandschaft spiegelt.

Anfahrt: Mit dem Bus ZOU! ab Marseille, Aix-en-Provence (LER 68), Gap (Linie 535) oder Nizza (LER 51 + 68) bis Barcelonnette. Dann weiter mit dem Shuttlebus L3 von Barcelonnette bis Pont Rouge (Larche).

 

Oberes Var-Tal

Vallon de l’Estrop ab Estenc

Die Route folgt dem Fernwanderweg GR®52 („La Grande Traversée du Mercantour“) und führt hin und zurück zum Col de Gialorgues. Es handelt sich um eine relativ lange, 7-stündige Wanderung, die jedoch keine großen Schwierigkeiten bereitet. Hier tauchen Sie in eine authentische Schäferwelt mit grünen Almen und Hirtenhütten ein, aber auch in die mineralische Felslandschaft mit Blick auf die (Berg-)Gipfel, die das Tal umgeben. „Estrop“ leitet sich übrigens von stropia her, was so viel wie „Herde“ bedeutet. Doch nicht nur Schafe fühlen sich hier wohl: Die lokale Fauna ist besonders vielfältig, und mit etwas Glück können Sie Steinböcke und sogar Alpenschneehühner beobachten. Am Col de Gialorgues können Sie alte militärische Befestigungsanlagen erkunden. Vor allem aber haben Sie einen atemberaubenden Blick auf das Vallée de la Tinée! Ganz Motivierte können den Aufstieg bis zu den Lacs de l’Estrop fortsetzen.

Anfahrt: Mit dem Bus ZOU! Nr. 675 ab Nizza bis Guillaumes. Anschließend mit dem Sommer-Shuttlebus nach Estenc (bedarfsgeregelt).

 

Vallée de la Tinée

Lacs de Terre Rouge und Mont Malinvern ab Isola 2000

Diese Wanderung ist eigentlich eine Route mit zwei Niveaus. Die erste, einfacher zugängliche Etappe führt zu den Lacs de Terre Rouge, zwei sehr schönen Bergseen, die von Grün und einem majestätischen Bergkessel umgeben sind. Die zweite Etappe umfasst den Aufstieg zum Mont Malinvern – relativ technisch und eher schwierig zu meistern. Auf dem Weg nach oben kommen Sie an der Baisse du Druos vorbei und können hier die Überreste einer alten Militärbatterie entdecken. Gleich darüber bietet sich Ihnen ein herrlicher Ausblick auf den italienischen Felsenkessel von Valscura auf der einen Seite und die Cime de la Lause und die Tête du Claus auf der anderen Seite. Hier sollten Sie ein paar Bilder machen! Und müssen sich auch entscheiden, ob Sie weitergehen möchten oder nicht: Ab hier wird die Route etwas schwieriger und eignet sich eher für erfahrene Wanderer, da einige Passagen das Klettern mit den Händen erfordern. Oben erwartet Sie dann das ultimative Highlight: der Panoramablick auf Frankreich auf der einen und Italien auf der anderen Seite.

Anfahrt: Mit dem Bus Lignes d’Azur Nr. 92 (bedarfsgeregelt, nur im Sommer) ab Nizza bis Isola 2000 oder mit dem Bus Lignes d’Azur Nr. 91 bis Isola Village, dann mit dem Sommer-Shuttlebus nach Isola 2000.

Wanderung zum Col d’Anelle ab Saint-Dalmas-le-Selvage

Diese eher einfache Route folgt den Spuren des Fernwanderwegs GR®5 und führt Sie in das Herz einer Region, die eng mit der Weidewirtschaft verbunden ist und mit blühenden Wiesen und Almhütten aus Lärchenholz („Butières“) aufwartet. Der Name „Anelle“ stammt übrigens von dem provenzalischen Wort agnel ab, was „Lamm“ bedeutet. Nehmen Sie sich Zeit, die Vielfalt der ursprünglichen Pflanzenwelt zu entdecken: Besonders in schattigen Bereichen findet man hier die Berg-Akelei, die mit ihrer herrlichen blauen Farbe leicht zu erkennen ist. Achtung, das Pflücken von Blumen ist verboten! Über Ihnen erhebt sich die majestätische Alpenlandschaft mit dem Tête de Vinaigre in der Ferne, der an der Festung auf seinem Gipfel zu erkennen ist. Am Col d’Anelle angekommen, sollten Sie den Panoramablick auf das Vallée de la Tinée und das Dorf Saint-Dalmas-le-Selvage genießen, wo man den romanischen Glockenturm erkennen kann.

Anfahrt: Mit dem Bus Lignes d’Azur Nr. 91 ab Nizza bis Auron oder Isola Village. Anschließend mit dem Sommer-Shuttlebus nach Saint-Dalmas-le-Selvage.

Vallée de la Vésubie

Vacherie de Boréon ab Vallée du Boréon

Eine sehr einfache und familienfreundliche Wanderung inmitten des Vallée du Boréon! Hin- und Rückweg dauern ca. 3 Stunden. Diese angenehme und entspannende kleine Wanderung führt durch schöne schattige Wälder mit Zirbelkiefern, Fichten, Lärchen und wilden Himbeeren. Bitte beachten Sie, dass Sie sich hier im Nationalpark Mercantour befinden und das Pflücken von wilden Himbeeren, Erdbeeren und Heidelbeeren auf maximal 1 kg/Person begrenzt ist. Bei Bedarf können Sie die geltenden Vorschriften des Parks einsehen. Der Fluss Boréon ist nicht weit vom Wanderweg entfernt und lädt bei schönem Wetter zu einer erfrischenden Pause ein. Wenn Sie bei der Vacherie du Boréon angekommen sind, sollten Sie die Kühe begrüßen, aber auch die regionale Käsespezialität Tomme probieren!

Anfahrt: Mit dem Bus Lignes d’Azur Nr. 90 ab Nizza bis Saint-Martin-Vésubie. Anschließend mit dem Sommer-Shuttlebus nach Boréon.

Lac Niré ab Vallée du Gordolasque

Für diese relativ einfache Rundwanderung, die keine großen Schwierigkeiten bereitet, sollten Sie ca. 5 Stunden einplanen. Die Wanderung führt in das durch Gletschererosion entstandene Vallée de la Gordolasque bis hin zur Berghütte Refuge de Nice und zum Lac Niré. Der Weg trifft auf die alte Salzstraße, auf der früher Salz aus der Provence bis ins Piemont transportiert wurde. Wenn Sie das Refuge de Nice erreicht haben, sollten Sie eine Pause auf der Panoramaterrasse mit Blick auf den Lac de la Fous einlegen. Die Hütte bietet auch Mittagsgerichte aus lokalen Produkten an. Sparen Sie sich ein wenig Energie auf, denn nach der Entspannungspause geht die Wanderung weiter: Letzte Etappe bis zum Lac Niré, dessen türkisfarbenes Wasser und herrliche Felslandschaft eine Augenweide sind!

Anfahrt: Mit dem Bus Lignes d’Azur Nr. 90 ab Nizza bis Roquebillière. Anschließend mit dem Sommer-Shuttlebus bis Gordolasque.

Vallée des Merveilles

Felszeichnungen und Seen im Vallée de Fontanalbe ab Castérino

Diese 6-stündige Wanderung führt nicht nur auf über 2000 Meter Höhe, sondern auch 5000 Jahre zurück in die Vergangenheit. Die Wanderung beginnt mit einem Aufstieg durch das Vallée de Fontanalbe, das für seinen Pflanzenreichtum bekannt ist. Die von Lärchen umstandene Berghütte Fontanalbe ist die erste große Wanderetappe: Nehmen Sie sich Zeit für ein gemütliches Mittagessen – genießen Sie ein leckeres Omelett oder die köstliche Heidelbeertarte! Nachdem Sie neue Energie getankt haben, können Sie Ihre Wanderung zum Lac Vert fortsetzen, der die umgebenden Farben und Reliefs wie ein Chamäleon widerspiegelt. Anschließend führt Sie der Entdeckungspfad zur Voie Sacrée, einem wahrhaften Freilichtmuseum am Fuße des Mont Bégo, mit Felsbildern, die das Leben der ersten Hirten der Jungsteinzeit und der Bronzezeit aufzeichnen. Auf dem Rückweg kommen Sie an den Lacs Jumeaux vorbei, die zwar von der Voie Sacrée aus dem Blickfeld verdrängt werden, aber dennoch einen Besuch wert sind.

Anfahrt: Mit dem Zug ab Nizza bis Saint-Dalmas-de-Tende (Achtung: Die Fahrpläne ändern sich aufgrund von Bauarbeiten im Jahr 2025). Anschließend mit dem Zestbus 23 bis Castérino.