Die Küste der Provence

Wer das Werk von Marcel Pagnol kennt, ist auch mit Aubagne wohl vertraut. Diese Reise entlang der Mittelmeerküste beginnt in der Heimat des berühmten Schriftstellers. Der Besuch seines Geburtshauses, das nur fünf Minuten vom Bahnhof entfernt liegt, ist gleichsam ein Eintauchen in die Tage seiner Kindheit. Aubagne ist auch die Hauptstadt der Santons. In der Dauerausstellung „Le Village des Santons de Provence“ werden mehr als 3.000 dieser tönernen Figuren gezeigt. Auch die traditionellen Töpfereien der Stadt arbeiten mit diesem Material. Viele der Ateliers sind für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Zwischen dem Bahnhof und dem Hafen von Bandol liegt ein ca. 1 km langer Fußweg. Bandol ist einer der ältesten Badeorte der Provence. An der Strandpromenade gibt es unzählige Cafés, Eissalons und kleine Geschäfte; am Markt auf dem Rathausplatz verkaufen lokale Produzenten ihre provenzalischen Erzeugnisse. Eine Verkostung der weltbekannten Bandol-Weine darf natürlich bei diesem Zwischenstopp nicht fehlen. Die sehr zentral gelegene Plage de Renécros lädt zum Baden ein, bevor es auf den von Schirmpinien gesäumten Küstenpfad (6,5 km) geht, der von Bucht zu Bucht führt. Der Spaziergang ist zauberhaft.

Der Bahnhof von Ollioules-Sanary-sur-Mer liegt 25 Minuten Fußweg vom Hafen in Sanary-sur-Mer entfernt, aber der Abstecher lohnt sich. Schon allein um über den Markt zu schlendern, der das ganze Jahr über immer am Mittwochvormittag unter den Platanen der Allée d’Estienne d’Orves, auf dem Quai Charles de Gaulle und dem Quai Esménard stattfindet. Es wird gemunkelt, der Markt in Sanary sei der schönste Markt Frankreichs! Sonnengereiftes Obst und Gemüse, Blumen, provenzalische Spezialitäten, Fleisch, Fisch, Bekleidung und Accessoires… Hier findet man alles, aber nur vom Schönsten !

Mit dem Zug geht es weiter ins 10 Minuten entfernte Toulon. Toulon, das ist vor allem eine der schönsten Reeden Europas! Also rasch zum Quai de la Sinse, wo die Boote der Bateliers de la Rade ablegen, zu einer kommentierten Fahrt durch die Reede: der Militärhafen und seine Schiffe, die Befestigungsanlagen der Stadt, der Schiffsfriedhof… Während das Boot über das Wasser der Reede gleitet, tauchen die Passagiere buchstäblich in die Geschichte der Stadt ein. Nach einer Tour auf dem Meer, eine Tour in luftigen Höhen: Mit der Seilbahn geht es auf den Gipfel des
584 m hohen Mont Faron. Vom Place de la Liberté im Stadtzentrum bis zur Seilbahntalstation sind es 40 Minuten Fußweg über den Parc de Lices. Abschließend noch ein Spaziergang im Grünen auf dem Schmugglerpfad entlang der Küste; Ausgangspunkt ist der Tour Royale.

Hyères : Endstation, bitte alle aussteigen ! Nach dem Verlassen des Bahnhofs geht es Richtung Norden zur Villa Noailles. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde vom Architekten Robert Mallet-Stevens geplant und in den 1920er-Jahren erbaut. Es war der Wohnsitz der Kunstmäzene Charles und Marie-Laure de Noailles. Die Kunstwerke, die die Villa beherbergt, zeugen vom Geist der Avantgardebewegung des 20. Jahrhunderts. Direkt angrenzend der mit dem Label „Jardin historique“ ausgezeichnete Park Saint-Bernard mit seiner exotischen Pflanzenwelt; von hier ist der Blick über das Mittelmeer atemberaubend, vor allem auf die Halbinsel Hyères.