Mit der Bahn von Marseille nach Arles, Avignon und Aix-en-Provence

Das kreative und wagemutige Marseille ist in den letzten Jahrzehnten endgültig zur Referenz für moderne und zeitgenössische Kunst geworden. Das zeigt sich auch an dem dynamischen Programm des Kulturzentrums Friche la Belle de Mai. Highlight: die riesige Dachterrasse mit Panoramablick auf die Stadt. Nach einem Abstecher ins zeitgenössische Kunstzentrum FRAC mit seinen über 1500 Werken geht es weiter zum Mucem. Hier kann man zeitgenössische und bildende Kunst sowie Humanwissenschaften erkunden – man kommt aber auch wegen der Umgebung, der Architektur von Rudy Ricciotti … und dem Blick aufs Meer! Weiter geht es zum Musée Cantini, das Werke aus Surrealismus, Fauvismus und Kubismus beherbergt. Die ehemals römische Stadt Arles erfindet sich immer wieder neu. Der spektakuläre Edelstahlturm von Frank Gehry, Symbol des Kulturzentrums Fondation Luma, scheint über die vergangenen Jahrhunderte zu herrschen. Die Etappe endet mit einem Besuch im Méjean, einer renommierten Kultureinrichtung in Arles, oder in der Fondation Van Gogh. Und am Abend tanzt die untergehende Sonne auf der Rhône.

Das von Alphonse Daudet verewigte Tarascon schmiegt sich an das linke Ufer der Rhône. Das von einem Fluss umgebene Schloss aus dem 15. Jahrhundert blickt auf eine reiche Geschichte zurück. Heute beherbergt es das Centre d’art René d’Anjou und seine Galerie der Fabelwesen. Im Dialog zwischen Kulturerbe und zeitgenössischer Kunst wird die damalige Leidenschaft der Prinzen von Anjou für die Künste beleuchtet. Nächster Halt: Avignon. Hier sollten Sie sich unbedingt die Collection Lambert anschauen, zwei Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert, in denen die Sammlung des Kunsthändlers Yvon Lambert ausgestellt ist. Sie war ursprünglich auf Minimal Art, Konzeptkunst und Land Art ausgerichtet, wurde jedoch später um Werke von Jean-Michel Basquiat, Sol LeWitt oder Daniel Buren erweitert. Von der Collection Lambert aus erreichen Sie das Musée Angladon zu Fuß in nur fünf Minuten. Dort befindet sich die Collection Jacques Doucet, einem Pionier der Haute Couture. Zu sehen sind Werke bedeutender Künstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert, darunter Degas, Daumier, Vuillard und Van Gogh.

Auf dieser Etappe entdecken Sie, wie ehemalige Patrizierhäuser in der Provence zu charaktervollen Stätten zeitgenössischer Kunst umgestaltet werden. Die ehemalige Tuchmacherstadt Isle-sur-la-Sorgue, in der noch heute Schaufelräder das Wasser der Sorgue antreiben, lädt zu einem Bummel durch das Kunstzentrum „Campredon art et image“ und die Villa Datris ein, die der zeitgenössischen Bildhauerei gewidmet ist und ein lebendiges und unterhaltsames Programm zu bieten hat. Die Altstadt von Cavaillon beherbergt ein weiteres Highlight: das Hôtel d’Agar. Erbaut wurde es auf den Ruinen der griechischen und römischen Stadt und grenzt an einen verträumten Garten. In seiner Sammlung wechseln sich Gemälde von Caravaggio mit volkstümlicher und dekorativer Kunst sowie zeitgenössischen Kreationen ab. Im Laufe des 17. Jahrhunderts entstanden in Aix-en-Provence Dutzende von Stadtpalais, darunter das Hôtel de Gallifet und der Pavillon Vendôme, in denen heute zeitgenössische Kunst ausgestellt wird.