Opéra de Marseille

Die 1787 eingeweihte Oper von Marseille ist unter den heutigen Opernhäusern das zweite große Theater, das nach dem von Bordeaux in der Provinz gebaut wurde.
Das Feuer vom 13. November 1919 verschonte jedoch nur die äußeren Strukturen: die Mauern, die Kolonnade und das Peristyl. Alles andere war das Werk eines Kollektivs von Architekten und Künstlern, die für seinen Wiederaufbau zwischen 1919 und 1924 den bedeutendsten Saal mit typischer "Art-déco"-Architektur schufen, der in Frankreich existiert.
Marseille war die erste Provinzstadt, die das Recht erhielt, "ein privilegiertes Theater" zu besitzen, und zwar noch zu Lebzeiten Lullis im Jahr 1685. Das Privileg erstreckte sich auch auf die anderen Städte der Provence und beinhaltete für die Truppe die Möglichkeit, bis ins Roussillon, ins Var und in die Region Lyon auszustrahlen.

Seit mehr als drei Jahrhunderten beruht die außergewöhnliche Stellung der Oper in der Stadt zum Teil auf der geografischen Lage Marseilles, die sehr schnell von italienischen Einflüssen geprägt wurde, bis hin zu Werken, die manchmal schon vor Paris zu hören waren: Bellinis La Norma, Verdis Le Trouvère....
Die Oper war keineswegs nur einer Elite vorbehalten, sondern wurde sehr früh zu einem grundlegenden Bestandteil der Volkskultur der Marseiller. Als leidenschaftliche Belcanto-Sänger bleiben sie für die Sänger eine nationale und internationale Referenz für ihre Stimmen.

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