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©Olives Provence Artvision So

Einheimische Produkte richtig wählen

Die Erzeuger und Züchter des Südens bürgen für eine außergewöhnliche Region mit bemerkenswerter Vielfalt. Obst, Käse, Olivenöl, Wein – jedes Produkt ist der Stolz seiner Heimat. Hier finden Sie eine Auswahl symbolträchtiger Erzeugnisse Südostfrankreichs mit geschützter geografischer Angabe, geschützter Ursprungsbezeichnung oder dem „Label Rouge“.

Ich gehe auf den Markt und kaufe … viel Obst

Dank seines milden warmen Klimas ist Südostfrankreich eine lecker fruchtige Region. Wir verdanken ihr insbesondere die berühmte Zitrone aus Menton (g.g.A.), ein echter Star unter den Früchten der Provence. Nehmen Sie sich beim Verkosten die Zeit, ihre fleischige Schale genauer zu betrachten und ihren sehr ausgewogenen säurearmen Geschmack ohne Bitterstoffe zu schätzen.

Wenn Sie Früchte bevorzugen, in die Sie herzhaft reinbeißen können, kommen Sie mit der Feige aus Solliès ganz auf Ihre Kosten. Diese Feige mit geschützter Ursprungsbezeichnung hat den optimalen Zuckergehalt und ihr Fruchtfleisch ist zart und schmackhaft!

Ein weiteres Gourmetprodukt, auf das der Süden mächtig stolz ist, sind die knackigen Äpfel aus den Alpen der Haute-Durance. Die geschützte geografische Angabe erstreckt sich auf die beiden Sorten Golden und Gala. Der außerdem mit einem Label Rouge ausgezeichnete Golden der Haute-Durance ist an seinem hübschen Rosaton und seinem bemerkenswerten Biss zu erkennen. Seine Einzigartigkeit verdankt dieser Apfel dem Klima der Haute-Durance mit sehr kühlen Nächten und sehr warmen Tagen.

In den Baronnies Provençales, deren Gebiet sich im Norden von Vaucluse und im Westen von Hautes-Alpes erstreckt, hat eine Obsttradition seit dem 19. Jahrhundert überdauert: der Aprikosenanbau. Die frisch gepflückt verzehrte oder zu Marmelade und Kompott verarbeitete Aprikose der Baronnies wurde 2024 offiziell als geschützte geografische Angabe anerkannt.

Auch am Mont Ventoux haben sich zwei Früchte einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Die Kirsche der Hänge des Ventoux erhielt als erste Kirsche Frankreichs die geschützte geografische Angabe. Auch sie profitiert von einem großen Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht, saugt tagsüber die Sonnenstrahlen auf und bringt üppige Früchte hervor, die fest bleiben, wenn sie reif sind.

Im selben Gebiet wächst ferner die Muskateller-Traube des Ventoux g.U., die sich durch ihre homogenen, dicht bestandenen Trauben und ihre bläulichen, herrlich süßen Beeren auszeichnet.

… herzhaftes Getreide

Dem Reis der Camargue wurde im Jahr 2000 als traditionelles Anbauprodukt des Südens die g.g.A. verliehen. Er ist für seine tadellose Qualität, seinen feinen Geschmack und seine überzeugende Kochfestigkeit bekannt und in verschiedenen Varianten erhältlich: brauner, schwarzer oder roter Vollkornreis, weißer Rund- oder Langkornreis, natürlich duftender Reis, Risottoreis und Parboiled-Reis. Das nennen wir die Qual der Wahl, und deshalb ist es natürlich das Beste, bei den Reisbauern der Camargue vorbeizuschauen und sich direkt von ihnen beraten zu lassen!

Weit weniger bekannt als der Reis ist Einkorn, das seit über 9000 Jahren in der Provence angebaut wird. Allerdings erfreut es sich inzwischen zunehmender Beliebtheit und der geschützten geografischen Angabe „Einkorn aus der Haute-Provence“. Einkorn ist bestens verdaulich und glänzt durch seinen niedrigen Glutengehalt, wodurch sich dieser Vorfahre des Landwirtschaftserbes der Region ideal für Menschen mit Glutenunverträglichkeit eignet. Dank seines ausgezeichneten Nährwerts und seines feinen Nussgeschmacks wird es als „Kaviar des Getreides“ bezeichnet. Das kann sich durchaus sehen lassen, nicht wahr?

… Käsespezialitäten

Keine Region ohne ihren Käse. In der Provence sind drei Sorten mit geschützter Ursprungsbezeichnung besonders zu erwähnen: der Banon, der Picodon und der Brousse de Rove.

Der Banon ist ein Ziegenkäse aus der gleichnamigen Stadt und an seiner mit Bastbändern zusammengebundenen Hülle aus Kastanienblättern zu erkennen. Er ist im richtigen Maß charakterstark und innen von cremiger weicher Konsistenz.

Der kleinere Picodon wird ebenfalls aus Ziegenmilch hergestellt. Sein provenzalischer Name bedeutet „kleiner scharfer Käse“. Er ist in verschiedenen Reifegraden erhältlich: „jung“ mit frischem Geschmack, „halbreif“ mit deutlicherem, doch nicht zu kräftigem Ziegenmilchgeschmack, „reif“ mit ausgeprägtem Geschmack und trockenerer festerer Textur und schließlich „reif gewaschen“ mit noch kräftigerem Geschmack.

Im Gegensatz dazu ist der Brousse de Rove ein frischer, eher milder Ziegenkäse mit leichter schmelzender Textur. Bei der Herstellung dieses „Käses der Marseiller“ wird die Ziegenmilch mit Weißweinessig versetzt und dann auf 90 ºC erhitzt. Er wird im Allgemeinen in praktischen Kunststoffbechern verkauft, die seinen Verzehr erleichtern.

… einheimisches Fleisch

Das Sisteron-Lamm wird in Herden in extensiver Fernweidewirtschaft auf den ausgedehnten Flächen der Haute-Provence gehalten. Sein Fleisch ist mit einer geschützten geografischen Angabe und dem Label Rouge ausgezeichnet und eine unumgängliche Spezialität der Region. Es muss von Schafen der einheimischen ländlichen Rassen stammen, wie dem Merinoschaf aus Arles, dem Mourérous oder dem Préalpes du Sud. Sein Fleisch ist hell, sehr zart und schmackhaft.

Eine weitere, ganz anders geartete Referenz für lokales Fleisch ist der Stier aus der Camargue. Dieser Stier lebt bereits seit Jahrhunderten in Freiheit im Naturraum der Camargue und ist seit vielen Jahren als geschützte Ursprungsbezeichnung eingetragen. Er wird nach den Traditionen der Camargue gezüchtet und trägt zum Reichtum der heimischen Artenvielfalt bei. Sein Fleisch ist fettarm, sehr schmackhaft und besonders zart. Manche Stierhirten, die hier „Manadiers“ genannt werden, bieten auch Besichtigungen ihrer in Freiheit lebenden Stierherden an.

… natürlich Oliven und Olivenöl

Im Süden mangelt es uns nicht an Olivenöl. Oder besser gesagt, wir kommen nicht ohne aus. Wir haben so viel davon, dass wir gar nicht mehr wissen, wo uns der Kopf steht. Damit Sie sich besser zurechtfinden, nennen wir Ihnen die wichtigsten geschützten Ursprungsbezeichnungen: Olivenöl aus Nizza, Olivenöl aus dem Tal von Les Baux-de-Provence, Olivenöl der Provence, Olivenöl der Haute-Provence und Olivenöl aus Aix-en-Provence. Können Sie uns noch folgen?

Es ist tatsächlich nicht leicht, den Überblick zu behalten. Um die einzelnen Öle kennenzulernen, ist es deshalb am besten, sie zu verkosten, denn jedes Öl hat natürlich seine Eigenheiten. So ist beispielsweise das Öl der Haute-Provence besonders fruchtig, und seine vorherrschenden Aromen sind Artischocke und gekochte Birne, während das Olivenöl aus Nizza eher nach Mandeln schmeckt und Anklänge an rohe Artischocken, Ginsterblüten, Zitrus, Heu und Gebäck aufweist.

Sowohl in Nizza als auch in Les Baux-de-Provence haben sogar die Oliven eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Oliven aus Nizza sind klein mit dünnem knackigem Fruchtfleisch und intensivem fruchtigem Geschmack. Die aus ihnen gewonnene Olivenpaste aus Nizza, ebenfalls mit geschützter Ursprungsbezeichnung, ist sehr schmackhaft und besticht durch ihren Duft nach kandierten Früchten, Nüssen und reifen Weinen. Im Tal von Les Baux-de-Provence finden wir schwarze, nicht aromatisierte Oliven, Oliven mit Trüffel, Steinpilz- oder Lebkuchenaroma und gespaltene Oliven mit wildem Fenchel, die einen delikaten Anisgeschmack im Mund hinterlassen.

… aber auch Honig und Kräuter

Auch einige Blumen und Pflanzen des Südens gehören zu den symbolträchtigen Erzeugnissen der Region. Am bekanntesten ist natürlich die mit dem Label Rouge ausgezeichnete Mischung Kräuter der Provence zum Würzen unserer Speisen mit dem reichen Aroma ihrer vier Hauptbestandteile Bohnenkraut, Rosmarin, Oregano und Thymian.

Was den Thymian betrifft, gibt es sogar eine geschützte geografische Angabe für den Thymian der Provence. Er wächst im milden trockenen Klima der mediterranen Strauchheidelandschaft, in der er seine kräftigen Aromen bestens entfalten kann.

Ein weiteres Symbol der Provence, der Lavendel, wird zum Teil zur Herstellung des ätherischen Lavendelöls der Haute-Provence angebaut, dessen geschützte Ursprungsbezeichnung bereits über 40 Jahre alt ist. Das Lavendelöl wird aus echtem Lavendel gewonnen, der ein unvergleichlich lang anhaltendes Aroma bietet.

Die vielfältige Flora des Südens macht außerdem die Bienen glücklich und damit letztlich auch uns! Der Honig aus der Provence wartet mit einer geschützten geografischen Angabe auf, und der Lavendelhonig und der Blütenhonig sind auch mit dem Label Rouge versehen. Um sich die Wahl zu erleichtern, fragen Sie doch die Imker nach einer kleinen Kostprobe!

… und schließlich guten Wein!

Südostfrankreich bietet Weinberge und süffige Weine in Hülle und Fülle. Neben den Weinen der Provence (Coteaux d’Aix-en-Provence, Côtes de Provence und Coteaux Varois) finden wir dort die Weine der Küsten und Täler der Rhone (natürlich inklusive aller Côtes du Rhône) und der Weinbaugebiete Ventoux, Luberon, Rasteau, Beaumes-de-Venis, Bandol, Les Baux-de-Provence und Bellet – eine lange Liste! Viele von ihnen tragen eine geschützte Ursprungsbezeichnung oder ein AOC-Siegel, und da die Böden der Region so unterschiedlich sind, besitzt jeder Wein seine ganz eigenen Merkmale. Schauen Sie also bei Ihren Ausflügen in der Provence beim einen oder anderen Weingut vorbei und verkosten Sie die Weine der Region direkt bei den Winzern. Dank ihrer sachkundigen Erläuterungen enthüllen die Weine ihre Geschmacksnoten, und die feinen Aromen zeigen sich Ihnen noch deutlicher. Also aufmerksam und stets in Maßen genießen!

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