Was ist Fernweidewirtschaft?
Fernweidewirtschaft umfasst alle Weidewirtschaftsformen, bei denen die Naturräume als extensive Weiden für die Herden genutzt werden. Die Hirten und ihre Tiere ziehen dabei je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit der Naturressourcen wie Wasser und Vegetation durch die Region. Dies wird als Transhumanz bezeichnet, eine Wirtschaftsform, die offiziell als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt wurde. In Südostfrankreich gehört Fernweidewirtschaft zu den ältesten Traditionen. Seit Jahrhunderten führen Hirten ihre Herden – hauptsächlich Schafe, aber auch Kühe und Ziegen – entlang der Mittelmeerküste oder auf den Hochgebirgsalmen der Seealpen durch Strauchheidelandschaft, Macchia, Heide, Waldmassive und über weite Hochebenen. Auch heute noch wird Fernweidewirtschaft von zahlreichen Hirten als Hüter ihrer Bodenständigkeit und Akteure ihrer Modernisierung betrieben. Die Ausstattung und Gestaltung der Weiden und auch die Unterkünfte der Hirten werden laufend verbessert, damit diese Tradition fortbestehen kann.