Oratorien

  • Historische Anlage und Denkmal
  • Religiöses Erbgut
13660 Orgon
Oratorienweg:
Von den fünf Oratorien, die früher den Weg über den Hügel zu Notre-Dame de Beauregard säumten, sind nur noch drei vorhanden. Die anderen beiden, nun verschwundenen Oratorien entsprachen vermutlich in der Abfolge dem zweiten und dem fünften Oratorium. Das zweite, "La Visitation", von dem es keine Spur mehr gibt, folgte sicherlich auf das "Oratoire de l’Annonciation". Vom fünften und letzten Oratorium in der Nähe des Felsens, das gewissermaßen das Tor zum Tor der nur einhundert Schritte entfernten Kapelle bildete, ist seine massive, stabile Grundfläche erhalten, auf der heute anstelle des früheren Baus ein Eisenkreuz steht.
- Oratoire de l'Annonciation: Das Verkündungs-Oratorium befindet sich dem Pfarramt gegenüber, bei der Porte de l’Hortet. Es lehnt sich an die Stützmauer eines Olivenhaines.
Massiver Bau, aus Werkstein mit einem Dach aus einer leicht gebogenen Platte, über der sich das metallene Kreuz erhebt.
Der niedrige Sockel trägt eine große Nische, in der eine stark beschädigte Skulptur die Jungfrau und den Engel darstellt.
Die Geschichte des Oratoriums, in den Annalen der Region 1515 festgehalten, wird von Amable Colomb in einer Schrift 1877 erzählt: « Eines Tages fiel schwerer Regen auf Orgon nieder. Wahre Sturzbäche ergossen sich aus den Bergen und schlugen wutentbrannt gegen die Festungsmauern der Stadt. Die Festungsmauern stürzten krachend über den Häusern in der Nachbarschaft zusammen, die wiederum mit den Trümmern der Festungsmauern auf das erste Oratorium einstürzten. Man glaubte es völlig zerstört. Aber etwas Unglaubliches geschah: Als die Trümmer entfernt wurden, tauchte das Oratorium auf. Es war genau so unversehrt wie vor dem Desaster, ohne Brüche, ohne Risse, kurz: in einem erstaunlich guten Zustand. »
- "Oratoire à la Gloire de Jésus et Marie": Dieses bemerkenswerte Oratorium hat sich seine elegante Renaissance-Architektur bewahrt.
Der Piedestal ist schmaler als die Nische auf ihm, der gesamte Bau stützt sich an der Mauer ab. Die Nische wird von zwei Säulen eingerahmt. Die rechte ist aufwendig gearbeitet. In der Nische stellt ein Flachrelief vier Personen dar, die im Laufe der Jahre ihre Köpfe eingebüßt haben. Zwei schöne Engelsfiguren verzieren den Giebel darüber.
Unter der Nischenwölbung ist zu lesen: Hoc opus fecerunt fieri Amedeus Roverely et aleata De Urgone Anno Domini 1516.
Das bedeutet: « Amédée Rovereli aus Orgon und Alet, seine Gemahlin, haben dieses Monument im Jahre 1516 des Herrn errichtet ».
Louis Espérandieu, Maler, in Orgon geboren und verstorben (1787 - 1857), hat vor diesem Oratorium ein Bild gemalt « Scène de Rogations ». Dieses 1835 entstandene Gemälde reproduziert detailgetreu die Kleidung der Damen im letzten Jahrhundert. Das Oratorium wurde am 22. Juli 1935 in den "Erweiterten Bestand der Historischen Monumente" aufgenommen. Mit Skulpturen geschmückter Sockel: in der Mitte ein Wappen mit einer Inschrift, unten eine Muschel und oben, unterhalb der Steinplatte mit der Nische, ein Kopf, ein allegorisches Motiv und Symbol für die Sonne sowie ein Akanthusblatt.
- Oratorium zum Gedenken an das Massaker der Unschuldigen und die Flucht nach Ägypten: Das dritte Oratorium auf diesem pittoresken Aufstieg trägt unter dem Gewölbe folgende eingravierte Inschrift, die Aufschluss über seine Bestimmung gibt:
Come Hérode Les Inocens eise - Wie Herodes, so werden die Unschuldigen als Märtyrer für Jesus sterben
Es besteht aus einer großen Nische mit Rundbogen, von zwei kannelierten Pilastern mit Kapitellen gesäumt, wobei sich die Grundfläche knapp über dem Boden befindet. Der Giebel mit Spitzdach zeigt in der Mitte eine Christusfigur. Zwei Basreliefs befinden sich im hinteren Teil. Sie bringen mit ihrer Komposition Folgendes zum Ausdruck: das obere, wichtigste zeigt das Massaker der Unschuldigen, und das untere zeigt die Flucht nach Ägypten:
"Oratoire de Saint-Antoine":
Gegenüber des Verkündigungs-Oratoriums. Eine kleine Nische, in der sich eine Heiligenfigur befand, ist in einem Winkel der Mauer an dem Weg eingelassen, der zum Tor zum alten Dorf "La Savoie" führt.
"Oratoire de la Madeleine":
Im "Quartier de Bazardes", am Rand des Weges "Chemin de la Madeleine" unterhalb der Kapelle Saint-Roch, erhebt sich ein graziöses Monument aus dem 17. Jhd., das sich an eine Trockensteinmauer anlehnt. Das ist das Oratorium der Magdalena. Um drei Stufen erhöht und aus Werkstein. Eine große Nische mit Rundbogen, eingefasst von Pilastern mit ionischen Kapitellen, in welchen ein polychromes Hochrelief zu sehen ist, das Christus zeigt, als er nach seiner Auferstehung der Maria Magdalena erscheint. An der Grundplatte ist eine hübsche Kartusche zu sehen, die ein Wappen umrahmt, dessen Inschrift nicht mehr lesbar ist. Die obere Kartusche trägt die Inschrift Noli me tangere (Berührt mich nicht) und die Jahreszahl 1663.
Oratorium Notre-Dame du Chêne:
Dieses Oratorium, auch Heiliger Michael (Saint-Michel) genannt, ist unter immergrünen Eichen, am "Chemin de Valdition", auf einem Hügel an der Strasse versteckt. Es wurde 1870 von der Familie Dacla, im Gedenken an die wundersame Genesung von Fräulein Anaïs Montanier, am 1. September 1858 aufgestellt, nachdem sie ein Eichenblatt vom Baum "Chêne de l’Apparition" verschluckt hatte. Aus Werkstein, mit einem Massivsockel, der auf einer breiten Basis aus zwei Stufen ruht. Darüber befindet sich eine elegant aufragende, mit einem Gitter geschützte Nische mit der Heiligenfigur der Jungfrau. Auf ihrem Dach steht ein schmiedeeisernes Kreuz. Vier untereinander verbundene Ecksteine runden das Ensemble ab. Das Bauwerk wurde von zwei Laternen aus Gusseinsen und zwei Säulen eingefasst, die jede eine Ziervase trugen. Die Laternen sind seit fast zwanzig Jahren verschwunden. Übrig geblieben ist nur eine stark beschädigte Säule.

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Oratorien
13660 Orgon
Aktualisiert am 29 Dezember 2023 Um 10:32
gei Office de Tourisme Intercommunal de Terre de Provence
(Kennung des Angebots : 5538228)
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