Sonnenverwöhnte und geschmacksintensive regionale Produkte laden besonders auf dem Bauern-markt sonntags morgens von Mai bis Oktober zur Verkostung ein. Der schöne, schattige Platz, der große Brunnen, die kleinen Gassen, die Ruhe und Heiterkeit werden Sie begeistern.
Die Einwohner von Saint-Martin de la Brasque werden Saint-Martinois genannt.
→ nicht zu verpassende Sehenswürdigkeiten:
– Pfarrkirche St. Martin
– Sonnenuhr
– Waschplatz
Wappen: Der heilige Martin sitzt auf seinem Pferd und schneidet seinen Mantel entzwei, um eine Hälfte einem Armen zu geben, der zwischen den Beinen des Pferdes sitzt und ihm die Hand hinhält, zweifarbig in Silber und Azurblau.
Gut zu wissen:
Die Ursprünge des Dorfes
Im 11. Jahrhundert wurde Saint Martin de la Brasque noch Les Castelas genannt und während der Revolution „Le Mont-Libre“.
Es gibt zwei Theorien, um den Namen des Dorfes zu erklären:
– Embrasca (abgeschnitten, getrennt), da das Dorf nicht Teil des Pays d'Aigues war, sondern abseits
– Brasque (provenzalisch Brasc) bezeichnete den Schlamm, Sumpf, da der Standort des Dorfes ein ehemaliges Sumpfgebiet ist
Genauso wie Peypin d'Aigues, ist das aktuelle Dorf 1506 entstanden, mithilfe eines Wohnvertrags mit etwa 15 Familien, die einwilligten, die verlassenen Länder wieder zu bewirtschaften. Beide Dörfer ergänzen sich gegenseitig. Peypin hat zahlreiche Wälder und mangelt an landwirtschaftlichen Anbauflächen, bei Saint Martin ist es andersherum.
1 Marktplatz
Der Marktplatz ist riesig und man könnte sich fragen, weshalb ein so kleines Dorf einen so großen Marktplatz besitzt. M. Lally Neviere, ein Würdenträger des Ortes, hat sein Grundstück gespendet, um darauf den Traubenmarkt willkommen zu heißen. Dieser Markt hat aber nicht lange überlebt, mit der Entwicklung der Mobilität sind die Meisten direkt auf die Weingüter gefahren, um Trauben zu kaufen. Trotzdem ist der Bauernmarkt geblieben, der dort jeden Sonntagmorgen zwischen Mai und Oktober stattfindet.
2 Rathaus-Schule
Die Rathaus-Schule stammt aus dem Jahr 1905 und wurde nach den Regeln der Epoche gestaltet, besonders gelungen ist die augentäuschende Perspektive aus den 70er Jahren. Auf den Seiten liest man „Mädchenschule“ und „Jungenschule“, da zu der Zeit Koedukation noch nicht verbreitet war. Mittlerweile wurde eine neue Schule dahinter errichtet und die alten Gebäude werden vom Rathaus genutzt.
3 Brunnenplatz
Es handelt sich um den ehemaliges Friedhof. Das Dorf existiert an seinem aktuellen Standort erst seit 500 Jahren. Auf dem Platz findet man eine Tafel, die das bestätigt (neuer Wohnvertrag im Jahr 1506). Das Gedächtnis von Saint-Martin geht weit zurück – die Gedenktafel erinnert an 500 Jahre waldensische Geschichte. In Lyon im 12. Jahrhundert beginnt die Epoche der Waldenser. Pierre Valdo, reicher Händler, empört von der Pracht des Klerus, gibt seinen Besitz den Armen und geht auf Wanderschaft, um sich der Predigt des Evangeliums zu widmen. Er überzeugt Anhänger im Süden Frankreichs, in den Alpen, in Italien : die waldensische Religion ist geboren. Sehr schnell belegt die Kirche die Waldenser, die sich der Armut, der Bescheidenheit und der Arbeit verschreiben, mit dem Kirchenbann (öffentliches Missfallen)...
Halten Sie die Augen nach einem kleinen charmanten Kiosk und einem kleinen modernen Brunnen offen.
4 Rue des Cataformes
„Les Cataformes“ bedeutet 4 Öfen. Man nimmt an, dass es dort Brotöfen gab, aber der Durchgang diente ebenfalls dazu, im Falle eines Angriffs, heimlich aus dem Dorf zu fliehen. Die Straße endet mit einer „Soustet“, einem gewölbten Durchgang.
5 Kleiner Brunnen und Sonnenuhr
An der Kreuzung der Rue des Treilles und der Rue du Cadran befindet sich ein kleiner Brunnen aus dem 16. Jahrhundert. Daneben sehen Sie eine schöne blass-blaue Fassade, auf der eine Sonnenuhr mit zwei Engelchen gezeichnet wurde.
6 Portalvorbau
In der grossen Strasse befindet sich ein hübscher runder Portalvorbau aus dem 17. Jahrhundert. Beachten Sie auch den geschnürten Rahmen aus Stein, der einen Knoten auf sich selbst knüpft.
7 Rue des Crotonnes und Waschplatz
Crotonnes bedeutet im Dialekt „kleine Keller“. Weiter unten wartet der Waschplatz auf die Bugadières (provenzalisch bugadier: Wäsche). Damals war vor dem Waschplatz eine große Wiese, wo die Wäsche aufgehängt wurde.
8 Pfarrkirche St. Martin
Dieses Kirchengebäude wurde zwischen 1626 und 1629 im Weiler Clastres errichtet, um die alte zerfallene Kirche zu ersetzen. Der geringe Anteil katholischer Familien in Saint-Martin erklärt die die bescheidene Größe der Kirche und ihre Entfernung zum Dorf. Die Mehrheit der Bevölkerung war waldensischen Ursprungs.
Im Inneren sind die Wände mit bemalten, täuschend echten Steinen bestückt, der Altaraufsatz stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das gewölbte Kirchenschiff mit unterbrochenem Tonnengewölbe wird von einer Halbkuppelapsis abgeschlossen, was die Architektur der Kirche einzigartig macht. Auf der Vorderseite ist die Vorhalle durch einen Glockenturm überragt, der aus dem Jahr 1881 stammt.
9 Steinkreuz
Das Kreuz, das den Beginn des Dorfes von La Motte kommend markiert, und dessen Geschichte mittlerweile vergessen ist.
Hier gibt es keine Schutzmauern, aber die Dichte der Häuser dient dem Schutz, wenn dieser Schutz auch eher lächerlich den Gefahren gegenüber scheint.
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