Tmbeau de Frédéric Mistral

Frédéric Mistral ließ seine Grabstätte 1907, vor seinem Tode 1914, errichten: eine sehr getreue Replik des Pavillons der Königin Jeanne von Les Baux-de-Provence. Auf der Glocke, die sein Ableben ankündigte, ist ein Gedicht von 1907 mit dem Titel "Moun toumbéu" eingraviert. Es wurde einige Tage vor seinem Tod angebracht: Als Mistral das Werk des Bildhauers in der Kirche bewunderte, erkältete er sich und starb....
Architektonische Beschreibung
Kleiner sechseckiger Bau im Renaissance-Stil, auf 5 Seiten mit runden Öffnungen durchbrochen, mit einer Kuppel mit vieleckigem Grundriss und einem Kreuz aus Stein. Sechs kannelierte Säulen mit Kompositkapitellen an der Spitze – welche die charakteristischen, ionischen Volute und die korinthischen Akanthesblätter verbinden – tragen ein Gesims, dass aus einem Architraven mit drei, mit Perlen und Pirouetten verzierten Fasces und einem breiten, aufwendig gearbeiteten Flies besteht. An der Spitze hinausragend: Ein imposantes Gesims, reich an Ornamenten. Der Schlussstein der Hauptöffnung zeigt den siebenzackigen Stern des Féblibrige im Basrelief. Die anderen Öffnungen zeigen die Figuren junger Mädchen: eine Mireille und eine Arlésienne. Zwei weitere zeigen das in Stein gehauene Bildnis der zwei Hunde des Dichters (Pan Panet & Pan Perdu). Der hintere Teil der Ädikula ist wie ein kleiner Altar gestaltet, über dem diese Inschrift eingraviert ist: "non nobis domine, non nobis, sed nomini tuo, et Provinciae nostrae da gloriam" ("Nicht uns, mein Herr, sondern deinem Namen und unserer Provence, gib Ruhm"). Unter der Inschrift sind das Wappen und die Devise von Mistral zu sehen "Lou souleu me fai canta" ("Die Sonnen macht mich singen"). Das Gebäude ist eine Auslegung der griechischen Tholos (kleiner, sakraler Rundbau): Elemente wie die periphere Säulenstellung, die leichte Erhöhung der Grundfläche (die Säulen ruhen auf einem Stylobaten, der ersten Stufe des Unterbaus), die Abstufungen des Haupteingangs werden frei wiederverwendet und erfüllen hier nur eine Schmuckfunktion und nicht die strukturelle Funktion, die ihnen in der Architektur der Antike zukam: der Stylobat entspricht zum Beispiel nicht dem unteren Niveau der Grundfläche, die Säulen tragen nicht wirklich das Gesims…