Verschneite Bergmassive in Saint-Crépin in den Hautes-AlpesVerschneite Bergmassive in Saint-Crépin in den Hautes-Alpes
©Verschneite Bergmassive in Saint-Crépin in den Hautes-Alpes |Van Rijn.R

Gut vorbereitet in die winterlichen Südalpen

Von den Écrins über Queyras und Ubaye bis hin zum südlichen Mercantour: Die Südalpen bieten eine prachtvolle Kulisse für Winterausflüge in die Berge. Die bezaubernde Schönheit dieser Orte darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass bestimmte Vorkehrungen notwendig sind. Ein Überblick.

In den Bergen der Südalpen, die Risiken kennen

Um zu verhindern, dass Ihre Leidenschaft für die Berge ganz schnell abklingt, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen:

– Berge sind launisch: Das Wetter kann ganz plötzlich umschlagen, ein sonniger Tag verwandelt sich schnell in einen Schneesturm, ein Gewitter oder dichten Nebel. Dann besteht die Gefahr, dass man sich verirrt, nicht mehr weiterkommt oder es sogar zu Unterkühlung kommt.

– Lawinen an den Berghängen: Am heikelsten ist die Lage meist nach starken Schneefällen oder Wärmeeinbrüchen. So können zum Beispiel Regen, Wind oder vorbeifahrende Skifahrer eine Lawine auslösen. Daher ist es sehr wichtig, vor jeder Bergtour die Lawinengefahr zu kennen.

– Berge können auch tückisch sein; bei glatten (Schnee, Eis, Regen) oder unebenen Pisten bzw. rutschigem Gelände kann man schnell stürzen. In höheren Lagen kann die kleinste Rutschpartie zu schweren Unfällen führen (Sturz in eine Schlucht, auf Eisplatten oder Felsen). Seien Sie daher wachsam!

– Berge können schwindlig machen: Höhenbedingter Sauerstoffmangel kann in Verbindung mit starker körperlicher Anstrengung zu Unwohlsein führen, insbesondere bei untrainierten Personen oder solchen, die zur Höhenkrankheit neigen. Ermitteln Sie daher unbedingt Ihr Fitnesslevel, bevor Sie sich zu Aktivitäten im Hochgebirge aufmachen.

Vor dem Ausflug: Gut informiert sein

Es ist äußerst wichtig, eventuelle Überraschungen vorauszusehen, die die Berge bereithalten können. Zum einen sollte man sich über die Wetterbedingungen und das Lawinenrisiko informieren – und bei schlechtem Wetter die Bergtour verschieben. Zum anderen sollte man die Route selbst kennen, damit man weiß, wo genau man vorbeikommt, ob der Weg sicher ist, ob es Gebiete gibt, die man meiden sollte usw.

Wo kann man sich vor der Abfahrt informieren?

  • örtliche Tourismusbüros geben Auskunft über Wetterbedingungen und Lawinengefahr, empfehlen Routen und bieten Landkarten und Broschüren an.
  • Wetterberichte von professionellen Websites wie Météo France, MeteoBlue oder Météo Montagne bieten detaillierte Prognosen für das Gebirge, insbesondere zu Lawinengefahr und Schneeverhältnissen.
  • örtliche Bergführer und Experten kennen das Gelände genau und leiten Sie nicht nur zu den sichersten Routen, sondern können Sie auch auf gesicherte Routen mitnehmen und Ihnen wichtige Sicherheitstechniken mit auf den Weg geben. Ob im Queyras, in den Écrins, im Mercantour oder einem anderen Bergmassiv im Süden – es gibt überall Reiseleiter, die Ihnen Auskunft geben können.
  • spezialisierte Apps oder Websites wie Visorando, Strava oder IGN Rando sind auch sehr nützlich, um Ihre Route vorzubereiten und zu sehen, ob andere Nutzer Gefahren, Schwerpunkte, besondere Schwierigkeiten usw. angegeben haben.

Vor dem Ausflug: Gut vorbereitet sein

Bei einem Ausflug in die Berge ist es entscheidend, körperlich vorbereitet zu sein – vor allem bei anspruchsvolleren Aktivitäten wie Bergsteigen, Tiefschneefahren oder Skilanglauf. Wählen Sie immer eine Route, die Ihrem Niveau und dem Ihrer Gruppe entspricht, und überschätzen Sie nicht Ihre eigenen Fähigkeiten oder die der anderen. Dies gilt vor allem bei schwierigem Gelände oder im Hochgebirge.

In puncto Sicherheit ist die richtige Ausstattung unerlässlich: Schuhe, technische Kleidung, Schutzausrüstung usw. In verschneiter Umgebung außerhalb von Skigebieten sollten Sie sich zum Beispiel nie ohne Lawinenrettungsset (LVS-Gerät, Schaufel und Sonde) aufhalten. Und da man es nicht nur bei sich tragen, sondern auch die Anwendung kennen sollte, werden in Skigebieten wie Aiguilles, Serre-Chevalier, Isola 2000 usw. regelmäßige Einführungen und Schulungen angeboten. Ansonsten ist ein Bergführer eine perfekte Möglichkeit, die Berge in aller Sicherheit zu erkunden: Er zeigt Ihnen alle guten Praktiken, die Sie während Ihres Ausflugs anwenden können.

    Während des Ausflugs: Bewährte Praktiken

    Unterschätzen Sie niemals die Natur! Selbst erfahrene Bergsteiger können in gefährliche Situationen geraten. Hier einige Grundregeln, die Sie bei Ihrem Ausflug in die Berge beherzigen sollten:

    • Gehen Sie nie allein los!
    • Beobachten Sie während Ihres gesamten Ausflugs die Wetterentwicklung.
    • Kontrollieren Sie immer mithilfe von Landkarte, Kompass, GPS-Gerät usw., wo Sie sich gerade befinden.
    • Im Winter ist es verboten, die Pisten mit Tourenski oder Schneeschuhen zu befahren: Tagsüber besteht hohes Unfallrisiko wegen Skifahrern und nachts laufen Sie Gefahr, von der Pistenraupe übersehen zu werden.
    • Nutzen Sie ganzjährig die markierten Bereiche und halten Sie sich an die Beschilderung.
    • Trinken Sie regelmäßig: Höhe, Hitze oder trockene Kälte verstärken die Dehydrierung durch Atmung und Schwitzen.
    • Rufen Sie im Notfall die Nummer 112 an: Nennen Sie Ihren Namen, teilen Sie Ihren Standort und Ihr Problem mit … und strecken Sie die Arme Y-förmig nach oben, um den Rettungskräften zu signalisieren, dass Sie Hilfe brauchen.
    • Und zu guter Letzt: Machen Sie einen Rückzieher, wenn die Bedingungen ungünstig – oder Sie zu müde sind.

    Denn wie der berühmte Bergsteiger Reinhold Messner zu sagen pflegte: „Der Berg ruft dich, aber du musst wissen, wann du ihm nicht folgen darfst“ … In dem Fall sollte man sich besser ein leckeres Raclette oder eine heiße Schokolade gönnen!

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