Ein Wanderer, der das Panorama des Mercantour mit einem Fernglas betrachtetEin Wanderer beobachtet das Mercantour-Gebirge, Alpes-Maritimes
©Ein Wanderer beobachtet das Mercantour-Gebirge, Alpes-Maritimes|Dragon.S

Die Große Durchquerung des Mercantour

zwischen Bergen und Wundern

Die Große Durchquerung des Mercantour, die die Berge über verblüffende Landschaften mit dem Mittelmeer verbindet, ist ein außergewöhnliches Abenteuer. Auf dieser anspruchsvollen Route mit ihrer großen Artenvielfalt und ihrem reichen Kulturerbe tauchen wir ganz und gar in eine der schönsten Alpengegenden ein.

Ein Fernwanderweg

Die Große Durchquerung des Mercantour entspricht dem Fernwanderweg GR®52 und ist eine anspruchsvolle, 200 km lange Strecke mit 12.000 Gesamthöhenmetern für erfahrene Wanderer. Der Wanderweg beginnt in der Gemeinde Entraunes im Hochtal des Var und läuft in südlicher Richtung bis nach Menton an der Mittelmeerküste. Ein Großteil der Route erstreckt sich im Zentralgebiet des Nationalparks Mercantour, der nicht nur für seine bemerkenswert vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für seine originelle Geologie, sein faszinierendes Geschichtserbe und die reichhaltige Architektur der durchquerten Dörfer und Weiler bekannt ist. Neben der kompletten Strecke, die in durchschnittlich 17 Tagen zurückgelegt wird, können auch kürzere Abschnitte gewählt werden, wie die in 5 Tagen mögliche Durchquerung von Boréon bis Menton oder die mit 6 Tagen veranschlagte Durchquerung von Entraunes bis Saint-Étienne-de-Tinée. Sie können sich somit aus zahlreichen Etappenoptionen oder Landschaftsvarianten die für Sie passende Route aussuchen!

Begegnung mit einer bemerkenswerten Naturumgebung

Bei der Großen Durchquerung des Mercantour tauchen wir ganz und gar in bewahrte Naturlandschaften ein. Gämse und Alpensteinböcke durchstreifen die schroffen Reliefs, und Murmeltiere wachen von ihren Bauten aus über die Umgebung. Am Himmel ziehen Steinadler und Bartgeier ihre Kreise. Unauffälliger geben sich das Alpenschneehuhn und die Sibirische Keulenschrecke, Zeugen der Eiszeiten, die sich geschickt in den Gesteinslandschaften verbergen. Zwischen tiefen Tälern und schwindelerregenden Gipfeln zieht sich die Große Durchquerung des Mercantour durch die kontrastreichen Landschaften des Haut-Var, der Tinée, der Vésubie, der Roya und der Bévéra und natürlich durch das legendäre Tal der Wunder. Höhenseen, wahre Kostbarkeiten der Natur, säumen die Strecke: die Seen des Estrop, der in seiner Gesteinsoase eingebettete Lac Niré, der von den Gipfeln beherrschte Obere Lac Long oder die Vens-Seen, in denen sich die Berge spiegeln. Auch die Geologie erzählt eine faszinierende Geschichte. Granitfelsen, Gneisfelsen wie der berühmte Gipfel der Cougourde, und von der Erosion geformter Sand- und Kalkstein bilden ein einzigartiges Gesteinsspektrum.

Entdeckung eines einzigartigen Kultur- und Geschichtserbes

Der Mercantour ist auch eine geschichtlich bedeutsame Gegend: Der Mont Bego im Tal der Wunder enthüllt uns über 40.000 geheimnisvolle Felsenritzzeichnungen, die Zeugnis von vorgeschichtlicher Gottesverehrung ablegen. Die Hohe Salzstraße, die vom 5. bis zum 6. Jahrhundert das Mittelmeer mit den Alpentälern verband, ist eine weitere Spur menschlichen Wirkens. Auch heute noch ist der Weg zum Refuge de Nice einer der Nebenwege der Salzstraße über die „Pagari-Straße“. Die militärischen Überreste jüngeren Datums, wie der Bunker unter dem Gialorgues-Pass, das Fort des Camp des Fourches, die Druos-Batterie oder die Massimo-Longà-Kaserne, erinnern an die strategische Stellung der Alpen in Kriegszeiten. Der Authion mit den Forts der Forca und der Mille Fourches war 1945 ebenfalls ein heiß umkämpfter Ort. Wie die Wallfahrtskapelle der Madonna von Fenestre bezeugt, wurde dieser Weg durch die Berge einst auch von Pilgern benutzt, die hier eine friedsame Etappe einlegten. Zu guter Letzt besteht hier auch die jahrhundertealte Tradition der Fernweidewirtschaft fort: Schafherden auf den Almen des Estrop, der Bonette oder der Vésubie, Rinderzucht mit dem in der Molkerei Le Boréon produzierten berühmten Rohmilchkäse Tome de la Vésubie. Auch heute noch finden wir im Mercantour rund 1000 Hektar Wiesen, wie auf der Estenc-Hochebene, deren Gras von Hand gemäht und als Viehfutter verwendet wird. Vorsicht, einige Bereiche werden von Schutzhunden bewacht! Informieren Sie sich bei den Info-Büros oder beim Nationalpark Mercantour, um in Ruhe zu wandern!

Urige Herbergen und legendäre Hütten

  • Refuge de la Cantonnière: Dieses ehemalige Straßenwärterhaus hat seinen ursprünglichen Charme bewahrt und bietet einen prächtigen Ausblick auf den Estenc-See und die Berge.
  • Refuge CAF Gialorgues: Kleines Landhaus mitten in den Almen des Mercantour. Diese Hütte wird nicht bewirtschaftet; die Schlüssel sind mit Reservierung beim Französischen Alpenverein (CAF) erhältlich.
  • Hütte des Lac de Vens: Typische Alpenhütte über dem majestätischen Lac de Vens.
  • Refuge de la Cougourde: Eingebettet in einen außergewöhnlichen Rahmen zwischen Bergseen, Lärchenwäldern und Zirbelkiefern.
  • Hütte der Madone de Fenestre: Die Wallfahrtskapelle befindet sich mitten in einem herrlichen Alpenkessel und bietet einen wunderbaren Blick auf den Gélas, den höchsten Gipfel des Departements Alpes-Maritimes.
  • Herberge Bousieyas: Eine gemütliche Feinschmeckerpause mit lokalen Produkten und Hausmacherküche in wunderschöner Bergstimmung.
  • Italienische Hütten: Rifugio Laus Alexandri Foches am Rand eines Kiefernwalds in der Nähe des Sees San Bernolfo und das Rifugio Emilio Questa in der Nähe der höchstgelegenen Wallfahrtskirche Europas Sant’Anna Di Vinadio.