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©Monument Plage Dramon Saint Raphael Regionprovencealpescotedazur Inventaire General Fpauvarel|F.Pauvarel

Auf den Spuren der Landung in der Provence

Der zweiten Landung der Alliierten 1944

Am 15. August 1944 landeten die Alliierten in der Provence. Wichtigste beteiligte Streitkräfte: 7. US-Armee von General Alexander Patch und 250.000 Mann der Armee B von General Jean de Lattre de Tassigny, die sich aus den Freien Französischen Streitkräften und aus Einheiten der Afrika-Armee zusammensetzte. Die Strände der Operation wurden auf drei Sektoren aufgeteilt: Alpha Beach (Cavalaire, La Croix-Valmer, Plage de Pampelonne, Ramatuelle), Camel Beach (Fréjus, Saint Raphaël, Plage du Dramont, Plage d’Anthéor und Plage d’Agay) und Delta Beach (Plage de La Nartelle in Sainte-Maxime).

Die Landung in der Provence

Gründe für die Operation Dragoon

August 1944. Etwas mehr als zwei Monate nach der Landung in der Normandie (Operation Overlord) in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni begannen die Alliierten in der Nacht vom 14. auf den 15. August mit Unterstützung der Widerstandsbewegung die Landung in der Provence. Sie fand zwischen den Stränden von Le Lavandou und Saint-Raphaël statt. Ihr Codename: Operation Dragoon. Ziele: Eröffnung einer zweiten Frontlinie in Frankreich, um die deutschen Truppen zu umschließen, die Kontrolle von Tiefseehäfen (Toulon und Marseille) zu übernehmen und dann nach Norden vorzurücken und sich mit den in der Normandie gelandeten Truppen zu vereinen. Durch die Schnelligkeit der Operation und die zahlenmäßige Überlegenheit der Alliierten (500.000 Mann, 2000 Schiffe) wurde die deutsche Armee überrumpelt. Die Provence wurde in weniger als zwei Wochen befreit, deutlich früher als die ursprünglich geplanten zwei Monate. Am Vorabend der Operation verließen die Schiffe der auf 10 Konvois verteilten alliierten Flotte mehrere aus strategischen Gründen weit voneinander entfernt gelegene Häfen (Oran, Neapel und Taranto) und nahmen zunächst Kurs auf Genua, um den Gegner zu täuschen. Am Abend des 14. August bewegten sie sich auf die Küste des Departements Var zu.

Die Landungsstrände, Schauplätze des Angriffs vom Meer

Von Le Lavandou bis Ramatuelle

Die Strände des Departements Var gegenüber den Iles du Levant bieten uns nicht nur ausgiebige Gelegenheit, im Meer zu baden und die Sonne zu genießen, sondern sind auch Orte der Erinnerung. Dies bezeugt die Lavasteintafel der Afrika-Kommandos in Le Lavandou an der Flanke des Cap Nègre. Die nur vom Meer aus sichtbare Tafel befindet sich genau an dem Ort, an dem die ersten Soldaten der Alliierten kurz nach Mitternacht die Küste erreichten und die Klippen hinaufkletterten. In der sonnendurchfluteten Bucht des Nachbarorts Cavalaire-sur-Mer würdigt das Landungsdenkmal am Meer die Opferbereitschaft der alliierten Truppen: hier landeten am 16. August 1944 gegen 19 Uhr die großen Einheiten der Armee B von General Jean de Lattre. Direkt neben dem Denkmal symbolisieren 3 Granitblöcke die Ankunft der 1. DFL und der 3. US-Armee in der Stadt. Parallel dazu fanden Operationen auf dem später in Landungsstrand umbenannten Sandstrand von La Croix-Valmer und auf dem Strand von Pampelonne in Ramatuelle statt. Heutzutage finden wir dort Restaurants und Privatstrände. Man kann sich kaum mehr vorstellen, dass damals eine Landebahn eingerichtet wurde, um die Stützpunkte auf Korsika und in Nordafrika miteinander zu verbinden.

 

Von der Bucht von Saint-Tropez bis Saint-Raphaël

Am Eingang zur Bucht von Saint-Tropez erinnert auch Sainte-Maxime an die Landung der Alliierten. Damals wurde der Strand La Nartelle als Ausgangspunkt für den Vormarsch in die Stadt festgelegt. Die Soldaten des 2. Kürassierregiments, an die heute eine Stele erinnert, erreichten den Strand als Erste. Am Abend des 15. August folgte das Gefechtskommando 1 von General Sudre von der 1. französischen Panzerdivision. Der größte Teil der Operationen fand weiter östlich auf dem Strand Le Dramont in Saint-Raphaël statt. Dort befinden sich heute ein Mahnmal und ein amerikanischer Kahn zum Gedenken an die Landung der „Force Camel“ (36. amerikanische Infanteriedivision von General Dahlquist).

La Motte und Le Muy

Orte der Erinnerung an den Luftangriff im Argens-Tal

Während ein Teil der alliierten Truppen am 15. August 1944 auf den Stränden des Departements Var landete, sprangen früh am Morgen über 5000 Fallschirmjäger über dem Argens-Tal ab, die die Zufahrtswege zu den Landungsgebieten abschneiden sollten. Zwei Gedenkstätten halten die Erinnerung an diese Operation aufrecht. Zum einen das Mémorial du Mitan in La Motte, einem charaktervollen Dorf mit verwinkelten Gässchen inmitten eines Weinbaugebiets. Das Mémorial du Mitan im Weiler Le Mitan am Eingang des Golfplatzes von Saint-Endréol erinnert an die Aktion der Luftlandetruppen, durch die La Motte als erstes Dorf der Provence befreit wurde. Im angrenzenden farbenfrohen beschaulichen Dorf Le Muy befindet sich das Mémorial Air Force Rugby, das diese Luftlandetruppe würdigt.

Bormes les Mimosas, La Londe-les-Maures und Hyères

Erinnerungen an den Tag danach

Nach der Landung der meisten französischen Streitkräfte ab dem 16. August rückten die Amerikaner entlang der Durance und durch das Rhonetal nach Norden vor, während die Armee B Kurs auf die in der Strategie der Alliierten besonders wichtigen Häfen Toulon und Marseille nahm. Im Verlauf des Vormarsches fanden mehrere Gefechte statt. So trafen in Bormes-les-Mimosas auf dem Gratteloup-Pass deutsche Truppen auf das 1. und 2. Bataillon des 7. Infanterieregiments der 3. US-Division, die auf den Stränden von Cavalaire gelandet waren. Davon zeugt der kleine Bunker an der Kreuzung, mit dem die heutige D98 überwacht wurde. Etwas weiter auf dieser Straße erinnert die Stele der Befreiung von La Londe-les-Maures an die Ankunft der ersten amerikanischen Soldaten, gefolgt von den Afrika-Kommandos. Sie befindet sich am Ort des ersten, nach der Befreiung in der Stadt errichteten Divisionsfriedhofs. In Hyères wiederum wurde am 17. August die Batterie von La Mauvanne ebenfalls von den Afrika-Kommandos zurückerobert.

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