Lavande Ble Valensole Provence AmoutonLavande Ble Valensole Provence Amouton
©Lavande Ble Valensole Provence Amouton|AMouton

Jacquemus und Südfrankreich: eine Mode- und Liebesgeschichte

Der Designer Simon Porte Jacquemus, Schöpfer der Modemarke Jacquemus, hat sich stets zu seiner großen Liebe zu seiner Heimat Südfrankreich bekannt, die einen wichtigen Stellenwert in seinem Leben und in seinen Kreationen einnimmt.

Seine Heimat, die Provence

Herkunftsland, Heimat der Inspiration

Auch wenn der Ruf von Simon Porte Jacquemus heutzutage weit über die Grenzen Frankreichs hinausreicht, bleibt der Designer weiterhin sehr mit seinen provenzalischen Wurzeln verbunden. Er wuchs in Mallemort in der Nähe von Salon-de-Provence auf und kehrt häufig in den Süden zurück, um neue Kräfte zu schöpfen oder auch für seine Arbeit. Seine Hochzeit in Charleval war damals in aller Munde. Zum einen tummelte sich dort ein ganzes Aufgebot an Berühmtheiten vom französischen Komiker Fary bis zur Popsängerin Dua Lipa, zum anderen verströmte das Event die sonnige, herzliche, urig provenzalische Stimmung, die dem Designer besonders am Herzen liegt. Vor einigen Jahren erklärte er seine Liebe zu Südfrankreich auch in einem ersten Buch „Marseille je t’aime“ mit Fotos, Stillleben und Collagen von 14 Künstlern. Mit seiner leuchtenden, provenzalischen, bunten, ehrlichen und selbstbewussten Art stellt der entschieden vom Süden inspirierte Modeschöpfer Jacquemus die als elitär und unfreundlich bekannte Pariser Modewelt auf den Kopf. In einem ihm gewidmeten Dokumentarfilm nannte ihn der berühmte Modejournalist Loïc Prigent sogar „Sonnenprinz“.

Seine sonnigen Modeschauen

Vom Mucem über die Lavendelfelder bis zur Maeght-Stiftung

Mit Simon Porte Jacquemus zieht das Wesen Südfrankreichs regelmäßig nach Paris ein. Doch der Modeschöpfer hat auch die schöne Angewohnheit entwickelt, die Pariser Modewelt durch seine immer kreativeren Modeschauen in seine geliebte Provence zu versetzen. Die erste aus dieser provenzalischen Serie trug den Titel „Les Santons de Provence“ und fand im MUCEM statt, wo die Models in luftiger Höhe über die von Rudy Ricciotti entworfene Brücke spazierten, die das Museum mit dem Fort Saint-Jean verbindet. Für seine erste Herrenmodenschau „Le Gadjo“ wählte Jacquemus die Bucht Sormiou, eine malerische Kulisse, vor der die Zuschauer im Sand saßen und die Models im Wasser defilierten. Und den 10. Jahrestag der Marke feierte der Designer schließlich 2019 im typischen Rahmen der Lavendelfelder in der Nähe von Valensole. Diese Jubiläumsmodenschau mit dem Titel „Le Coup de Soleil“ wurde ein farbenfrohes Ereignis, bei dem sich die Models auf einem riesigen violetten Teppich und mit den großen, inzwischen symbolträchtigen Hüten der Marke präsentierten. Eine extravagante und zugleich schlichte Mini- oder Oversize-Kollektion mit Sonnenschirmen und der Sonnencreme aus dem Hause Jacquemus für die Gäste! „Le Papier“, die vierte provenzalische Modenschau der Marke, war noch etwas schlichter angelegt und fand mitten in den Salzbergen der Camargue in Salin-de-Giraud statt. Eine Kollektion, die vor einer makellosen traumhaften und blendenden Kulisse Pastellfarben mit Beigetönen vermischte. Und da die Liebesgeschichte zwischen Jacquemus und dem Süden fortgesetzt werden will, empfängt die Maeght-Stiftung in Saint-Paul-de-Vence den provenzalischen Modeschöpfer und seine neue Kollektion im Januar 2024 zur Modenschau „Les Sculptures“. In der Tat war Simon Porte Jacquemus stets sehr von der Welt der Kunst inspiriert, so dass ihm diese mitten in der Natur gelegene Hochburg der modernen und zeitgenössischen Kunst wie geschaffen dafür erschien.

Seine Lieblingsplätze

Und ihre nützlichen Adressen

Wenn Simon Porte Jacquemus einige Tage in Südfrankreich verbringt, teilt er gerne seine Lieblingsspots und -adressen in der Region. In Vaucluse und im Luberon schwärmt er zum Beispiel für das Kloster Notre-Damede Sénanque in Gordes, das seit dem 12. Jahrhundert Zisterziensermönche beherbergt. Er empfiehlt außerdem einen Besuch der kleinen Dörfer des Luberon und ihrer Märkte wie des Marktes von L’Isle-sur-la-Sorgue oder von Lourmarin, wo er ein Auge auf die Auberge de la Fenière geworfen hat. In Marseille, einer Stadt, der er sehr gewogen ist, erwähnt er die Pizzeria L’Eau à la Bouche auf der Corniche Kennedy im Stadtviertel Malmousque und empfiehlt uns dort die Pizza mit Mozzarella und Basilikum, die stilechte Sardellen-Käse-Pizza oder die Pizza Capucine. Etwas außerhalb von Marseille rät uns Jacquemus, einen Abstecher zum Restaurant Cabanon de Jean in die Bucht Sormiou zu unternehmen, in dem das Rezept der Bouillabaisse von der Mutter zum Sohn weitergegeben wurde. Auf dem Weg zu seiner Familienhochburg Salon-de-Provence erwähnt der Designer auch das Château Charleval, in dem 300 zeitgenössische Kunstwerke ausgestellt sind. Auch entlang der Côte d’Azur mangelt es ihm nicht an Tipps. Zuerst wurde Jacquemus von der urwüchsigsten Hyères-Insel Port-Cros magisch angezogen, danach machte er sich in Ramatuelle bemerkbar, wo er den Strand von Pampelonne gestaltete und einen Pop-up-Store betrieb. Dann führt er uns nach Saint-Paul-de-Vence und zeigt uns dort das Restaurant La Colombe d’Or. In diesem himmlischen provenzalischen Etablissement mit seinem großen künstlerischen Einfühlungsvermögen waren Persönlichkeiten wie Jacques Prévert, Yves Montand, Simone Signoret, Miro, Braque, Chagall, César und viele andere zu Gast. Zu guter Letzt schlägt unser Designer einen Spaziergang auf der Promenade des Anglais in Nizza oder ganz am Ende der überwältigenden Halbinsel Saint-Jean-Cap-Ferrat oder bis nach Menton vor.

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