Wanderung in einer Gruppe mit einem Führer zum See AutierWanderung in einer Gruppe mit einem Führer zum See Autier im Nationalpark Mercantour in den Seealpen.
©Wanderung in einer Gruppe mit einem Führer zum See Autier im Nationalpark Mercantour |Rondeau.E

Die schönsten Fernwanderwege im Süden

Südostfrankreich erwartet uns mit zahlreichen Fernwanderwegen (GR®) und Regionalwanderwegen (GR® P), auf denen Wanderfreunde atemberaubende Landschaften genießen. Von der Mittelmeerküste über die provenzalischen Hochebenen bis zu den Alpengipfeln enthüllt jede Strecke einzigartige Facetten des Südens. Hier eine Auswahl der Wege, an denen sozusagen kein Weg vorbeiführt.

GR® 4: Vom Atlantik zum Mittelmeer

Der GR® 4 ist insgesamt 1531 km lang, durchquert ganz Frankreich von Grasse bis Royan (Charente-Maritime) und verbindet so die Côte d’Azur mit der Atlantikküste. In Südfrankreich verläuft er durch die symbolträchtigen Gegenden der Provence. Er beginnt mitten im Pays de Grasse und wendet sich dann in Richtung Verdon, wo er im Grand Canyon dem berühmten Blanc-Martel-Pfad entlang des Flussbetts folgt. Am See von Sainte-Croix teilt er sich ein Stück des Wegs mit dem GR® P „Rund um die Balkone des Verdon“ und bietet dort eine prächtige Aussicht auf die Landschaften der Valensole-Hochebene. Der GR® 4 läuft dann weiter zum Luberon mit seinen Lavendelfeldern und seinen malerischen Dörfern und kreuzt bei Céreste die Strecke des GR® P „Rund um den Grand Luberon“. Anschließend geht es zum Mont Ventoux, wo der Weg den GR® P „Rund um das Ventoux-Massiv“ kreuzt und sich bis auf den Berggipfel in 1910 Meter Höhe hinaufwindet. Zu guter Letzt führt er die Hänge des „Giganten der Provence“ wieder hinunter, durchquert das Rhonetal und verlässt Vaucluse in Richtung Cevennen.

GR® 5: Die große Alpenüberquerung

Der GR® 5 führt von Rotterdam über Belgien nach Nizza. Der südliche Teil der Strecke vom Genfersee zum Mittelmeer ist als „Große Alpenüberquerung“ bekannt. Sie besteht aus rund vierzig Etappen, auf denen Sie die unglaubliche Artenvielfalt der Seealpen und ihre mannigfaltigen Landschaften entdecken: verschneite Gipfel, Almen, Hütten, Bergdörfer, Hochwüsten und schließlich das Hinterland von Nizza und die Côte d’Azur. Auf seiner Route durchquert der GR® 5 den regionalen Naturpark Queyras, in dem sich mehrere herrliche GR®P-Wanderwege befinden. Zu diesen gehören beispielsweise die Umrundung der Dent de Ratier und der Font Sancte, die zwar recht anspruchsvoll sind, aber auf denen wir durch Lärchenwälder und Pässe mit wunderbaren Ausblicken intensiv in die Bergwelt eintauchen.

GR® 6: Zwischen Provenzalischen Alpen und Arcachon

Der gesamte Weg verbindet Saint-Paul-sur-Ubaye in Alpes-de-Haute-Provence mit Arcachon im Departement Gironde. In Südfrankreich bietet er uns ausgehend von der alpinen Kulisse des Hochtals der Ubaye mit Gipfeln und Seen eine abenteuerliche Strecke zwischen Hochgebirge und provenzalischen Landschaften. Der Weg verläuft dann durch das Blanche-Tal nach Sisteron und zu ihrer geschichtsträchtigen Zitadelle und erreicht die Montagne de Lure, die Gegend, in der die Romane von Jean Giono spielen. Dort kreuzt der GR® 6 den GR® P der Großen Voralpenüberquerung, der uns durch die Landschaften und Dörfer führt, in denen die ganze Schönheit der Hochprovence zum Ausdruck kommt. Anschließend erreicht der GR® 6 das Luberon-Massiv, wo wir auf mehreren Zweigen des regionalen Fernwanderwegs GR® P Luberon – Monts de Vaucluse unter anderem das Pays d’Apt, das Provenzalische Colorado und die Oppedette-Schlucht entdecken können. Die Provence-Durchquerung des GR® endet schließlich im Regionalen Naturpark Alpillen und führt dort durch das bemerkenswerte, auf seinem Felsvorsprung sitzende Dorf Les Baux-de-Provence.

GR® 51: Balkone des Mittelmeers

Der GR® 51 folgt der Mittelmeerküste von Menton bis nach Madrague. Er führt zunächst in das Hinterland von Nizza und das Pays de Grasse, die Region der Parfümeure, und erreicht dann das Estérel-Massiv und seine berühmten roten Felsen. Der GR® 51 trägt seinen Beinamen „Balkone des Mittelmeers“ nicht umsonst: er führt uns in Küstennähe in die Höhe und bietet uns somit prächtige Ausblicke auf das Meer! Nach dem Estérel-Massiv biegt er in das Hinterland des Departements Var ab und folgt einige Kilometer lang der im 3. Jahrhundert v. Chr. von den Römern angelegten Via Aurelia, die heute zu den offiziellen Pilgerwegen nach Santiago de Compostela gehört. Im weiteren Verlauf kreuzt der GR® 51 den GR® P der Sainte-Baume-Schleife, auf der wir die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt dieses regionalen Naturparks erkunden können. Dann geht es wieder zurück ans Wasser und zu den letzten Mittelmeer-Balkonen des GR® 51 im Nationalpark Calanques mit seinen steil ins blaue Meer abfallenden Felswänden.

GR® 52: Große Durchquerung des Mercantour

Der 220 km lange GR® 52 durchquert das Departement Alpes-Maritimes von Nord nach Süd und führt von Saint-Dalmas-Valdeblore nach Menton an die Côte d’Azur. Die Strecke läuft mitten durch den Nationalpark Mercantour und insbesondere durch einen der bemerkenswertesten Naturräume Südfrankreichs: das Tal der Wunder. Dieses Tal besteht nicht nur aus atemberaubenden Landschaften und herrlichen Seen, wie dem oberen Lac Long, sondern beherbergt auch einen geschichtsträchtigen Schatz. Rund um den Mont Bégo, dessen Gipfel 2872 Meter erreicht, sind auf 17 Quadratkilometern etwa 40.000 Felsenritzzeichnungen verteilt. Dieses regelrechte archäologische Freilichtmuseum, das 1989 unter Denkmalschutz gestellt wurde, hat wesentlichen Anteil am wirklichkeitsfremden Gefühl, das uns im Tal der Wunder umfängt. Der GR® 52 führt dann weiter nach Süden durch Sospel. Rund um dieses Dorf befinden sich mehrere besonders interessante Aussichtspunkte, von denen auf der einen Seite die Mittelmeerküste und auf der anderen die Gipfel des Mercantour ausgespäht werden können. Die Wanderung endet schließlich ganz sanft an der Küste in der farbenfrohen Welt von Menton.

GR® 69: La Routo®

Von Arles aus durchquert dieser GR® die Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur und endet in Borgo San Dalmazzo in Italien. Sein Name stammt vom okzitanischen Ausdruck „far la routo“ ab, der sich auf die Tätigkeit der Wanderweidewirtschaft bezieht. Die Absicht dieser Strecke ist es nämlich, bei einer mehrtägigen Wanderung die Wanderweidewege kennenzulernen. Der auf der von den Hirten und ihren Herden genutzten Viehtrift verlaufende GR® 69 La Routo® führt an bemerkenswerten, mit der Hirtentätigkeit verbundenen Orten vorbei. Er beginnt im Norden der Camargue, läuft durch die Alpillen zum Pays d’Aix, erklettert dort den Sainte-Victoire und erreicht dann die Valensole-Hochebene und Dignes-les-Bains. Von dort aus wird es zunehmend bergiger, und es geht die Hochprovence hinauf bis nach Barcelonnette und ins Ubaye-Tal und noch höher bis zum Col de Larche nach Italien. In diesem Grenzgebiet gibt es viele markierte GR®P-Wege wie die Oronaye-Tour, die befestigte Grenze oder den 4-Seen-Rundweg. Ach ja, noch etwas: der GR® 69 La Routo® kann in beide Richtungen gewandert werden. Bergauf oder bergab. Sie haben die Wahl!

Schließen