Die Küste von La CourroneLa Courrone, Meerespark der Blauen Küste, in der Nähe von Marseille, im Departement Bouches-du-Rhône
©La Courrone, Meerespark der Blauen Küste, in der Nähe von Marseille, im Departement Bouches-du-Rhône|CChillio

Der Meerespark der Côte Bleue

Eine Oase der Artenvielfalt am Rand von Marseille

Die Côte Bleue ist ein urwüchsiger und dennoch leicht mit der Bahn erreichbarer Küstenabschnitt mit seltenen Unterwassertieren und -pflanzen, der seit 1983 durch einen Meerespark geschützt wird, um ihn zu erhalten und verantwortungsbewussten Fischfang zu fördern. Entdecken Sie den Meerespark ganz nach Lust und Laune zu Fuß, mit dem Kajak oder beim Tauchen.

Von der Pointe de Corbières bis Martigues

Eine bemerkenswerte geschützte Küste

An der außergewöhnlichen Côte Bleue, an der die Zeit stehengeblieben scheint, reihen sich Kalkfelsen, Sandstrände und kleine Fischerhäfen aneinander. Dieser Schatz der Natur wird sogar zweifach geschützt. An Land von der Küstenschutzbehörde Conservatoire du Littoral, die Anfang der 1980er Jahre über 4300 Hektar Küste erwarb, und auf der Meerseite durch den 1983 eingerichteten Meerespark der Côte Bleue. Dieser Park erstreckt sich über 10.000 Hektar und 43 km Küste von der Pointe de Corbières im Marseiller Stadtteil L’Estaque im Osten bis zur Anse des Laurons in Martigues im Westen. Er umfasst somit die Küstenabschnitte von Le Rove im Schutzgebiet des Nerthe-Massivs, von Ensuès-la-Redonne, Carry-le-Rouet, Sausset-les-Pins, Carro und Martigues. Wir erreichen diese Gegend sehr leicht mit der TER-Bahnlinie Marseille-Miramas, einem regelrechten Balkon über dem Mittelmeer. Die gesamte Küste ist ein Natura-2000-Schutzgebiet, und der Meerespark beherbergt außerdem die beiden geschützten Meeresreservate Carry-le-Rouet und Cap Couronne. Ziele des Parks sind unter anderem, das Naturerbe im Meer zu schützen, besser kennenzulernen und bekannt zu machen und zu einer besseren Verwaltung der Fischbestände beizutragen. Die in Frankreich einzigartige Verwaltungsstruktur vereint die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, das Departement Bouches du Rhône, die Gemeinden der Côte Bleue und die Fischereiverbände von Marseille und Martigues.

Herrliche Pflanzen- und Tierwelt unter Wasser

Durch Riffe geschützt

Die Gewässer des Meeresparks der Côte Bleue beherbergen zahlreiche geschützte Tierarten, wie den braunen Zackenbarsch, die Meerrabe oder den Finnwal (das nach dem Blauwal zweitgrößte Säugetier der Welt – die Finnwale des Mittelmeers sind 18 bis 20 Meter lang!) sowie den Großen Bärenkrebs, den Basstölpel, die Unechte Karettschildkröte und die Edelkoralle. Wir finden dort auch ausgedehnte Neptungrasbestände. Parallel dazu leben im Meerespark der Côte Bleue auch zahlreiche „übliche“ Tierarten wie der Petersfisch, die Goldstriemenbrasse, die Zweibindenbrasse, Kraken und Seeigel. Grund für diese Artenvielfalt ist insbesondere die seit Anlage des Meeresparks vorangetriebene Einsetzung künstlicher Riffe auf dem Meeresgrund. Als Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt und Hindernis für illegale Schleppnetze haben diese Strukturen die Wiederbesiedlung gefördert. In den beiden Meeresreservaten sind außerdem Fischfang aller Art, Gerätetauchen und das Anlegen von Schiffen verboten, was ebenfalls wesentlich zur Entfaltung der Tier- und Pflanzenwelt beigetragen hat.

Fischerei mit Fangnetzen

Altehrwürdige nachhaltige Fertigkeit

Mit Umsicht ist es dem Meerespark gelungen, Umweltschutz und lokale Wirtschaft zu vereinbaren. Seit Generationen ist gewerblicher Fischfang ein wichtiger Wirtschaftszweig der Côte Bleue. Die Fische werden hier hauptsächlich mit dem Netz gefangen. Mit diesem wählerischeren Verfahren werden die Naturressourcen geschont. Die Fischereitradition ist untrennbar mit der Côte Bleue verbunden und wird von Bewohnern und Touristen täglich sehr geschätzt. Auf dem Fischmarkt von Carro beispielsweise verkaufen die Fischer jeden Vormittag ihren fangfrischen Fisch: Wolfsbarsch, Thunfisch, Goldbrasse, Marmorbrasse, Rotbarbe, Steinbutt und viele mehr. Dieser Markt besticht durch seine gesellige Stimmung und den angenehmen Geruch nach frischem Fisch.

Den Meerespark der Côte Bleue entdecken

Angeln, Bootfahren, Tauchen, Surfen …

Direkt vom Meerespark werden viele Aktivitäten angeboten:

  • Tauchen mit Flossen, Taucherbrille und Schnorchel im Meeresreservat Carry-le-Rouet (im Juli und August, kostenlos mit Reservierung).
  • Unterhaltsame Workshops rund um das Leben im Meer: Donnerstag Nachmittag (ebenfalls im Juli und August), ab 6 Jahren. Auf dem Programm: Entdeckung der Tier- und Pflanzenwelt, Beobachtung und Erkennung der wichtigsten Flachwasserarten.
  • In der Beobachtungsstelle des Meeresparks finden gelegentlich Ausstellungen über die Unterwasserwelt der Côte Bleue statt.

    Eigenständige Aktivitäten:

    • Freizeitangeln und Bootssport
    • Tauchen: etwa dreißig Firmen und Vereine sind über die Côte Bleue verteilt (darunter auch die größte Tauchschule Frankreichs, das UCPA-Zentrum in Niolon). Der Meerespark verzeichnet rund fünfzig Tauchspots.
    • Schnorcheln: ist im gesamten Gebiet möglich.
    • Bootssport (Surfen, SUP, Windsurfen, Kitesurfen, Kajak usw.): mit starkem Wind und Wellen bietet der Meerespark ideale Bedingungen zum Surfen und Paddeln.

    Wichtig: In diesem Naturschutzgebiet müssen wir uns unbedingt nach den Vorschriften und der bewährten Praxis richten.