Panoramablick auf das Dorf Eze, die Küste und die Halbinsel Saint-Jean-Cap-Ferrat in der Ferne.Blick auf Eze und Saint-Jean-Cap-Ferrat in den Seealpen.
©Blick auf Eze und Saint-Jean-Cap-Ferrat in den Seealpen. |G.Roucaute

Die „Balcons de la Méditerranée“

Wandern zwischen Meer und Bergen

Der legendäre Fernwanderweg GR®51 bietet unvergessliche Abenteuer entlang der Mittelmeerküste und verbindet die Côte d‘Azur mit historischem Kulturerbe: Eine Wanderung durch Raum und Zeit.

Eine Route zwischen Himmel und Meer

Der GR®51, auch Les Balcons de la Méditerranée genannt, erstreckt sich über 500 km von Marseille bis Menton. Er bietet eine Reihe einzigartiger Panoramablicke auf das Meer und schlängelt sich durch symbolträchtige Bergmassive der Mittelmeerküste wie die Calanques, das Massif d‘Estérel oder die Préalpes d’Azur. Von der Küste bis ins Hinterland führt der GR®51 durch vielfältige Landschaften und stellt ein reiches Natur- und Kulturerbe zur Schau. Mit Etappen, die an verschiedene Niveaus angepasst sind, eignet sich die Route der „Balcons de la Méditerranée“ sowohl für lange Wanderungen als auch für Tagesausflüge. Die besten Reisezeiten sind Frühjahr und Herbst, wenn die Temperaturen mild sind und ein wunderbares Licht herrscht.

Panoramen und eindrucksvolle Naturgebiete

Der GR®51 beginnt mit einer ersten Etappe vor Postkartenkulisse, dem Nationalpark Calanques. Sei es hoch oben auf schwindelerregenden Klippen oder am Wasser: Der Weg führt durch aromatisch duftendes Buschland und malerische Buchten. Weiter östlich wird das steinige Ambiente von den typisch roten Felsen des Esterel-Massivs abgelöst. Dieses ursprüngliche Vulkanmassiv ist von Pfaden durchzogen, die über schroffe Gipfel und durch Seekiefernwälder führen und atemberaubende Ausblicke auf den Golf von Fréjus bieten. Wenn Sie Zeit haben, können Sie einen Abstecher zu den Teichen von Villepey machen, wo sich in Observatorien und auf Lehrpfaden die vielfältige Tierwelt bewundern lässt. Wenn Sie an der Pointe de l’Aiguille vorbeikommen, sollten Sie unbedingt den Unterwasserpfad erkunden, der vom Plage de l’Aiguille aus zugänglich ist, und den herrlichen Parc maritime départemental Estérel-Théoule besuchen. Wenn Sie dann weiter in das Hinterland von Nizza eintauchen, gewinnt der GR®51 an Höhe und durchquert die Préalpes d’Azur – eine ursprüngliche Gegend mit Kalksteinfelsen und mediterranen Wäldern.

Geschichte und Architektur: Faszinierendes Kulturerbe

Der Wanderweg „Balcons de la Méditerranée“ taucht auch tief in die Geschichte Südfrankreichs ein. Er verbindet Bergdörfer wie Éze, Peillon oder Sainte-Agnès – architektonische Kleinode mit jahrhundertealter Geschichte. In Sanary-sur-Mer kann man die Festung von „Gros Cerveau“ besichtigen, eine imposante Artilleriebatterie mit Kasernen und Artillerieplattformen, die restauriert wurde, um eine Bildungsstätte zur Förderung des Umweltbewusstseins zu schaffen. In Fréjus finden sich Spuren des Kolonialerbes: die Gedenkstätte für die Indochinakriege, die Hông-Hiên-Pagode und die Missiri-Moschee, wobei letztere eine Nachbildung der Moschee von Djenné in Mali ist. Sie wurde im Jahr 1930 für die senegalesischen Kolonialtruppen gebaut, die in den Militärlagern von Fréjus stationiert waren, im Jahr 2025 renoviert und kann von außen besichtigt werden. Weiter südlich in Saint-Raphaël wird am Strand von Dramont mit seiner Gedenkstätte der Landung in der Provence gedacht.

Zum Glück haben hier nicht nur Kriege ihre Spuren hinterlassen. Die Küste kann auch mit einem wundervollen architektonischen Erbe aus der Belle Époque aufwarten, das vom Glanz der Côte d‘Azur am Ende des 19. Jahrhunderts zeugt. Die Villa Aurélienne (1880er Jahre) in Fréjus zeichnet sich durch ihren neopalladianischen Stil, ihren doppelten Säulengang und die italianisierte Halle aus. Der 23 Hektar große Park ist frei zugänglich und enthält Überreste eines alten Aquädukts, das die Stadt in der Antike versorgte. Um die Villa zu besichtigen, kontaktieren Sie bitte die Touristeninformation von Fréjus. Nicht weit entfernt liegt die Villa Marie (1906) mit ihrem Belvedere-Turm und der Loggia, in der heute eine Stadtbibliothek untergebracht ist. In Saint-Raphaël lädt das Viertel Notre-Dame zu einem Rundgang durch die prachtvollen Anwesen ein, während die Gärten Fontana Rosa und Val Rahmeh in Menton der Reise einen letzten „botanischen Schliff“ verpassen.

Übernachten auf dem GR®51

Für ein perfektes Eintauchen in die Natur bieten die Gîtes d‘étapes einfache und gesellige Unterkünfte – ideal für Wanderer, die es authentisch mögen. Gästezimmer und kleine Hotels, oft in provenzalischen Landhäusern oder Bergdörfern, bestechen durch lauschigen Charme und herzlichen Empfang. Und Campingplätze verstärken das Naturerlebnis, da sie in der Nähe von Wanderwegen und Stränden liegen. Auf zum fröhlichen Wandern!