Highlights: Know-how rund ums Meer

Muschelzucht in der Anse de Carteau (Port Saint-Louis du Rhône)

Provenzalische Austern: verkannt und ausgezeichnet

In Port-Saint-Louis-du-Rhône ist die Muschelzucht ein Know-how, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Die Genossenschaft für Aquakultur umfasst ca. 40 lokale Muschelzüchter, die in vier bis sieben Metern Tiefe vor der Anse de Carteau im Herzen des regionalen Naturparks Camargue Austern züchten. Sie können montags bis samstags von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr direkt vor Ort gekauft werden. Diese oft verkannten Austern sind einzigartige Produkte, die beim Concours Général Agricole in Paris mehrfach ausgezeichnet wurden und von den größten Küchenchefs der Region verwendet werden. Sie machen 10 % der nationalen Produktion aus. Die Muschelzüchter „Les Viviers de Carteau“ und „Joaline Coquillages“ sind in They Saint-Antoine bzw. in der Avenue de la Première division Française Libre, aber auch in der Anse de Carteau ansässig. Hier findet der Direktverkauf täglich von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr statt.

Weitere Informationen: [email protected]

Saga, das größte Handels-U-Boot der Welt

Cousteaus Kunstwerk in L’Estaque

Öffnet man die Türen eines Hangars im Marseiller Hafen L’Estaque, taucht man tief in die Geschichte der Unterwasserforschung ein. Im Jahr 1966 stellte sich Jacques-Yves Cousteau die Saga als ein echtes „autonomes Unterwasserhaus mit Antrieb“ vor. Dieses U-Boot, das 21 Tage lang unter Wasser bleiben kann, hält den Weltrekord für den Tauchgang eines U-Bootes: 317 Meter. Heute wachen freiwillige Helfer des Vereins „Les compagnons du Saga“ über den 28 Meter langen und 300 Tonnen schweren Meeresriesen. Ihre Leidenschaft für dieses außergewöhnliche Schiff stellen sie im Rahmen von Führungen unter Beweis, bei denen man insbesondere den Maschinenraum und den Tauchkontrollraum besichtigen kann.

Weitere Informationen: 2-stündige Führungen (nach vorheriger Anmeldung, ab 14 Jahren)

Joutes Provençales Estaquéennes

Lebendiges provenzalisches Kulturerbe

Provenzalische Gravuren belegen, dass hier schon im Jahr 1720 Ritterspiele ausgetragen wurden. Damals fanden die Spiele vor allem im Alten Hafen von Marseille statt und boten den Fischern die Gelegenheit, Meinungsverschiedenheiten zwischen Booten „gütlich“ beizulegen. Heute sind die „Joutes“ Teil des lebendigen Kulturerbes der Provence – und als sportliche Herausforderung willkommener Anlass für schöne Volksfeste. In Marseille pflegt und vermittelt der Verein „La Fine Lance Estaquéenne“ diese Tradition von Mai bis September.

GPES, der älteste Tauchclub Frankreichs in La Ciotat

Ein mythisches Zentrum der Unterwasserwelt

Jacques-Yves Cousteau, sein treuer Sekundant Albert Falco aus Marseille, Pierre Perraud oder der Taucher und Filmemacher Christian Pétron: All diese großen Namen der Unterwasserwelt waren Mitglieder des ältesten Tauchclubs Frankreichs GPES (Groupement de Pêche et d’Etudes sous-marines) in La Ciotat. Er wurde im Juni 1941 gegründet; erster Präsident wurde Jean-Flavien Borelli, der Vater des Verbands französischer Sporttaucher. Heute steht Jean Barthe an der Spitze des Verbands – und das seit fast 40 Jahren. Der GPES hat eine einzigartige Kapazität (38 Taucher) und bietet ganzjährig Tauchgänge und Ausbildungen in der Baie de La Ciotat und auf der Seite der Île Verte an, die ein unvergessliches Erlebnis sind.

Maison de la Construction Navale in La Ciotat

Eine Hommage an die industrielle Vergangenheit

La Ciotat ist nicht nur die Wiege des Kinos und des Kugelspiels Pétanque – von 1849 bis Ende der 1980er Jahre befand sich hier auch eine der größten Schiffswerften Frankreichs. Die Stadt, die durch ihr maritimes Know-how in die Annalen der Geschichte einging, erlebte zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen bedeutenden Aufschwung, als neue Materialien und Energiequellen aufkamen. Das Maison de la Construction Navale hält heute die Erinnerung an die industrielle Revolution wach und organisiert Ausstellungen, Vorträge und Filmvorführungen, aber auch Werftbesichtigungen (Reservierung einen Monat im Voraus).

Weitere Informationen: Montag bis Samstag von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Muschel- und Fischzucht in der Baie du Lazaret (La-Seyne-sur-Mer)

Muscheln in einzigartiger Umgebung

Die Baie du Lazaret liegt zwischen La Seyne-sur-Mer und der Halbinsel Saint-Mandrier in der Bucht von Toulon und verfügt über ein bedeutendes Muschel- und Aquakulturgebiet. Leidenschaftliche Produzenten betreiben hier die Aufzucht von Austern und Muscheln an Pfählen und züchten in der zum Meer hin offenen Bucht Fische (Wolfsbarsche, Seebrassen und Adlerfische). Der Verkauf von Meeresfrüchten findet dienstags bis sonntags von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr statt. In den Sommermonaten kann man sie auch vor Ort verzehren. Der unvergleichliche Geschmack dieser ultrafrischen Produkte und der Blick auf die Hütten der Züchter und die Reede bei Sonnenuntergang sind wahrlich einen Besuch wert.

Der handwerkliche Spirulina-Erzeugerbetrieb Clos Sainte Aurore in Hyères

Eine Aquakulturfarm mit Handwerk und Renommee

Die Provence mit ihrem sonnigen Klima bietet ideale Voraussetzungen für den Anbau von Spirulina. Auf der Aquakulturfarm Clos Sainte-Aurore in Hyères, die als einziger Produzent mit dem Gütesiegel „Qualité tourisme“ ausgezeichnet wurde, wird Spirulina auf handwerkliche und rein natürliche Weise hergestellt – ohne GVO, Pestizide, Konservierungsmittel oder Zusatzstoffe. Ein Know-how, das es ermöglicht, die gesundheitsfördernden Eigenschaften dieser mikroskopisch kleinen Alge wohltuend zu entfalten: Sie ist reich an Proteinen, Vitaminen, essentiellen Fettsäuren, Mineralien und Eisen. Spirulina bietet vielerlei Nutzen, sorgt für mehr Energie, schnellere Erholung nach körperlicher Anstrengung und stärkeren Muskelaufbau.

Weitere Informationen: kostenlose Führungen (jeden Nachmittag)

Das provenzalische Atelier „Au bec fin“ in Cogolin

Eine Ode an die Gastronomie der Provence

Seit nunmehr 30 Jahren versorgt die „Conserverie Au bec fin“ in Cogolin am Golf von Saint-Tropez die Provence mit ihren ebenso feinen wie traditionellen Produkten. Alle Waren werden handwerklich, vor Ort und ohne Konservierungsstoffe zubereitet. Das Angebot ist groß: Neben köstlichem Bio-Honig aus den Alpilles finden sich Gewürze (Salz, Pfeffer, Olivenöl, Senf, Balsamico-Creme), Suppen und die scharfe Bouillabaisse-Soße Rouille, aber auch Zubereitungen für mediterrane Aperitifs auf Fisch- oder Gemüsebasis und provenzalische Fertiggerichte (darunter klassische Bouillabaisse und Ratatouille). Und eine Reihe von Saucen – vor allem mit Trüffel, dem schwarzen Gold der Provence – und Confits, die zu allen Gerichten passen. Viel Spaß beim Probieren!

Weitere Informationen: kostenlose Besichtigung des Ateliers montags bis samstags 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr und 14.00 Uhr bis 18.30 Uhr

Le Port de Cros-de-Cagnes

Begegnung von maritimer Tradition und Moderne

In den 1920er und 1930er Jahren war der Hafen von Cros-de-Cagnes der größte Fischereihafen im Département Alpes-Maritimes. Aus dem Fischerdorf wurde ab dem Jahr 1971 allmählich ein begehrter Badeort. Trotz seiner Öffnung hin zum Tourismus wusste es sein Erbe und seine maritimen Traditionen zu bewahren. Davon zeugen die ockerfarbene Kapelle Saint-Pierre, die im Jahr 1866 von Fischern errichtet wurde, und die an den Kais vertäuten Pointus (Fischerboote). Auch das tägliche Treiben nach dem Fischfang und das authentische Ambiente in der Fischhalle, in der der Fang des Tages verkauft wird, sollte man sich nicht entgehen lassen. An schönen Tagen kann man bei einer Führung die Geheimnisse dieses mythischen Ortes der Côte d’Azur erkunden, wo Tradition und Moderne auf so anmutige Weise aufeinandertreffen.

Weitere Informationen: kostenlose Führung dienstags um 10 Uhr (Mitte Juli bis Mitte September). Treffpunkt vor dem Tourismusbüro von Cros-de-Cagnes (99, Promenade de la Plage). Nur mit Anmeldung, Tel.: +33 (0) 4.93. 20.61.64.