Perspektivische Ansicht eines großen Beckens im Garten Serre de la MadoneEin Becken des Gartens Serre de la Madone in Menton im Département Alpes-Maritimes.
©Ein Becken des Gartens Serre de la Madone in Menton im Département Alpes-Maritimes. |Luparini.C

Highlights: Museen und Gärten der Mittelmeerküste

Zwischen Natur und Kultur: Hier enthüllt das Mittelmeer seine bezauberndsten Glanzstücke. Außergewöhnliche Gärten, immersive Museen und Orte der Umweltsensibilisierung laden Sie ein, in die Geschichte, biologische Vielfalt und Atmosphäre des Südens einzutauchen.

Domaine du Rayol

In Rayol-Canadel

Umgeben von Himmel, Meer und Bergen, erwartet Sie in Le Rayol-Canadel ein botanisches Paradies. Die Domaine du Rayol, ausgezeichnet mit dem Gütesiegel „Jardin remarquable“, ist ein ganz besonderer Garten, der zu einer Reise durch die Pflanzenwelt einlädt. Dieser magische Ort wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Forscher Alfred Courmes angelegt und blieb lange Zeit sich selbst überlassen. Ende der 1980er Jahre wurde er dann vom Conservatoire du Littoral erworben. Um ihn wiederzubeleben, hat der Landschaftsarchitekt Gilles Clément einen „planetarischen Garten“ angelegt, der die Vielfalt der Ökosysteme anhand von Landschaften repräsentiert, die dem mediterranen Klima ähneln. Hier kann man Pflanzen u.a. aus Kalifornien, Australien und Chile bewundern und auf wenigen Hektar Land eine kleine Weltreise unternehmen. Die Natur ist allgegenwärtig, es werden weder Pestizide noch chemische Düngemittel eingesetzt. Der Garten ist exemplarisch für den sorgsamen Umgang mit Lebenszyklen und Artenvielfalt. Er liegt zwischen dem Massif des Maures und dem Mittelmeer, gegenüber den Inseln von Hyères, und bietet atemberaubende Panoramablicke. Das Anwesen bietet außerdem Führungen, Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene (u. a. einen Meerespfad), Workshops zur Ausbildung in nachhaltigem und ökologischem Gartenbau, Ausstellungen in den historischen Gebäuden, ein Restaurant mitten im Garten und eine großartige Fachbuchhandlung für Natur und Landschaft. Der Garten ist das ganze Jahr über Ausgangspunkt für Aktivitäten – ein lebendiger, inspirierender Ort, an dem man spazieren geht und lernt, die Welt anders, nämlich im ruhigen Rhythmus der Natur, zu betrachten. Lassen Sie sich diese poetische Wohlfühloase nicht entgehen!

Musée Ziem

In Martigues

Das Musée Ziem in Martigues ist ein künstlerisches Highlight in Gedenken an Felix Ziem, einem reisenden Maler, der das Licht des Mittelmeers liebte und der Stadt viele seiner Werke geschenkt hat. Seine Bilder in warmen Farbtönen, die zwischen den Kanälen von Venedig, den Minaretten von Konstantinopel und den Ufern von Martigues oszillieren, sind eine malerische Ode an die Schönheit des Südens. Das multidisziplinäre Museum bietet auch Ausstellungen zu moderner bzw. zeitgenössischer Kunst und Archäologie und verfügt in seiner ständigen Sammlung über Werke von Raoul Dufy, André Derain und Francis Picabia. Das Musée Ziem möchte das Publikumsinteresse immer wieder neu wecken, indem es seine Räumlichkeiten regelmäßig renoviert und neue Werke erwirbt. Das Museum steht Familien mit Kindern, aber auch Neugierigen und Interessierten offen. Im Laufe des Jahres bietet es Workshops, Führungen und kulturelle Veranstaltungen an, die dem Austausch und der Immersion dienen.

Domaine de l’Ermitage

In Saint-Mandrier

Eingebettet zwischen Wald und Küste, liegt die Domaine de l’Ermitage, ein ehemaliges Landwirtschaftsanwesen aus dem 19. Jahrhundert, auf der Halbinsel von Saint-Mandrier. Sie wurde vom Conservatoire du Littoral vor der Bebauung bewahrt und ist eines der letzten erhaltenen Zeugnisse vom Leben auf einem Landgut am Meer im Département Var. Heute ist die Domaine ein lebendiger, lehrreicher Ort, der sich engagiert für die Zukunft einsetzt. Das im Jahr 2014 restaurierte Herrenhaus umfasst Ausstellungsbereiche zu lokaler Geschichte und Erinnerungen an die Vergangenheit: ein Naturkundemuseum, das das maritime Erbe und die Fischereitraditionen der Gemeinde verdeutlicht, aber auch wechselnde Ausstellungen, Workshops und Veranstaltungen rund um die Themen Ökologie, Kulturerbe und Landwirtschaft, um Jung und Alt für den Umweltschutz zu sensibilisieren. Und es gibt noch mehr: Im Sinne der nachhaltigen Landwirtschaft mit kurzen Transportwegen werden hier ein Olivenhain, Weinberge und ein Gemüsegarten bewirtschaftet. Die Produkte des Anwesens – Gemüse, Eier und Olivenöl – werden direkt vor Ort verkauft. In den Gebäuden der Domaine befinden sich auch drei städtische Ferienunterkünfte, die, nur wenige Schritte vom Plage de la Coudoulière entfernt, direkten Zugang zur Natur bieten. Ein Ort, um Neues zu lernen, eine Atempause zu machen und sich zu finden.

Musée de la Marine

In Toulon

Das Musée de la Marine liegt mitten in Toulon, dem größten Militärhafen Frankreichs, und führt uns die faszinierende Geschichte vom Meer, den Menschen und ihren Maschinen vor Augen. Majestätische Schiffsmodelle, elegante Gallionsfiguren, alte Navigationsinstrumente: Jeder Saal enthüllt eine Facette der französischen Seemacht. Man erfährt mehr über das Leben an Bord der Schiffe und die technologischen Entwicklungen im Laufe der Jahrhunderte. Eine beeindruckende Abteilung ist den U-Booten als „Wächtern der Tiefe“ gewidmet, um ihre Rolle in Kriegskonflikten besser zu verstehen. Als lebendiger Ort des kollektiven maritimen Gedächtnisses und als Forschungszentrum für das maritime Erbe beschäftigt sich das Museum mit der menschlichen Eroberung der Tiefsee und gibt Traditionen und Know-how der Seeleute weiter. Das Museum eignet sich für alle Altersgruppen und ist betont pädagogisch ausgerichtet: Audioguides, Workshops, interaktive Einrichtungen und Ausstellungen sind schon für Kinder zugänglich. Ein lehrreiches Eintauchen in die Geschichte der Seefahrt.

Serre de la Madone

In Menton

Der Garten Serre de la Madone ist eine Grünanlage in den Hügeln von Menton, die britische Eleganz mit exotischer Botanik verbindet. In den 1920er Jahren von Lawrence Johnston angelegt, ist dieser Ort berühmt für seinen englischen Garten und die seltenen und exotischen Pflanzen aus allen Teilen der Welt, u. a. Südafrika, Asien und Südamerika. Er präsentiert sich in dem für den Süden typischen Terrassenbau aus trockenen Steinen – Restanques –, die sich dem Relief anpassen und eine sanfte Bewässerung begünstigen. Ein Spaziergang vorbei an alten Gewächshäusern, stillen Teichen und schattigen Alleen ist eine wahre Sinnesreise: Einige der hier vorkommenden Arten sind nirgendwo sonst in Europa zu finden. Der denkmalgeschützte, mit dem Gütesiegel „Jardin remarquable“ ausgezeichnete Ort ist im Besitz des Conservatoire du Littoral. Es setzt sich für seine Erhaltung ein, damit der Garten – insbesondere durch eine erneute Restaurierung im Jahr 2025 – nach und nach seine ursprüngliche Form wiedererhält. Der Garten ist ganzjährig geöffnet und verfügt über das „Accueil Vélo“-Label. Er bietet eine erholsame Auszeit im Herzen der Stadt – ein Ort, der die Wirklichkeit vergessen lässt und zu Kontemplation und Entdeckungen einlädt.

Musée de préhistoire Terra Amata

In Nizza

Nizza ist Ausgangspunkt für eine Reise zu den Ursprüngen der Menschheit. Das Musée Terra Amata wurde an einer einzigartigen prähistorischen Stätte errichtet, deren fast 400.000 Jahre alte Siedlung von Jägern und Sammlern zu den ältesten in der Menschheitsgeschichte zählt. Hier findet man auch eine der ersten gezielten Feuernutzungen in Europa. Das Museum zeigt das Leben der ersten Bewohner von Nizza: Eine Sammlung von Steinwerkzeugen, Schabern, Faustkeilen und Kieselsteinen spiegelt das Alltagsleben des Homo Erectus wider, der diese Küste bevölkerte (die sich von der heutigen stark unterschied). Lebensgroße Nachbildungen und immersive Inszenierungen ermöglichen es dem Besucher, in die Fußstapfen seiner Vorfahren zu treten. Schwerpunkt liegt auf einer spielerischen, einfach verständlichen Museographie: Animationen für Kinder, taktile Workshops, interaktive Materialien … Hier kann man auch die Flora und Fauna dieses Erdzeitalters erkunden, in dem Löwen, Elefanten und Nashörner die Mittelmeerküste bevölkerten. Ein fesselndes Museum, das Wissenschaft, Geschichte und Pädagogik miteinander verbindet und Jung und Alt begeistert.

Musée de la Camargue

In Arles

Kurz vor Arles liegt das Musée de la Camargue, in dem Mensch und Natur miteinander verschmelzen. In diesem einzigartigen Museum im Herzen des Regionalen Naturparks der Camargue manifestiert und erklärt sich der Reichtum eines Gebiets, das von Wasser, Salz und Wind geformt und von seinen Bewohnern verändert wurde. Man lernt den Alltag der Viehhirten, die Stierkampftraditionen, Votivfeste und den Reisanbau kennen … Ein Eintauchen in eine authentische Camargue, die anhand von Gegenständen, Modellen, Fotos und Zeugnissen veranschaulicht wird. Das Museum wertschätzt auch die einzigartigen Feuchtgebiete des Rhône-Deltas, die zwischen Land, Meer und Flüssen wahre Rückzugsorte sind und deren Biodiversität leicht aus dem Gleichgewicht geraten kann. Von Flamingos über Stiere bis hin zu Camargue-Pferden steht hier die lokale Fauna im Mittelpunkt, aber auch Salzpflanzen, Reisfelder und natürlich die Camargue-Hütten, die man auf einem Lehrpfad entlang des Kanals erkunden kann. Das Museum präsentiert je nach Jahreszeit Filme, Aufführungen, Debatten und didaktische Workshops, um das Publikum für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.

Cosquer Méditerranée

In Marseille

Entlang der Küste von Marseille birgt das Meer ungeahnte Schätze. Das Informationszentrum Cosquer Méditerranée bietet Entdeckungstouren durch die Cosquer-Höhle an und stützt sich dabei auf eine erstaunlich genaue Reproduktion der heute unbegehbaren Höhle mit Höhlenmalereien aus der Altsteinzeit, die sich in der Calanque de la Triperie nahe des Cap Morgiou befindet. Eine technische und künstlerische Meisterleistung … und eine Reise in eine untergegangene Welt. Die ursprüngliche Höhle wurde im Jahr 1985 von dem Taucher Henri Cosquer entdeckt. Sie befindet sich in einer Tiefe von über 30 Metern und darf aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Hier wird sie dank eines immersiven Erlebnisses wiederbelebt: Die Besichtigung erfolgt an Bord einer Gondel, und die mit Land- und Meerestieren wie Pferden, Steinböcken, Robben und sogar Pinguinen verzierten Höhlenwände können aus nächster Nähe betrachtet werden – eine Seltenheit in der prähistorischen Kunst! Der mit Tönen, Projektionen und 3D-Animationen animierte Rundgang setzt diese Kunstwerke in ihren klimatischen Kontext – eine raue, faszinierende Gletscherlandschaft. Eine Meisterleistung, möglich gemacht durch die multidisziplinäre Teamarbeit von Wissenschaftlern, Künstlern, Tauchern und Technikern. Die rekonstruierte Cosquer-Höhle ist die einzige derzeit bekannte Unterwasserhöhle mit Höhlenmalereien – und das Ergebnis von zehn Jahren Zusammenarbeit und Innovation.

Usine-Maison de la nature und Maison Foncin

In Cavalaire

Hoch oben auf der Corniche des Maures liegt das Maison Foncin, das mit seiner weißen Fassade aus dem umgebenden Grün heraussticht und das türkisfarbene Wasser des Golfs von Cavalaire dominiert. Das ehemalige Wohnhaus des Geografen Pierre Foncin wurde dem Conservatoire du Littoral übereignet. Heute gehört es zum Gelände des Maison de la Nature, das in einer ehemaligen Müllverwertungsanlage eingerichtet und zum Informationszentrum für Natur- und Küstenschutz umgewandelt wurde. Das am Eingang des Ortes gelegene Usine-Maison de la Nature ist Ausgangspunkt von Führungen durch das historische Anwesen, bei denen die Geschichte der Familie Foncin, die Rolle des Geographen Pierre Foncin und die Bedeutung des Küstenschutzes erläutert werden. Ausstellungen, Vorträge, Animationen – alles ist darauf ausgelegt, das Bewusstsein für das reiche Naturerbe und seinen Erhalt zu schärfen. Über seine Bildungsaufgaben hinaus ist das Maison de la Nature auch ein Ort der Geselligkeit, an dem verschiedene Aktivitäten (z. B. Verkostungen, Open Air-Konzerte oder Sportkurse) angeboten werden und sogar ein Restaurantbereich verfügbar ist.

Posidonia

In Antibes

Am südlichen Ende des Cap d’Antibes wurde die ehemalige Festungsbatterie von Graillon in ein einmaliges Meeresforschungszentrum umgewandelt: Posidonia-Espace Mer et Littoral widmet sich ganz den Ökosystemen des Mittelmeerraums. Das Gelände liegt auf einem Felsvorsprung mit Meeresblick inmitten eines 2 Hektar großen Pinienwalds und grenzt an ein Meeresschutzgebiet. Es bietet einen immersiven Lehrpfad, um die Arten des Mittelmeers und seine vier wichtigsten Lebensräume zu erforschen: Neptungraswiesen, Sandboden, Korallenriffe und offenes Meer. Im Mittelpunkt steht dabei der Schatz des Mittelmeers, das Neptungras: Es versorgt das Wasser mit Sauerstoff, stabilisiert den Meeresboden und dient als Kinderstube für Hunderte von Meeresarten. Die Ausstellung macht Meereswissenschaften für alle zugänglich und veranschaulicht die Herausforderungen von Natur- und Umweltschutz mit mediterranen Aquarien, interaktiven Ausstellungen, Animationen und Lernmitteln. Und für ganz Neugierige werden Unterwasserwanderungen durch das Meeresschutzgebiet angeboten, um den Meeresboden live zu erkunden!

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