Wanderung am Ufer des Lac Autier im MercantourWanderung am Ufer des Lac Autier im Mercantour-Nationalpark.
©Wanderung am Ufer des Lac Autier im Mercantour-Nationalpark. |Rondeau.E

Wandern im Mercantour

Ein außergewöhnlich schützenswertes Naturgebiet

Mit seinen großartigen Landschaften und der unberührten Natur ist der Nationalpark Mercantour ein ideales Ziel für Wanderfreunde. Sie unternehmen gerne Tageswanderungen oder möchten sogar mehrere Tage unterwegs sein? Hier finden Sie wichtige Informationen, um Ihre Ausflüge in den Mercantour vorzubereiten.

Ein Wandertag im Mercantour

Der Mercantour ist ein wahres Eldorado für Wanderfreunde und bietet über 100 Tageswanderungen an. Auch wenn jede Wanderung einen Besuch lohnt, ist es unmöglich, sie hier alle aufzuführen! Wir haben aber eine kleine Auswahl von Tageswanderungen zusammengestellt, die Sie auf keinen Fall verpassen sollten:

  • Lac de Trécolpas: Die Route folgt einem Teil des Fernwanderwegs GR42 entlang des Torrent du Boréon und führt über die Berghütte Refuge de la Cougourde zu dem herrlichen Lac de Trécolpas. Wanderzeit: insgesamt 4 Stunden.
  • Lac Niré: Erkunden Sie das Vallée de la Gordolasque (und begegnen dort vielleicht Gämsen), überqueren Sie die Salzstraße, machen Sie Rast an der Berghütte Refuge de Nice … und erreichen Sie den Lac Niré mit seiner einzigartigen Geologie. Eine 5-stündige, eher leichte Wanderung.
  • Felsbilder und Seen im Vallée de Fontanalbe: Eine 6-stündige Wanderung zur Voie Sacrée, einem wahrhaften Freilichtmuseum am Fuße des Mont Bégo mit über 5000 Jahren alten Felsmalereien. Die Route führt auch an den Lacs Jumeaux und dem riesigen Lac Vert vorbei.
  • Rund um die Lacs de Prals: Ein Highlight des Mercantour! Die eher leichte Rundtour dauert 4 1/2 Stunden und führt an fünf Bergseen und hübschen Wiesenlandschaften vorbei, auf denen man sogar Murmeltiere beobachten kann.
  • Mont Pelat: Vom Parkplatz in Le Laus dauert der Hin- und Rückweg zum Mont Pelat, dem 3051 Meter hohen Gipfel, 6 1/2 Stunden und richtet sich daher an versierte Wanderer.

Sie sind mit der Familie unterwegs? Hier finden Sie als Bonus drei leichte Wanderungen für Groß und Klein, die in weniger als 3 Stunden zu bewältigen sind:

  • La Vacherie du Boréon: Ein Familienspaziergang im Herzen des Vallée du Boréon, zwischen Zirbelkiefern, Lärchen und wilden Himbeeren.
  • Auf den Spuren von Belle und Sebastian: Machen Sie einen gemütlichen Spaziergang im Vallée de la Gordolasque – vielleicht stoßen Sie ja sogar auf das Haus, in dem die Dreharbeiten der Serie stattfanden.
  • Lac d’Allos: Für Personen mit eingeschränkter Mobilität führt ein Interpretationspfad (mit Joëlette-Sportrollstuhl) zu diesem legendären See des Mercantour (gleicher Ausgangspunkt wie zum Mont Pelat).

Mehrtägige Touren: Große Wanderungen im Mercantour

Sie sind lieber mit dem Rucksack unterwegs? Im Nationalpark Mercantour erwarten Sie drei Fernwanderwege:

  • „La Grande traversée des Alpes“ oder Fernwanderweg GR®5: Diese anspruchsvolle Route verbindet den Genfer See mit dem Mittelmeer und durchquert auf 620 Kilometern die Massive von Queyras, Ubaye und Mercantour. Am Col de Larche mündet sie offiziell in den Nationalpark und bietet eine Wanderstrecke mit grandiosen Landschaften, Alpenpässen, traditionellen Dörfern und legendären Berghütten. Nach dem Ausflug in die Berge führt der Abstieg durch das Hinterland bis nach Nizza, wo die Wanderung in Wassernähe endet.
  • „La Grande Traversée du Mercantour“ oder Fernwanderweg GR®52: Diese 200 km lange Route führt in 17 Tagen von Entraunes nach Menton, vorbei an den Highlights des Nationalparks Mercantour. Außergewöhnliche Fauna, Bergseen, einzigartige geologische Formationen, geschichtliches Erbe und Weidewirtschaft: Für diese Wanderung sollte man Erfahrung mitbringen. Zahlreiche Berghütten ermöglichen Zwischenstopps inmitten der wilden, ursprünglichen Natur.
  • Fernwanderweg GR®52 A: Von La Brigue aus führt dieser Fernwanderweg durch die Haute-Roya südwärts bis zu dem wunderschönen Bergdorf Saorge und weiter bis Sospel, wo er wieder auf den Fernwanderweg GR®52 trifft. Der letzte Abschnitt verläuft entlang der italienischen Grenze und endet in Menton.

Wandern im Winter? Na klar!

Im Winter verwandelt sich der Mercantour in ein weißes Paradies für Fans von Schneeschuhwanderungen und Skitouren. Von Skiorten wie Saint-Dalmas-le-Selvage, Isola 2000 und Auron – oder auch von den zahlreichen Dörfern und Weilern aus – bietet der Nationalpark Mercantour zahlreiche Wanderrouten mit atemberaubendem Panoramablick auf die schneebedeckten Gipfel. Sie wollen noch mehr „Berg-Feeling“? Für Naturfreunde bietet sich auch eine Übernachtung in einer Berghütte an. Beachten Sie, dass die meisten Hütten im Winter nicht bewirtschaftet werden. Überprüfen Sie die Öffnungszeiten, denken Sie daran, Ihre Übernachtung zu bezahlen und beachten Sie einige Grundregeln zur Pflege der Räumlichkeiten.

Sie sind Tourenski-Anfänger oder wissen nicht, welche Route Sie wählen sollen? Die örtlichen Tourismus- oder Bergführerbüros helfen Ihnen weiter. Geführte Schneeschuhwanderungen oder Skitouren mit dem Gütesiegel „Esprit Parc National“ sind eine gute Möglichkeit, den Mercantour in aller Ruhe und Sicherheit zu entdecken!

Nachhaltige Mobilität im Mercantour

Die Täler des Mercantour lassen sich hervorragend mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereisen: Sie müssen beim Fahren nicht auf die Straße schauen, können die Landschaft genießen und vermeiden überfüllte Parkplätze! Ein Netz von Zügen und (Pendel-)Bussen sorgt für müheloses Wandern im Nationalpark auch ohne Auto. Jedes Tal verfügt über eine regelmäßige Buslinie, die Städte und Dörfer verbindet, wie die Linie 90 zwischen Nizza und La Bolline über den Gebirgsfluss Vésubie (im Sommer häufigere Frequenz).

Auch Regionalzüge wie der Train des Merveilles (Nizza-Tende) oder die Chemins de Fer de Provence (Nizza-Digne) führen in die Berge und per Shuttle-Anschluss zu sehenswerten Naturgebieten. Von den Dörfern Sospel, Breil-sur-Roya oder Saorge aus kann man auch direkt zu Wanderungen aufbrechen. Achtung: Da der Train des Merveilles bis Ende 2025 renoviert wird, wurde ein Ersatzbus von Nizza nach Breil-sur-Roya eingerichtet. Zusätzlich gibt es im Sommer Pendelbusse und bedarfsgesteuerten Transport, die strategische Punkte und Highlights wie Gordolasque, Boréon, Val d’Allos, Saint-Dalmas-le-Selvage, Isola 2000 usw. anfahren. Weitere Informationen erhalten Sie in den Tourismusbüros.

Gebote und Verbote

Der Nationalpark Mercantour ist ein wundervoller Ort mit einer empfindlichen Natur. Um die Schönheit und biologische Vielfalt der Landschaften zu erhalten, gibt es besondere Vorschriften für den Parkbereich, die durch grüne Sechsecke gekennzeichnet sind. Bitte beachten und berücksichtigen Sie die folgenden „goldenen Regeln“:

  • Füttern Sie keine Tiere: Murmeltiere sind zwar niedlich, aber sie brauchen kein Picknick! Sie haben ihre eigene – natürliche – Ernährung.
  • Hunde verboten: Auch nicht angeleint oder auf dem Arm getragen, da sie die Tierwelt stören. Es gibt ganz viele andere Orte, an denen Sie Ihren vierbeinigen Freund ausführen können!
  • Anschauen, nicht anfassen: Das Pflücken oder Sammeln von Pflanzen ist verboten. Man kann auch Fotos machen … und sich später zurückerinnern!
  • Keine Drohnen: Der Lärm und die Präsenz von Drohnen stören Tiere und Wanderer.
  • Zelten verboten, Übernachten im Freien erlaubt: Wildcamping ist verboten, möglich ist aber das Übernachten im Freien von 19.00 Uhr bis 9.00 Uhr, wenn es mehr als eine Stunde Fußweg von den Zugängen entfernt ist.
  • Kein Abfall: Nehmen Sie alles, was Sie mitbringen, auch wieder mit. Der beste Abfall ist der, den man nicht produziert!
  • Ruhe … denn die Natur ist Geräuschkulisse genug: Erfreuen Sie sich am Gesang der Vögel und dem Wind in den Bäumen. Vermeiden Sie Lautsprecherboxen und andere störende Geräusche.
  • Feuer und Grillen verboten: Die Brandgefahr ist hoch! Grillen kann man auch zu Hause …
  • Jagen verboten: Die Tierwelt steht unter Schutz! Immer erlaubt sind aber Fotosafaris …

Achtung, Herdenschutzhund: Wenn sich Ihnen ein Pyrenäenberghund nähert und bellt, bleiben Sie ruhig und warten Sie, bis er das Interesse an Ihnen verliert.