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©Raynaud.M
Betriebsbesichtigungen

Kunsthandwerk

Glaswaren, Steingut, Töpferwaren und die legendären Krippenfiguren, Spielzeug aus dem Queyras oder die prächtigen natürlichen Pigmente der Provence: die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur hat sich eine lange Tradition altehrwürdiger, jedoch immer wieder neu aufgefrischter Fertigkeiten bewahrt. Alle Betriebsbesichtigungen in Provence-Alpes-Côte d’Azur entdecken.

Glaswaren und Steingut

In Biot und Moustiers-Sainte-Marie

In den 50er Jahren entstand in Biot, einem Dorf mit steilen Gassen in der Nähe von Nizza, die Tradition der Glasherstellung. Die für dieses Glas typischen Blasen gehen auf das beim Bestreuen des heißen Glases mit Soda freigesetzte Kohlendioxid zurück. In der Verrerie de Biot können wir die Technik der Glasbläser bewundern. Der Besuch führt uns außerdem durch eine Galerie, in der Werke von international angesehenen zeitgenössischen Künstlern ausgestellt sind. Ein weiteres kunsthandwerkliches Aushängeschild des Südens ist das für seine Reinheit bekannte Steingut. Es wird seit dem 16. Jahrhundert im Dorf Moustiers-Sainte-Marie in der Provence hergestellt. Die Keramik wird hier gebrannt und dann mit unzähligen Farben und Motiven bemalt. Jeder Handwerker pflegt seinen eigenen Stil.

Töpferwaren und Krippenfiguren

Kunst made in Provence

Die althergebrachte Handwerkskunst des gebrannten Tons und der Krippenfiguren ist ein Wahrzeichen der Provence. In Dutzenden von Töpferateliers und Läden lernen wir ehrwürdige Keramiktechniken kennen wie das Formen auf der Töpferscheibe, Gießen, Prägen, Glasieren und Verzieren von Hand. Mit Leidenschaft werden hier in der reinsten provenzalischen Tradition Vasen, Krüge, Übertöpfe und viele weitere Gegenstände aus gebranntem Ton gestaltet. Die berühmten „Santons“ kamen in der französischen Revolution auf, als die Krippen aufgrund der Schließung der Kirchen ins häusliche Umfeld Einzug hielten. Ein Figurenhändler aus Marseille kam als Erster auf den Gedanken, günstige Krippenfiguren anzubieten. Die aus getrocknetem und anschließend bemaltem Ton gefertigten Santons stellen Figuren aus dem Evangelium und aus der provenzalischen Geschichte dar. Bei einer Besichtigung der zumeist als Familienunternehmen geführten Krippenfigurenfabriken lernen wir die einzelnen Schritte ihrer sorgfältigen Herstellung kennen: Fertigung der Form, Brennen, Prägen, Schneidern von Kleidern, Bemalen.

Holzspielzeug aus dem Queyras

Seit 1920 ist in Arvieux im alpinen Rahmen des Izoard-Tals das Geschäft „Les jouets du Queyras“ ansässig. Wir finden dort robuste, aus Bäumen der Berge des Queyras handwerklich hergestellte Holzspielwaren wie Murmeltier-Spieluhren und Puzzles, aber auch Artikel für Erwachsene wie Ringkästchen, Topfuntersetzer oder Kräuterteedosen. Bei der Besichtigung wird uns die Herstellung von Holzspielzeug vom Baum bis zum Endprodukt erläutert. Nach einer Einführung in die Geschichte der hundertjährigen Produktionskooperative werfen wir einen Blick in die Tischlerei. Dort erfahren wir, wie eine Laubsäge funktioniert, jenes altehrwürdige Werkzeug, mit dem das Spielzeug zum Leben erweckt wird. Wir nehmen außerdem an einer Schleifvorführung teil.

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Farben der Provence: Auf den Spuren des Ockers

In Roussillon, dem symbolträchtigen Dorf des Luberon, spiegelt sich das Licht der Provence auf den Häuserfassaden in den Farben des Ockers wider, der seit Ende des 18. Jahrhunderts in den nahegelegenen Steinbrüchen abgebaut wurde. Die Kulturkooperative Ôkhra, das Conservatoire des Ocres et de la couleur, ist dort die wichtigste Anlaufstelle für dieses aus Sand gewonnene natürliche Pigment. Bei der Führung tauchen wir in den Ablauf der Ockergewinnung ein: Waschen, Absetzen, Trocknen, Brennen und Mahlen. Anschließend besuchen wir das Ockerbergwerk von Bruoux in Gargas. Es ist die letzte noch aktive Ockergrube des Pays d’Apt. Hier wurden von 1880 bis 1950 über 50 Kilometer Stollen in die bunten Steilwände getrieben. Ein 650 Meter langer Stollen kann besichtigt werden. Aufregend!

Petanque: ein Klassiker aus Südfrankreich!

Das 1907 in La Ciotat in der Nähe von Marseille entstandene Boule-Spiel erfordert Geschick und Konzentration und ist mit der südlichen Lebensart untrennbar verbunden. Sobald es wieder wärmer wird, treffen sich die Boulebegeisterten auf den Dorfplätzen oder den Boule-Anlagen zum Spielen, und bisweilen darf dann auch ein Gläschen Pastis nicht fehlen. In der Boule Bleue erfahren wir alles über die Herstellung der Boulekugeln und die dafür verwendeten Techniken: Gravieren, Riffeln, Stanzen, Polieren, Wärmebehandlung usw. Dann brauchen Sie nur noch zu schießen (oder zu legen!).

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