Assiette Gastronomie Dolcefregate Saint Cyr Var ThonnoratAssiette Gastronomie Dolcefregate Saint Cyr Var Thonnorat
©Assiette Gastronomie Dolcefregate Saint Cyr Var Thonnorat|T.Honnorat

Top Chefs aus Südfrankreich

Anlässlich der feinschmeckerischsten Sendung der TV-Welt Top Chef treffen sich alljährlich die Starköche der französischen Gastronomie, um die Küchenchefs, die die Zukunft der Kochkunst prägen werden, zu betreuen, herauszufordern und zu enthüllen. Rampenlicht auf die Genies am Herd, die Südfrankreich verwöhnen!

Die Brigadeleiter

Bei der Sendung Top Chef werden die Kandidaten in Küchenbrigaden eingeteilt und von renommierten Brigadeleiter:innen betreut. Unter diesen großen Namen der Gastronomie befinden sich zwei Stars, deren Sterne die französische Küche in der Provence erstrahlen lassen: Hélène Darroze und Glenn Viel. Hélène Darroze hat drei Sterne in London, zwei Sterne in Paris und wurde 2015 als „beste Küchenchefin der Welt“ ausgezeichnet. 2021 eröffnete sie in Südfrankreich ein Sternerestaurant im Hotel Villa La Coste in Le Puy-Sainte-Réparade. Auf ihrer Speisekarte steht eine aufrichtige Küche, die von den Gärten von La Coste und ihrer Umgebung inspiriert wird und die einheimischen Produkte zur Geltung bringt. Die Spitzenköchin ist nicht nur für ihre Restaurants bekannt und anerkannt, sondern hat sich auch als Brigadeleiterin bei Top Chef ausgezeichnet: 3 Jahre in Folge gewann ihr Kandidat den Wettbewerb! Küchenchef Glenn Viel wiederum ist in Les Baux-de-Provence ansässig. Kreativ, erfindungsreich und bodenständig leitet er dort sein Drei-Sterne-Restaurant L’Oustau de Baumanière. Inmitten dieser zwischen den typischen Kalkfelsen von Les Baux-de-Provence eingebetteten friedlichen Oase hat der Starkoch einen Bio-Gemüsegarten, eine Obstplantage, Bienenstöcke und sogar hölzerne Darren für seine Tomaten anlegen lassen. Täglich kämpft er gegen Lebensmittelverschwendung, und seine umweltbewusste lokale Haltung wurde mit einem grünen Michelin-Stern belohnt, mit dem Küchenchefs ausgezeichnet werden, die sich für umweltbewusste Küche engagieren.

Illustre Gäste

Neben den Brigadeleitern treten in der Sendung weitere Referenzen aus der Welt der Gastronomie auf. Berühmte Chefköche, die eingeladen werden, um die Kandidaten auf eine harte Probe zu stellen, verwandeln sich jeweils eine Episode lang in anspruchsvolle Jurymitglieder. Unter den Stammgästen von Top Chef befinden sich drei Monumente der Gastronomie, deren Restaurants in Südfrankreich ansässig sind: Pierre Gagnaire, Alexandre Mazzia und Mauro Colagreco. Pierre Gagnaire, der zuweilen als „Der Ikonoklast“ bezeichnet wird, erscheint des Öfteren in der Sendung und fordert die Kandidaten mit schwierigen Aufgaben heraus. Er liebt Zutaten, Malerei und Musik und erfindet Gerichte, die anhand ästhetischer Kompositionen und Menüs mit Sinn für Rhythmus stets das Produkt zu Ehren bringen. 2019 wurde er von Gault & Millau in die Riege der 10 „Toques d’Or“ aufgenommen und damit zum großen unantastbaren Weisen der französischen Gastronomie erklärt. Für sein Restaurant Âma Terra wählte der Sternekoch die Villa Saint-Ange in Aix-en-Provence und lässt sich dort von den Produkten inspirieren, die ihm die Provence und das Mittelmeer zu bieten haben. Wenige Kilometer davon entfernt finden wir mitten in Marseille einen weiteren Top-Chef-Stammgast: Alexandre Mazzia. Der Drei-Sterne-Koch, der 2018 als „Koch des Jahres“ ausgezeichnet wurde, eröffnete sein Restaurant AM im Jahr 2021 im 8. Bezirk von Marseille und bietet dort sensorielle Küche, die an seine Kindheit im Kongo angelehnt ist. Als regelrechter Kochkünstler spielt er mit den Aromen, um die Codes der Gastronomie zu überwinden. Wir verlassen die Innenstadt und fahren wieder an die Côte d’Azur, genauer gesagt nach Menton. Hier befindet sich das Mirazur, das 2019 zum besten Restaurant der Welt gewählt und mit drei Michelin-Sternen und dem grünen Stern für nachhaltige Gastronomie ausgezeichnet wurde. Das Kommando führt hier Spitzenkoch Mauro Colagreco, der sich durch sein großes ökologisches und biodynamisches Feingefühl auszeichnet, welches sich in seiner freien, kreativen, lokalen Küche widerspiegelt. Bei der 12. Staffel von Top Chef stellte er die Kandidaten sogar vor die Aufgabe, sich ein Gericht auszudenken, das für die Verteidigung der Umwelt plädiert.

Drei Top-Chef-Finalisten

Am Ende jeder Staffel muss die Sendung zwar einen Sieger küren, doch auch den anderen Kandidaten bietet sich Gelegenheit, sich einen Namen zu machen. Je länger ein Kandidat im Rennen bleibt, desto länger kann er sein Talent ausleben und seinen Bekanntheitsgrad steigern. Daher sind die Top-Chef-Finalisten, die das große Ziel nicht erreichen, fast so anerkannt wie die Sieger der jeweiligen Staffel. Und mehrere dieser jungen Talente haben sich Südfrankreich ausgesucht, um ihre Restaurants zu eröffnen. Angefangen bei Fanny Rey, Finalistin der 2. Staffel von Top Chef und erste Frau, die den Wettbewerb „Jeunes Étoiles“ von Mougins gewann. 2017 wurde sie zur „Küchenchefin des Jahres“ gewählt und erhielt einen – bis heute aktiven – Michelin-Stern für ihr Restaurant L’Auberge de Saint-Rémy in Saint-Rémy-de-Provence. Sie bietet dort schmackhafte Küche, in der die Erzeugnisse der Alpillen und der provenzalischen Märkte auf den Tisch kommen. In Martigues treffen wir auf den aus dieser Stadt stammenden Finalisten der 4. Staffel Fabien Morreale. Heute besitzt der Koch 3 Restaurants: Le Garage mit kreativer Feinschmeckerküche, das Gusto Caffe, eine italienische Trattoria, und das Gaillard für Burgerliebhaber. Auch die 7. Top-Chef-Staffel war von einer talentierten Finalteilnehmerin geprägt, die sich inzwischen in Südfrankreich niedergelassen hat: Coline Faulquier. Nachdem sie vom Gault & Millau als „Nachwuchstalent“ anerkannt worden war, eröffnete sie mitten im 8. Bezirk von Marseille ihr Restaurant Signature, das für seine sonnige, großzügige und präzise Feinschmeckerküche bekannt ist. 2021 verlieh ihr der Guide Michelin nicht nur einen Stern, sondern auch den „Young Chef Award“. Bald der 2. Stern in Sicht?

Drei ehemalige Kandidaten, die die Sendung prägten

Über die Finalisten hinaus verstanden es auch andere Kandidaten, den Wettbewerb Top Chef als Sprungbrett zu nutzen. Bei der 2. Staffel zeichnete sich Ludovic Turac bei den Prüfungen aus und wurde von der Sendung sogar zur 4. Staffel eingeladen. Nach Top Chef übernahm der waschechte Marseiller die Leitung des am Alten Hafen gelegenen Restaurants Une Table au Sud. Die Menüs des jüngsten Sternekochs Frankreichs spielen häufig auf die lokalen Spezialitäten wie Aïoli oder Bouillabaisse an. 2013 stellte er eine gewisse Fanny Aimerito ein, die 7 Jahre mit ihm arbeitete und schließlich ebenfalls Top-Chef-Kandidatin wurde! Sie blieb zwar nur kurz in der Sendung, doch ihr kulinarisches Abenteuer war damit keineswegs abgeschlossen – im Gegenteil. Die junge Köchin eröffnete danach ihr eigenes Restaurant Favouille in Éguilles. Ihre Küche aus lokalen Produkten mit unverfälschtem Geschmack bevorzugt kurze Wege und saisonale Ausrichtung. Zu guter Letzt prägte 2022 ein Koch aus dem Departement Var die 13. Top-Chef-Staffel. Pascal Barandoni, der bereits zwei Jahre zuvor zum „Besten Azubi Frankreichs“ ernannt worden war, gewann den Auswahlwettbewerb „Objectif Top Chef“ und behauptete sich dann glänzend bei Top Chef in der Brigade von Philippe Etchebest. Heute stellt er sein Talent und seine Zuneigung zu den regionalen Erzeugnissen in den Dienst des Restaurants Le Mas du Lingousto in Cuers.

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