Nebenfluss des Torrent de Vallonpierre, der sich in der Mitte des Tals durch die Alpenkulisse der Ecrins schlängelt.Der Torrent de Vallonpierre in den Ecrins, Hautes-Alpes
©Der Torrent de Vallonpierre in den Ecrins, Hautes-Alpes|Pline

Die Oisans- und Écrins-Tour

die bergigste Strecke der Seealpen

Die für ihre einzigartige Kulisse, aber auch für ihren Schwierigkeitsgrad bekannte Oisans- und Écrins-Tour ist eine echte Immersion ins Hochgebirge und ein Abenteuer mit vielen Ausblicken, Naturbegegnungen und geologischen Kuriositäten.

Anspruchsvolle Bergstrecke

Die als Fernwanderweg GR®54 bekannte, 176 km lange Oisans- und Écrins-Tour mit 12.000 Gesamthöhenmetern und 14 Bergpässen gehört zusammen mit den Fernwanderwegen des Mont Blanc und der Vanoise zur Fernwandertrilogie der französischen Alpen. Der GR®54 beginnt in Bourg-d’Oisans und durchquert die erhabenen Alpenlandschaften der Region Oisans und des Nationalparks Écrins im Schatten der höchsten Gipfel des Massivs. Er gilt als einer der schwierigsten Fernwanderwege Europas, insbesondere aufgrund von späten Schneefällen, steilen Abschnitten oder Steigungen auf rutschigen Schiefern. Der Weg eignet sich daher nur für sattelfeste Wanderer und wird im Durchschnitt in zwölf bis fünfzehn Tagen zurückgelegt, wobei auch die Möglichkeit besteht, nur bestimmte Abschnitte zu absolvieren.

Der Nationalpark Écrins, ein Paradies der Tier- und Pflanzenwelt

Auf der Oisans- und Écrins-Tour begegnen wir einer vielfältigen, seltenen Tier- und Pflanzenwelt. Die Strecke durchquert unter anderem das Naturreservat der Haute-Séveraisse in Valgaudemar und das biologische Reservat und Natura-2000-Gebiet Deslioures, das erste europäische Reservat der berühmten Flachblatt-Edeldistel, der „Königin der Alpen“. Auf dem Weg treffen wir häufig auf schöne Wälder mit Lärchen und Weiß-Erlen, deren Holz beim Einschlagen orangerot erscheint, sowie auf einzigartige Bergpflanzen und -blumen wie die Gletscher-Edelraute, den Vandell-Mannsschild, den Gelben Frauenschuh, den Hauswurz, Majoran, Enzian und viele weitere. Wenn Sie Ihre Umgebung ausspähen, werden Sie in dieser bemerkenswerten Natur sicherlich Steinböcke, Gämse, Murmeltiere und Wasseramseln entdecken. Und mit scharfem Auge und ein wenig Glück werden Sie sogar Gelegenheit haben, Bartgeier, Birkhühner, Gänsegeier, Mönchsgeier und sogar Steinadler zu beobachten!

Zauberhafte Landschaften und ursprüngliche Dörfer

Täler, Pässe, Gipfel, Seen, Dörfer – auf dem GR®54 werden Sie sich daran gar nicht sattsehen können! In Oisans bieten uns die Emparis-Hochebene und ihre Seen Noir und Lérié einen überwältigenden Ausblick auf die Meije. Der Weg führt uns dann über La Grave-La Meije, das auf der Liste der „schönsten Dörfer Frankreichs“ steht, in den Nationalpark Écrins. Gönnen Sie sich auf dem Arsine-Pass den Aufstieg zum Gletschersee mit einem schönen Blick auf den Pic des Agneaux. Sie überqueren außerdem den Eychauda-Pass, auf dem ebenfalls eine Variante über den gleichnamigen See möglich ist. Auf dem Pass erwartet uns ein atemberaubender Ausblick, besonders auf das Chambran-Tal, eine Hochburg der Fernweidewirtschaft mit altehrwürdigen Mähweiden, Hütten und Herden. Dieses Tal steigen wir hinab in das urige Dorf Vallouise in der Nähe von Puy-Saint-Vincent. Das herrliche Selle-Tal mit der Gemeinde-Alm von Vallouise und der Schäferhütte Jas Lacroix führt uns auf den Aup-Martin-Pass, den höchsten der Route, über den wir das Valgaudemar-Tal erreichen.

Genießen Sie auf dem Weg den freien Blick auf die symbolträchtigen Gipfel der Écrins wie die Pointe de Verdonne und den Sirac, besonders am sehr schönen Lac de Vallonpierre. Gehen Sie beim Abstieg nach La Chapelle-en-Valgaudemar am Wasserfall Casset vorbei und setzen Sie Ihr Abenteuer mitten in der Natur entlang des Hochtals der Séveraisse fort. Wenn Sie sich für Geologie interessieren, kommen Sie hier ebenfalls auf Ihre Kosten: das nur im Valgaudemar vorkommende Mineral Chabournéit ist hier mit dem kristallinen Felsen aus dem Gneis des Sirac vermischt, und nach Villar-Loubière können wir die als „Arraches“ bezeichneten Felsflächen bewundern, die von riesigen Krallen zerkratzt scheinen. Unter der Aufsicht des Pic des Souffles gehen wir weiter, steigen dann durch das unberührte Valjouffrey-Tal in das Vénéon-Tal ab und gelangen schließlich in die Region Oisans.

Die Hütten der Écrins, erholsame Stopps in den Bergen

  • In Villar-d’Arêne erwarten uns das Refuge de l’Alpe des französischen Alpenvereins und die Berghütte Chamoissière am Fuße der Gletscher zu einer entspannenden Pause.
  • Die am Ende des Champoléon-Tals eingebettete Hütte des Pré de La Chaumette empfängt uns mitten auf einer angenehmen Almwiese.
  • Das Refuge de Chabournéou ist eine ländliche stilechte Hütte im Valgaudemar-Tal unterhalb des Sirac.
  • Das Refuge de Vallonpierre befindet sich am Ufer eines kleinen Sees zu Füßen des Sirac, wo auch Gämse verkehren, denen wir vielleicht beim Aufstehen begegnen.
  • Das Refuge du Clot Xavier-Blanc ist ein altes Steinhaus und bietet uns einen herzlichen Empfang und eine deftige lokale Speisekarte.
  • Das Refuge de l’Olan ist ein Aussichtspunkt mit umwerfenden Ausblicken auf La Chapelle-en-Valgaudemar, den Cirque de l’Olan und den Cime du Vallon.
  • Das Refuge des Souffles ist eine kleine, malerische, von Lärchen umgebene Holzhütte über Villar-Loubière.