Das Ubaye-Tal

Ein außergewöhnlicher Naturraum

Im Norden des Nationalparks Mercantour liegt das Ubaye-Tal, ein wunderschöner Naturraum, der eine große Vielfalt an Fauna beherbergt. Gämsen, Steinböcke und Mufflons tummeln sich in den steilen Hochgebirgslandschaften, während Wildschweine die bewaldeten Gebiete bevorzugen. In den Almen geben Murmeltiere ihre charakteristischen Pfiffe von sich, bevor sie bei Gefahr in ihre Bauten zurückkehren. Wölfe, die aus Italien gekommen sind, haben ihre alten Territorien wieder in Besitz genommen und sich im Ubaye-Tal niedergelassen. Flüchtig wie sie sind, werden sie manchmal von glücklichen Wanderern beobachtet.

Am Himmel kreisen zahlreiche Greifvögel wie der Steinadler oder der Bartgeier. Die besonderen klimatischen und geologischen Einflüsse des Ubaye-Tals haben die Entwicklung einer außergewöhnlichen Flora begünstigt. Im Lauzanier-Tal blüht zum Beispiel die Blaue Distel, auch bekannt als Alpen-Mannstreu oder Königin der Alpen, eine endemische Art, die in letzter Minute vor dem Aussterben gerettet wurde.

Das obere Ubaye-Tal liegt teilweise im Nationalpark Mercantour, auf dem Gebiet der Gemeinden Jausiers, Meyronnes oder Larche. Die Fauna und Flora stehen dort unter besonderem Schutz.

Aktivitäten in der Natur und im Freien

Wandern ist nicht die einzige Naturaktivität, die im Tal der Ubaye ausgeübt wird.

Sobald die schönen Tage anbrechen, machen sich die Fahrradliebhaber auf den Weg, um die Straßen und Pässe der Südalpen zu erobern. Der Col de Larche, der auf 1911 Meter ansteigt, bietet einen relativ einfachen Aufstieg von Les Gleizolles aus mit einem Höhenunterschied von 682 Metern und einer durchschnittlichen Steigung von 4,24%. Ebenfalls von Les Gleizolles aus können Radfahrer den Col de Vars, der auf 2108 Meter ansteigt, in Angriff nehmen. Ein Höhenunterschied von 798 Metern und eine durchschnittliche Steigung von 5,66% erfordern eine gründlichere Vorbereitung. Die erfahrensten Sportler wagen sich auf die Straße zum Col de la Bonette-Restefond, der auf 2802 Meter ansteigt. Der höchste Straßenpass Frankreichs wurde mehrfach von den Champions der Tour de France befahren. Von Jausiers aus bewältigen die Radfahrer einen Höhenunterschied von 1589 Metern bei einer durchschnittlichen Steigung von 6,62%.

Mountainbiking ist ebenfalls sehr beliebt. Mehrere Bergstationen bieten im Sommer Pässe an, die es ermöglichen, mit dem Fahrrad die Skilifte zu nutzen, um eine sportliche Abfahrt voller Nervenkitzel zu erleben, ohne die Anstrengung des Aufstiegs!

Saint-Vincent-les-Forts profitiert von einer besonderen Aerologie, die es zu einem Hotspot für Gleitschirmfliegen in Frankreich und Europa macht. Sie können die Wolken bei einem Tandemflug mit einem zertifizierten Instruktor hautnah erleben. Die Leere begegnet einem auch an den alpinen Felswänden: Kletterbegeisterte haben die Wahl zwischen Kletterrouten und dem Klettersteig.

Wildwassersportarten begeistern eine wachsende Zahl von Urlaubern, die neue Emotionen erleben und neue Herausforderungen meistern möchten. Sie können Canyoning, Rafting oder Kanufahren betreiben. Bade- und Wassersportliebhaber können auch die Gewässer des Sees von Serre-Ponçon genießen, um eine erfrischende Schwimmrunde, eine Bootsfahrt oder Stand-Up-Paddling, eine Runde auf Schleppbojen oder Jetski zu erleben.

Ein bemerkenswertes architektonisches Erbe

Die mexikanischen Villen sind nicht die einzigen architektonischen Schätze des Tals. Die Weiler und Dörfer beherbergen Kirchen und Kapellen mit schlichten und eleganten Linien, Waschhäuser, Brunnen, Sonnenuhren und viele andere Zeugnisse des bergigen Erbes.

An der Grenze zwischen Frankreich und Italien war das Ubaye-Tal lange Zeit ein umstrittenes Gebiet, das geschützt werden musste. Zahlreiche Befestigungsanlagen wurden entlang des Tals errichtet. Das Fort von Tournoux, das sich in den Gemeinden Condamine-Châtelard und Saint-Paul-sur-Ubaye befindet, besteht aus mehreren bemerkenswerten Bauwerken, die sich über 700 Meter Höhenunterschied erstrecken. Als touristische Attraktion ist es eines der besten Beispiele für die im 19. Jahrhundert in den Südalpen errichteten Festungen.

Fünf Museen und Freilichtmuseen sind im Ubaye-Tal verstreut und ermöglichen es Ihnen, die Frauen und Männer kennenzulernen, die hier seit Jahrhunderten leben und dieses Gebiet zu einem einzigartigen und einladenden Ort gemacht haben.