Herbstpanorama und Lärchen am Lac de Roue in Arvieux im QueyrasLac de Roue in Arvieux im Regionalen Naturpark Queyras in den Hautes-Alpes
©Lac de Roue in Arvieux im Regionalen Naturpark Queyras in den Hautes-Alpes |TouN

Tanne oder Lärche?

Begegnung mit der Königin der Seealpen-Wälder

Die Tanne ist zwar der Weihnachtsbaum schlechthin, doch der Star der Alpenwälder Südostfrankreichs ist zweifelsohne die Lärche. Diese beiden Verwandten sehen sich auf den ersten Blick verblüffend ähnlich, unterscheiden sich allerdings in mehreren Punkten. Erfahren Sie, wie Sie diese Bäume unterscheiden, wo Sie schöne Lärchenwälder finden und wie deren Holz im Queyras traditionell genutzt wird.

Wie unterscheidet sich die Lärche von der Tanne?

Tanne und Lärche sind symbolträchtige Bäume der Berglandschaft und werden bisweilen verwechselt. Beide sind in der Tat Nadelbäume und gehören zur Familie der Kieferngewächse. Doch obwohl sie sich sehr ähnlich sehen, weisen sie mehrere Unterschiede auf. Die in den Seealpen weit verbreitete Lärche ist der einzige Nadelbaum, der seine Nadeln im Winter abwirft. Zu dieser Jahreszeit ist es daher einfach, sie zu erkennen: wenn der Baum völlig kahl ist, handelt es sich zwangsläufig um eine Lärche! Doch es gibt noch weitere Indizien, die uns bei der Unterscheidung helfen: die Nadeln der Tanne sind flach und einzeln auf den Ästen aufgereiht, während die Nadeln der Lärche weich sind und büschelweise auf Kurztrieben stehen. Sowohl die Tanne als auch die Lärche besitzen Zapfen, allerdings sind Lärchenzapfen kleiner und bleiben länger am Baum. Zu guter Letzt mag es die Lärche als Bergbewohnerin eher kühl und sonnig und wächst somit bis in 2400 Metern Höhe, während sich ihre Verwandte lieber weiter unten bis in höchstens 1600 Metern Höhe aufhält. So, jetzt wissen Sie Bescheid!

Aktivitäten inmitten der Lärchenwälder

Um die Theorie in die Praxis umzusetzen und sich Lärchen aus nächster Nähe anzusehen, empfehlen wir Ihnen, Schneeschuhe oder Skier anzuschnallen und sich auf die verschneiten Hänge von Risoul, Ceillac, Serre Chevalier oder Saint-Léger-les-Mélèzes zu begeben. Außerhalb der Winterzeit erwarten uns die Lärchen mit ihren schönen Nadelbüscheln beim Wandern oder bei einer Fahrt mit dem Mountainbike. Zu den unumgänglichen Ausflügen gehört der Spaziergang rund um den Lac de Roue. Der See ist von Lärchenwald umgeben und bietet uns zu jeder Jahreszeit ein einzigartiges Panorama. Inmitten des Regionalen Naturparks Queyras führt uns im Weiler Bramousse in der Gemeinde Guillestre ein Wanderweg durch den Lärchenwald bis zu einer berühmten hundertjährigen Lärche mit einem beeindruckenden Stamm. Für eine etwas alternativere Begegnung mit diesem symbolträchtigen Baum der Seealpen können Sie auch ein entspannendes Waldbad mitten im Lärchenwald ausprobieren, eine sinnliche erholsame Erfahrung, die uns auf wunderbare Weise wieder mit der Natur verbindet.

Nutzung von Lärchenholz

Das Holz der bisweilen als „Bergeiche“ bezeichneten Lärche ist sehr hart und unverrottbar und das haltbarste Holz der Nadelbäume. Es ist ideal als Bauholz und wird insbesondere für die traditionellen Blockhütten des Queyras verwendet, deren Wände aus übereinanderliegenden Lärchenstämmen bestehen. Diese altehrwürdige Handwerkstechnik sorgt für natürliche Isolierung und ein schönes rustikales Erscheinungsbild. Lärchenholz wird auch zur Herstellung der Struktur der traditionellen Trinkbrunnen des Queyras genutzt, wie wir sie besonders in Saint-Véran finden. Sie dienten früher als gemeinschaftliche Wasserstelle für die Bewohner und die Viehherden und bestehen aus einem runden Trog, dem sogenannten „Tino“, der als Viehtränke fungierte, und einem rechteckigen Becken zum Wäschewaschen, dem „Batchas“. Bisweilen wird die Lärche auch in den für den Queyras typischen Möbel- und Spielzeugateliers verwendet, allerdings kommt in diesem Bereich vorwiegend die Zirbelkiefer zum Einsatz. Werfen Sie auf jeden Fall einen Blick in die Läden der Handwerksbetriebe des Queyras und entdecken Sie deren Kreationen!