Besuchte Orte:
Sospel
Breil-sur-Roya
Saorge
La Brigue
Tende
Der Train des Merveilles zwischen Mittelmeer und Mercantour
Von Nizza nach TendeDer Train des Merveilles verlässt den Bahnhof von Nizza, der Hauptstadt der Côte d’Azur, und beginnt seine gemütliche Fahrt bergauf zu den Alpengipfeln. Eine Stunde lang zieht die Waldlandschaft mit ihren Kiefern und Kastanien vor dem Fenster vorbei. Wir merken jedoch gar nicht, wie die Zeit vergeht, und schon empfängt uns der kleine Bahnhof von Sospel und taucht uns mit seinen hellroten Mauern in die malerische Dorfstimmung ein. Die Fassaden der Häuser in blauen, grünen, gelben und orangefarbenen Pastelltönen erinnern uns ein wenig an Italien. Im Hintergrund zeichnet sich der Kranz der Alpengipfel vor dem wolkenlosen blauen Himmel ab. Wir machen zunächst einen Spaziergang durch die weniger als 10 Fußminuten vom Bahnhof entfernten Gassen und zum Ufer der Bévéra. Die alte Brücke über den Fluss legt Zeugnis von der ehemaligen Salzstraße ab. Einige Minuten später bestaunen wir den barocken Baustil der Kathedrale Saint-Michel. Wanderfreudige können auch eines der auf der Maginot-Alpin-Linie errichteten Forts von Sospel erkunden: das Fort Barbonnet, das Fort des Mont Agaisen und das Fort Saint Roch (rechnen Sie mindestens 3 Stunden Gehzeit ein).
Wo kann man in Sospel essen, schlafen und was kann man unternehmen?
Auf der Strecke des Train des Merveilles erreichen wir bereits nach nur 10 weiteren Minuten das geschichtsträchtige Dorf Breil-sur-Roya auf der jahrhundertealten Straße, die das Hinterland von Nizza mit der italienischen Poebene verbindet. Um etwas über die Geschichte der 1928 eingeweihten und im zweiten Weltkrieg zerstörten Bahnlinie Nizza-Tende zu erfahren, begeben wir uns in das „Écomusée du Haut Pays et des transports“. In dem 5 Gehminuten vom Bahnhof gelegenen Freilichtmuseum sind auch alte Lokomotiven zu sehen. Anschließend gehen wir im alten Dorfzentrum spazieren. Die beiden Ufer der durch einen See mit Schwänen fließenden Roya sind von Platanen und Steinhäusern mit Portalvorbauten gesäumt. Der leichte, 4 km lange Rundweg vom Rathaus zur Tour de la Cruella bietet uns einen prächtigen Ausblick auf das Dorf. Bei schönem Wetter ist Breil-sur-Roya ein begehrter Wildwasser-Spot: Kanu, Kajak, Rafting, Canyoning. Lassen Sie sich verlocken!
Wo kann man in Breil-sur-Roya essen, schlafen und was kann man unternehmen?
Vom Bahnhof Fontan-Saorge gehen wir 20 Minuten nach Saorge, einem der „Schönsten Dörfer Frankreichs“. Der Ort ist unbedingt einen Abstecher wert: wie ein Balkon über der Roya-Schlucht hängt er regelrecht an der Felswand. In seinen abgestuften Gassen beherbergt Saorge wohlgehütete Geheimnisse, wie das prächtige Franziskanerkloster, mit dessen Bau oberhalb des Dorfs 1639 begonnen wurde. Das beschauliche Plätzchen besteht aus der Barockkirche Notre-Dame-des-Miracles mit seiner rosa-orangen Fassade, dem Kreuzgang und einem Terrassengarten mit Blick auf die Berge. Rund um Saorge erwarten uns zahlreiche Wanderwege und Mountainbikestrecken. Einer dieser Wege führt zum Bain du Sémite, einem Naturbecken im Wald, wo wir uns nach der Anstrengung abkühlen können.
Wo kann man in Saorge essen, schlafen und was kann man unternehmen?
Der Train des Merveilles setzt seine Gebirgsfahrt fort und hält als nächstes in La Brigue am Rand des Nationalparks Mercantour. Vom Bahnhof aus erreichen wir das Ortszentrum in 10 Minuten. Auf den gepflasterten Gassen spazieren wir durch Gewölbepassagen die Lévansa entlang und bewundern die denkmalgeschützten Gebäude: die Stiftskirche Saint-Martin mit ihren bunten Gewölben, die Ruinen der Burg der Familie Lascaris, eines befestigten Herrensitzes aus dem 14. Jahrhundert, und die vom Barock des Piemont beeinflusste Kapelle Saint Michel. Eine Gehstunde vom Ort entfernt befindet sich mitten in der Natur die Kapelle Notre-Dame-des-Fontaines, die aufgrund ihrer bunten Wandmalereien die „Sixtinische Kapelle des Departements Alpes-Maritimes“ genannt wird.
Wo kann man in La Brigue essen, schlafen und was kann man unternehmen?
Nun geht es auf zur letzten – und sicherlich abgeschiedensten – Etappe unserer Fahrt an Bord des Train des Merveilles: Tende, ein auf 800 Metern Höhe gelegenes Bergdorf an der Grenze des Roya-Tals und des „Tals der Wunder“. Das wirklichkeitsfremde Tal der Wunder ist Zeuge einer lang verflossenen Zeit und beherbergt mehrere Stätten mit Ritzzeichnungen, die zu den bedeutendsten in Europa gehören. Es wird angenommen, dass sie vom Ende der Jungsteinzeit und aus der mittleren Bronzezeit stammen, also zwischen 3200 und 1300 v. Chr. Um das Rätsel dieser wertvollen Fundstätte zu lösen, gehen wir ins „Musée départemental des Merveilles“. In diesem Museum werden die Ursprünge und Kulturen der früheren Alpenvölker erläutert. Nach dem Besuch spazieren wir durch den alten Dorfkern, der nach den mittelalterlichen Regeln aufgebaut ist: hangparallele Straßen, die rechtwinklig von teilweise überdachten Gassen, den so genannten „Carugiu“, gekreuzt werden. Nehmen Sie sich die Zeit, einen Blick in die erstaunliche Stiftskirche Notre-Dame-de-l’Assomption mit ihrer roten Fassade zu werfen. Wandern Sie dann zum krönenden Abschluss dieser Reise auf dem „Sentier de l’aigle“, wo uns ein Panoramablick auf das majestätische Alpenmassiv erwartet.
Wo kann man in Tende essen, schlafen und was kann man unternehmen?
Die Bahnhöfe
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